Donnerstag, 30. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Marseille – EM 2016 Viertelfinale – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Ein Viertelfinale zwischen Polen und Portugal hatte sich in der ersten K.-o.-Runde nicht unbedingt abgezeichnet: Sowohl in Saint-Étienne als auch in Lens setzte sich am vergangenen Samstag jeweils die passivere Mannschaft durch.
Ungeachtet dieser Gemeinsamkeit ließ sich der vierte Turnier-Auftritt beider Nationen ziemlich unterschiedlich an: Während das fußballerische Schachspiel der Selecao für gähnende Langeweile sorgte, hatte die Darbietung der Weiß-Roten durchaus Unterhaltsames zu bieten.
→ Deutschland Europameister: beste Quote + 100 € Bonus bei Mybet |
Dabei war es zumindest in der ersten Halbzeit sogar der ausdrückliche Verdienst der Polen, dass in diesem Achtelfinale von einem echten Fußballspiel gesprochen werden konnte. Vom Start weg ließ die Truppe von Adam Nawalka ihr in der Vorrunde erwachsenes Selbstvertrauen erkennen.
Ein früh abgefeuerter Warnschuss von Milik gab die Richtung für die folgenden 45 Minuten vor: Kurz vor dem Halbzeitpfiff blieb es dann erneut Jakub Blaszczykowski vorbehalten, seine Mannschaft mit dem 1:0 für die ordentliche Leistung zu belohnen.
Die besten Wettquoten zu Polen – Portugal im Überblick:
Eben mit diesem zunächst verdienten Führungstreffer hatte die polnische Auswahl jedoch die schlafenden Geister der „Nati“ aufgeweckt: Die nunmehr zum Handeln gezwungenen Eidgenossen setzten sich fortan immer entschlossener am gegnerischen Strafraum fest.
Zwar benötigte die Schweiz noch einmal gute 25 Minuten, um den Schock des Gegentreffers abzuschütteln; in der Schlussphase der regulären Spielzeit wurde dafür dann aber ein umso ansehnlicheres Feuerwerk gezündet.
Portugal gewinnt gegen Polen |
Dass Shaqiri den Ausgleich letztlich mit einem technisch feinen Fallrückzieher erzielte, schien ausgesprochen gut zur Leistungssteigerung der Schweiz zu passen, die bald darauf auch in der fällig gewordenen Verlängerung als entschlossenere Mannschaft in Erscheinung trat.
Je näher das aus guten Gründen gefürchtete Elfmeterschießen rückte, desto mehr sehnte das Team von Vladimir Petkovic den entscheidenden Siegtreffer herbei: Nach dem letzten Seitenwechsel der Partie spielte sich das Geschehen folglich fast nur noch in der Hälfte der Polen ab.
In dieser kritischen Phase ließ der zunehmend platt wirkende EM-Gastgeber 2012 dann aber wieder wissen, dass der eigene Strafraum eine Festung ist; gegen die ausgewiesenen Defensivspezialisten blieb der Nati der durchaus verdiente Lucky Punch versagt.
Somit galt es nach dem Elfmeterschießen einmal mehr, ein ausgesprochen unglückliches Scheitern der Schweizer zu konstatieren; wie bereits bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2014 war der im Achtelfinale betriebene Aufwand nicht vom erhofften Erfolg gekrönt.
Polen – Portugal: Wie viele Tore fallen?
Während die Alpenrepublik das Turnier dennoch mit dem besten EM-Abschneiden aller Zeiten beendete, schreibt die polnische Auswahl auch weiterhin Geschichte – schließlich muss der Weg der Weiß-Roten selbst im Viertelfinale noch nicht zwangsläufig zu Ende gehen.
Dass die Polen am Donnerstagabend gegen eine bisher in Frankreich nach 90 Minuten stets sieglos gebliebene Mannschaft lediglich als Außenseiter gehandelt werden, weist allerdings schon auf ein paar unlängst zu beobachtende Unzulänglichkeiten hin.
