Anthony Modeste: Die wundersame Auferstehung einer “Kaderleiche”
Aktualisiert Okt 17
Bild: Die Brille ist zurück – Köln-Stürmer Anthony Modeste kann wieder Tore schießen. (© IMAGO / Xinhua)
Die vergangene Saison hätte für Anthony Modeste nicht schlechter laufen können. Weder für den 1. FC Köln noch für St. Etienne, wo er im Frühjahr leihweise spielte, erzielte der 33-jährige Franzose kein Liga-Tor.
Zurück beim Effzeh wurde Modeste hinter vorgehaltener Hand schon als teure Kaderleiche verhöhnt.
Doch wie sich so oft zeigt sich, und auch in diesem Fall: Totgesagte leben länger.
In den ersten Spielen dieser Bundesliga-Saison feierte “Kaderleiche” Anthony Modeste eine Art Auferstehung. Plötzlich gilt er sogar als der große Hoffnungsträger für eine erfolgreiche Saison.
Darum ist Modeste wieder so stark
Der Grund dafür ist hauptsächlich beim neuen Trainer Steffen Baumgart zu suchen.
Zu den vielen Vorsätzen, die der Neu-Coach nach Köln mitbrachte, gehörte auch ein Renovierungsplan für den Torjäger, der in den letzten Jahren zu einem sportlichen Sanierungsfall wurde.
Baumgart hat sich Modeste angenommen und erklärt den Inhalt eines langen Gesprächs: “Wir haben darüber gesprochen, was er erreichen will – ob er jetzt die nächsten zwei Jahre Ruhe haben will oder Gas geben, Erfolg haben und Spaß haben will.”
Das dürfte beim totgesagten Modeste die Lebensgeister geweckt haben. Der Franzose, dem man schon chronische Lustlosigkeit attestierte, war in der Vorbereitung für diese Saison nicht wieder zu erkennen.
Der Anthony Modeste Song
Modeste hat geschuftet, wie man es von ihm wohl nie gesehen hat.
Statt ein Dasein als Alt-Star von gestern zu fristen (er hat in Köln noch Vertrag bis 2023 mit einem Gehalt von 3 Mio. Euro pro Jahr), arbeitet Modeste konzentriert an der Gegenwart, die ihm wieder eine sportliche Zukunft bietet
Das dürfte auch damit zu tun haben, dass er seine Verletzungen auskuriert hat und jetzt wieder fit ist.
“Was in diesem Jahr anders ist: Tony hat das erste Mal seit Langem eine Vorbereitung von Anfang an mitgemacht”, erklärt Baumgart die Wiederaufstehung des Publikums-Lieblings: “Er ist ein sehr ehrgeiziger Spieler, und ich glaube, das war er auch schon vor meiner Zeit.”
Das zeigte sich auch zu Saisonbeginn. In den ersten drei Bundesliga-Spielen erzielte Modeste zwei Treffer. Der Jubel war noch derselbe wie früher: die “Brille”, geformt mit den Fingern vor dem Gesicht.
Modeste sagt dazu: “Wenn du einen Trainer hast, der hinter dir steht, macht das vieles einfacher.”
Hoffenheim – Köln: Trifft Modeste wieder?
Bislang passt die Kombination Baumgart und Köln perfekt. Aus den ersten sieben Bundesliga-Spielen dieser jungen Saison holten die Kölner mit drei Siegen und drei Unentschieden satte 12 Punkte.
Jetzt wollen die Kölner auch am 8. Spieltag auswärts bei TSG Hoffenheim punkten. Sorgen soll dafür auch Anthony Modeste.
Auf vier Saisontore kommt Modeste bislang. Trifft er auch gegen die TSG?
Wettquoten für Hoffenheim – Köln
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2.05
Sieg Hoffenheim
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3.80
Unentschieden
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1.72
DC Köln (Sieg oder Remis)
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3.40
Sieg Köln
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3.00
Tor Modeste
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Quoten Stand vom 15.10.2021‚ 7⁚00 Uhr. Angaben ohne Gewähr. 18+ | AGB beachten!
Was ist für Köln in dieser Saison möglich?
Der Aufschwung des 1. FC Köln in den Anfangswochen dieser Bundesliga-Saison ist eng verknüpft mit der Auferstehung von Anthony Modeste.
Mit Modeste stürmte Köln in der Saison 2016/17 sogar bis auf Platz 5 und damit in die Europa League. In der damaligen Saison schoss Modeste 25 Tore und war damit einer der erfolgsgaranten des Effzeh.
Der Rest ist bekannt: In der Folgesaison stürzten die Domstädter sogar in die zweite Bundesliga ab – auch, weil Modeste nicht mehr da war, da er unbedingt nach China wechseln wollte. Nach einem Jahr kehrte der Franzose 2018 nach Köln zurück.
Doch bislang war die Rückkehr nur bedingt erfolgreich. Bei den Ex-Trainern Achim Beierlorzer und Markus Gisdol kam Modeste nicht in Tritt. Nur zehn (!) Tore erzielte er in den letzten drei Köln-Saisonen.
Jetzt soll sich das ändern. Über Umwege soll Modeste wieder zum Helden werden. Er selbst fühlt sich so gut wie vor fünf Jahren Jahren.
Und Baumgart sagt: “Er ist noch lange nicht da, wo er sein könnte.”
