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Ilkay Gündogan Interview nach Deutschland-Spiel: “Politik ist jetzt erledigt”

Aktualisiert Dez 1

Philipp Stottan

Von Philipp Stottan

Sportwetten-Experte

Bild: Ilkay Gündogan & Thilo Kehrer äußerte sich nach dem Spanien-Spiel im Post-Match-Interview. (© IMAGO / Ulmer/Teamfoto)
 

Ilkay Gündogan & Thilo Kehrer im Interview nach Spanien-Remis

Nach der Niederlage zum Auftakt gegen Japan, konnte sich Deutschland dank eines Unentschieden gegen Spanien – und einer Niederlage von Japan gegen Costa Rica – ein Endspiel am letzten Spieltag sichern (hier geht’s zu unserem GER vs CRC Tipp).

Nach dem 1:1 stellen sich Thilo Kehrer und Ilkay Gündogan in der Mixed Zone dem Post-Match-Interview.

Die beiden sprachen über die Leistung der DFB-Elf, was es nun für das finale Spiel braucht, die drei überragenden Teenager Musiala, Pedri und Gavi sowie die ausbleibende Geste der Mannschaft in Richtung der FIFA.

 

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Ilkay Gündogan: “Hätten ein zweites Tor erzielen können”

Für Deutschland ging es gegen Spanien nicht nur um wichtige Punkte für die Gruppe E, sondern auch um ein Statement nach der Blamage gegen Japan. “Natürlich war die Enttäuschung nach der Niederlage groß. Am Tag danach war das Gefühl, dass es nicht notwendig war. Nach einem guten Start in diesem Spiel war das Selbstvertrauen eigentlich da”, so Gündogan.

Doch leicht geht bei dieser WM 2022 gar nichts, wie die DFB-Elf feststellen musste: “Aber es ist, wie es ist, diese Weltmeisterschaft ist voller Überraschungen, jedes Spiel ist schwierig, um ehrlich zu sein, es gibt keine leichten Mannschaften.” Deshalb ist der Mittelfeldspieler auch mit dem Unentschieden gegen Spanien zufrieden: “Deshalb denke ich, dass ein gutes Ergebnis heute entscheidend für uns war und jetzt müssen wir das letzte Spiel mit Selbstvertrauen angehen.”

Allerdings betont Gündogan auch, dass durchaus mehr möglich gewesen wäre: “Ich denke, wir hätten ein zweites Tor erzielen können, wenn man sich die Chancen ansieht. Wir hatten einige und mehr Gelegenheiten, ein Tor zu erzielen”, hält ein Remis aber auch für gerecht: “Aber wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, finde ich das Unentschieden in Ordnung, vor allem nach dem ersten Gegentreffer. Jetzt dreht sich alles um das letzte Spiel.”

Auf die Frage nach den “Kindern” im spanischen Mittelfeld – Pedri und Gavi – gerät der ManCity-Spieler ins Schwärmen: “Wir haben ja auch Jamal [Musiala], der noch ein Kind ist. Aber diese Kinder [Musiala, Pedri & Gavi] sind wirklich gut, sie sind also nicht wirklich Kinder auf dem Feld. Sie spielen fantastisch, alle drei, sie waren alle brillant. Jamal hat ein tolles Spiel gemacht, er ist wirklich wichtig für unser Spiel, weil er Spieler im 1 gegen 1 schlagen kann.”

 

Thilo Kehrer zum Protest: “Unsere Position bleibt bestehen”

Natürlich kam auch der diesmal ausbleibende Protest der deutschen Mannschaft zur Sprache. Nach dem ersten Spiel ging die Geste der DFB-Mannschaft noch um die Welt.

Ilkay Gündogan meint dazu: “Wir haben ein paar Spieler, die sauer auf die Fifa sind. Weil es Dinge gab, die von der Mannschaft geplant waren, die kurz vor dem Spiel aberkannt wurden, waren ein paar Spieler enttäuscht und frustriert und wollten etwas tun. Wir hatten die Diskussion in der Mannschaft und am Ende wurde beschlossen, dass wir diese Geste gegen die FIFA machen.”