Gab es in der Vorrunde nämlich noch allenfalls zu bemängeln, dass dem starken Auftritt gegen die DFB-Auswahl nur ein torloses Remis entsprang, drängten sich im Achtelfinale dann doch erhebliche Zweifel an der Offensivabteilung auf.
→ jetzt 100 EM Bonus bei Bet365 sichern
Wurde der mögliche Sieg gegen Deutschland allein aufgrund der schwachen Chancenverwertung in Saint-Denis verpasst, tauchte die Abteilung Attacke gegen die Eidgenossen nach der vielversprechenden ersten Halbzeit weitestgehend ab.
Dabei hatte die zwischenzeitliche Führung eigentlich exakt dem polnischen Masterplan entsprochen: Die immer entschlossener anstürmenden Schweizer stellten großzügig Räume für kreuzgefährliche Gegenstöße zur Verfügung.
Dass das prinzipiell gefürchtete Umschaltspiel der Weiß-Roten dennoch kaum einmal in die Gänge kam, wird im weiteren Turnierverlauf möglicherweise schon bald zum Problem – schließlich ist die gesamte Spielphilosophie auf das Kontern ausgerichtet.
Polen – Portugal mit Handicap 1:0
Hier muss es Adam Nawalka insbesondere Kopfzerbrechen bereiten, dass Robert Lewandowski in Sachen Knipsen nach wie vor nicht in die Gänge kommt: Auch der jüngst im Elfmeterschießen abgelieferte Arbeitsnachweis hat den Knoten vermutlich kaum zum Platzen gebracht.
Blickt man auf die in der Offensive eigentlich vorhandene Qualität, stellt es dem Team schon ein Armutszeugnis dar, dass bisher fast ausschließlich Blaszczykowski als Torjäger in Erscheinung tritt; zwei der drei markierten EM-Treffer hat der frühere Dortmunder erzielt.
Da es in vier Spielen nur zu diesen drei Toren reichte, kommen die Wettfreunde nun nicht umhin, ihre Meinung bezüglich der polnischen Stärken zu revidieren: Mittlerweile lässt sich die Annahme nicht mehr halten, dass die wertvollsten Perlen im Angriff zu finden sind.
Vielmehr macht sich bisher fast ausschließlich die Hintermannschaft um den größten Erfolg der nationalen EM-Geschichte verdient; so wurde im Achtelfinale schon ein Kabinettstückchen von Shaqiri benötigt, um die Abwehr der Weiß-Roten zum allerersten Mal zu überwinden.
Dass die Defensive die anderen Angriffswellen der Eidgenossen schadlos überstand, war zwar teilweise auch glücklichen Umständen geschuldet; dennoch stellte das gerettete Unentschieden mindestens ebenso überzeugend erneut die Bollwerk-Qualitäten der Mannschaft unter Beweis.
Mit dieser zunehmenden Fokussierung auf das Verteidigen verkaufen sich die Polen ob ihrer eigentlichen Möglichkeiten einerseits deutlich unter Wert: Bei der bis dato torärmsten EM aller Zeiten scheint diese Schwerpunktsetzung allerdings exakt dem Zeitgeist zu entsprechen.
Trotz der ausbaufähigen Leistungen ist es somit sicherlich kein Zufall, dass sich die Mannschaft nun im Viertelfinale versuchen darf – zumal mittlerweile selbst der kommende Gegner zu der Erkenntnis gekommen ist, dass das angriffslustigere Team einfach zu oft auf der Seite der Verlierer steht.
Die Vorrunde hatte der Selecao diesbezüglich mehr als genug Anschauungsmaterial geboten. Obwohl die Mannschaft von Fernando Santos in allen drei Gruppenspielen das Geschehen diktierte, kamen gegen Island, Österreich und Ungarn jeweils nur magere Unentschieden herum.