Befragt wurde Gündogan zudem Protest von katarischen Fans vor Ort, die den DFB auf den Protest von Mesut Özil hingewiesen haben. Angesprochen darauf, in Kombination mit dem ausbleibenden Protest des Teams, meinte Gündogan:

“Ich habe es [Özil Plakat, Anm.] nicht gesehen, ehrlich gesagt. Ich denke, man kann es verstehen. Ehrlich gesagt, mein Standpunkt ist: Die Politik ist erledigt, jetzt sind wir hier. Das Land Katar ist sehr stolz darauf, das erste muslimische Land mit einer WM zu sein. Ich komme aus einer muslimischen Familie und das [die W, Anm.] macht die muslimische Gemeinschaft stolz.”

Thilo Kehrer begründete den ausbleibenden Protest so: “Heute gab es keinen besonderen Grund. Wir haben uns schon positioniert, auch in der Öffentlichkeit. Und das ist immer noch die Position, die wir haben. Ob mit oder ohne Aktion. Es gibt Projekte, die wir unterstützen und Projekte, die wir als Team und als Verband gemeinsam machen. Einen Protest zu machen, ist eine Sache, aber das heißt nicht, dass wir das bei jedem Spiel machen.”

 

 

“Waren alle happy für Fülle”

Zum Spiel gegen Spanien selbst, äußerte sich Kehrer ähnlich wie sein Teamkollege: “Die Leistungen war sehr in Ordnung, auf die bauen wir auf. Wir wollten eine Reaktion zeigen nach dem ersten Spiel, vor allem mit der Art und Weise wie wir gespielt haben. Die Intensität, die Laufbereitschaft, Zweikampfbereitschaft, unsere Qualität auszuspielen, vor allem offensiv, mit unseren Spielern die im Passspiel sicher sind. Und vor allem gegen Spanien, die sehr spielstark sind, einfach ein gutes Pressing zu spielen. Ich glaube das haben wir gemacht.”

Natürlich sieht der Außenverteidiger auch Raum zur Verbesserung: “Wir hätten noch etwas ruhiger sein können, wenn wir die Balleroberungen hatten, weil wenn wir die Balleroberungen hatten, dann auch sehr hoch, teilweise im 16er der Spanier – da hätten wir noch etwas mehr Ruhe gebraucht, um einen klaren Abschluss zu haben.”

Nichtsdestotrotz, wäre auch ein Sieg laut dem England-Legionär möglich gewesen: “Und ich glaube wenn wir das haben und eventuell noch etwas Glück, gerade mit dem Tor von Antonio Rüdiger, das nur ganz leicht Abseits war, dann glaub ich schießen wir das erste Tor in dem Spiel und dann sieht es nochmal anders aus.”

Ausschlaggebend war schlussendlich auch der Impact von der Bank: “Aber so sind wir sehr gut zurückgekommen, die Einwechslungen waren stark, haben uns frischen Wind gebracht. Wir sind alle happy, dass Fülle [Füllkrug, Anm.] sein erstes WM-Tor geschossen hat, so ein wichtiges und auch schönes Tor, zu einem guten Zeitpunkt. Und das gibt uns einfach Auftrieb und den wollen wir auf jeden Fall mitnehmen jetzt.”

Schlussendlich geht Thilo Kehrer auch noch darauf ein, dass der Sieg von Costa Rica gegen Japan den Matchplan nicht verändert hat: “Wir haben uns fokussiert auf unser Spiel, das Ergebnis war ein Nebengeräusch, das wir mitgenommen haben. Klar haben wir überrascht, klar haben wir gesagt die Gruppen ist wieder offener und trotzdem waren wir fokussiert auf unser Spiel. Das hat nichts an der Art geändert, wie wir spielen wollten und der ARt und Weise, was was wir uns vorgenommen haben für heute.”

 

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