Folglich lag der Gedanke nahe, sich mit dem Eintritt in die K.-o.-Phase den Gegebenheiten in Frankreich anzupassen: Prompt schaltete auch der Vize-Europameister von 2004 gegen Kroatien in den konsequenten Zerstörungsmodus um.
Gegen die in der Vorrunde so stürmischen Balkan-Kicker ließen die Portugiesen am Samstagabend praktisch überhaupt nichts zu. Da auch die beste Torchance lediglich am Pfosten landete, bekamen die „Karierten“ innerhalb der 120 Minuten keinen einzigen Ball aufs gegnerische Tor.
Wie pflichtbeflissen die Selecao ihr Tor verteidigte, hat vor allem der Sinneswandel von Cristiano Ronaldo deutlich gemacht: Sogar der portugiesische Superstar war ganz entgegen seiner Gewohnheit immer wieder im Rückwärtsgang unterwegs.
Umso mehr spricht es für die Klasse von CR7, dass er dennoch entscheidend am späten Siegtreffer beteiligt war: Sein Torschuss in der Verlängerung bereitete unmittelbar den spielentscheidenden Abstauber von Quaresma vor.
Wenngleich das Achtelfinale bezüglich der Langeweile neue Maßstäbe setzte, ließen die Portugiesen mit ihrem perfekt umgesetzten Matchplan einen erstaunlichen Lernprozess erahnen – für den Erfolg stellt hier mittlerweile offenbar jeder sein eigenes Ego zurück.
Hatte sich noch in der Vorrunde alles um die anfangs enttäuschende Trefferquote von Cristiano Ronaldo gedreht, hinterließen die Portugiesen gegen Kroatien erstmals den Eindruck, als echtes Team bei der Europameisterschaft unterwegs zu sein.
Dennoch bleibt zunächst einmal offen, wie lange etwa einen Cristiano Ronaldo die Rolle des Teamplayers glücklich macht: Hatte sich der 31-Jährige gegen die favorisierten Kroaten noch in diese Notwendigkeit gefügt, wird nun vielleicht schon gegen die Polen vor allem wieder an der eigenen Legende gestrickt.
Video: Top-Joker Ricardo Quaresma schoss Portugal ins EM-Viertelfinale. (Quelle: YouTube/SPOX)
Dies wäre insbesondere deshalb kontraproduktiv, weil gerade gegen die Beton-Abwehr der Weiß-Roten im Alleingang nur wenig auszurichten ist – zumal sich natürlich auch die Polen in erster Linie darauf konzentrieren werden, Cristiano Ronaldo aus dem Spiel zu nehmen.
→ die besten Wettanbieter mit Fußball Livewetten im Überblick
Die bewährte Hintermannschaft des leichten Außenseiters wird somit wohl auch dafür verantwortlich sein, dass auch das erste Viertelfinale hinsichtlich der Attraktivität zu keiner Offenbarung wird: Beide Mannschaften dürfen lange Zeit damit zufrieden sein, sich gegenseitig zu neutralisieren.
Da mittlerweile jedoch bewiesen wurde, dass die Selecao gerade auch solch enge Kisten für sich entscheiden kann, schließen sich die Wettfreunde hier den Prognosen der Wettanbieter an – die deutlich turniererfahrenere wird der Turnierteilnahme der Polen voraussichtlich ein Ende setzen.
→ Wettquoten Vergleich: wer wird bester Torschütze der EM 2016? |
Nachdem sich die polnische Abwehr bereits im Achtelfinale erstmals überwinden ließ, trauen wir der Selecao dieses Mal jedoch einen Sieg innerhalb der regulären Spielzeit zu: Mit einem knappen 1:0-Erfolg werden sich die Portugiesen demnach auch bei der EM 2016 die Teilnahme am Halbfinale sichern.
Die Wettfreunde tippen auf einen Erfolg von Portugal!
Das könnte Dich auch interessieren:
→ EM 2016 Tipps
→ EM 2016 Quoten
→ EM 2016 Spielplan
→ EM 2016 Viertelfinale