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Wettbörse – bessere Wettquoten als beim Buchmacher

Aktualisiert Jul 8

Matthias Niederkorn

Von Matthias Niederkorn

Sportwetten-Experte

Was versteht man bei unter dem Begriff Wettbörse?

 

Die natürlichste und ursprünglichste Form der Wette wird zwischen zwei (oder mehreren) Personen ausgehandelt:

Zwischen Parteien, die hinsichtlich des Ausgangs eines Ereignisses unterschiedlicher Ansicht sind.

Auf Basis einer Meinungsverschiedenheit eine Wette abzuschließen – sei ein Wettgewinn ausgelobt oder nicht – ist eine durchaus weit verbreitete Angelegenheit.

Wer hat nicht schon einmal in der Hitze des Gefechts herausfordernd eingeworfen: „Wetten, dass ich recht habe?“

 
Hinter der Wettbörse steckt nun ein Konzept, das die Wette unter Privatpersonen zum Geschäftsmodell erhebt: Das Unternehmen stellt einen Ort, die „Wettbörse“, an dem Privatpersonen ihre Verhandlung über das Wettgeschäft führen können.
 

Indem die Vertragsparteien zusammengeführt werden, fungiert die Wettbörse nicht nur als Verhandlungsort, sondern auch als Vermittlung.

Darüber hinaus übernimmt sie die Funktion eines Treuhänders: Sie verwaltet die Geldmittel der Vertragsparteien; das heißt sie kümmert sich um die korrekte Abrechnung der Wettgeschäfte.

 

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Für diese Vermittlungs- und Treuhanddienste behält sich die Wettbörse – oder vielmehr das Unternehmen dahinter – eine Gebühr ein.

Diese wird üblicher Weise der gewinnenden Wettpartei in Rechnung gestellt und beträgt in der Regel zwischen 2 und 5 Prozent.

Im Gegenzug kann man bei einer Wettbörse oftmals mit besseren Wettquoten als beim Buchmacher rechnen.


Die Aufgaben der Wettbörse

  • Vermittlung von Wettparteien
  • Verhandlungsort für Wettparteien
  • Treuhänder der Geldmittel
  • Abrechnung der Wettgeschäfte

 

Und was hat der Anbieter davon?

  • Für ihre Dienste stellen Wettbörsen eine Gebühr in Rechnung.
  • Verrechnet wird diese für gewöhnlich der gewinnenden Wettpartei.

 

Wettbörse Inside: Wie Wettgeschäfte ausgehandelt werden

Anders als bei Buchmacherwetten, wo der Buchmacher den Gegenpart im Wettgeschäft stellt, werden beim Modell der Wettbörse beide Seiten der Wette von Privatpersonen gehalten.

Während es also beim Wettanbieter ein fixes Angebot in Form von festen Quoten gibt, das von einer Privatperson angenommen werden kann oder auch nicht, müssen sich die Parteien bei der Wettbörse erst finden bzw. sich über die Details des Wettgeschäfts einigen.

 

Icon PfeileEs muss also eine Partei geben, die an einen bestimmten Ausgang glaubt, den sogenannten „Backer“ und eine weitere Partei, die nicht daran glaubt, den sogenannten „Layer“.

Demnach wird unterschieden zwischen der Lay-Wette und der Back-Wette:

„To lay a bet“ bedeutet gegen den Eintritt eines bestimmten Ergebnisses zu wetten und „to back a bet“ bedeutet auf ebendieses Ergebnis zu wetten. Der Layer übernimmt also, grob gesagt, die Funktion des Buchmachers.

 

Das Ergebnis, auf welches eine Wette abgeschlossen wird, könnte nun, um auf einen populären Wettgegenstand zurückzugreifen, lauten: Bayern München gewinnt gegen Borussia Dortmund.

Der Layer wettet also, dass Bayern München nicht gewinnt und der Backer wettet, dass Bayern München gewinnt.

 

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Um das Ganze weiter zu verdeutlichen: Bezogen auf den Wettklassiker, die Fußball Dreiweg-Wette bedeutet das folglich, dass sich zu jedem möglichen Wettausgang (Bayern gewinnt, Unentschieden gewinnt, Dortmund gewinnt) ein Layer und ein Backer finden können.

Die Vermittlung von Backer und Layer funktioniert nun über den Abgleich von Preisen:

Der Backer gibt an, welchen Wetteinsatz er bei welcher Quote auf einen Wettausgang verwenden möchte und gibt den Tippschein ab.

Gibt es bereits einen Layer, der ein entsprechendes Angebot formuliert hat, so kommt die Wette sofort zustande. Das Ganze gilt natürlich auch umgekehrt.

Welche Back- und Lay-Wetten zum aktuellen Zeitpunkt zur Annahme offen sind, wird üblicher Weise angezeigt.

 

 

Dabei wird in der Regel die Quote des besten offenen Angebotes angeschrieben, wie das nachfolgende Beispiel illustriert:

Es zeigt mehrere Fußballwetten zur Bundesliga mit den höchsten offenen Angeboten auf den Seiten von Backer (in Blau) und Layer (in Rot):

Findet sich zum Zeitpunkt der Wettangabe kein Vertragspartner mit denselben Vorstellungen zu Quote und Wetteinsatz, so bleibt die Wette offen, bis es eine Übereinstimmung gibt.

Bis die Wettannahme zum Wettereignis geschlossen wird, können solche offenen Wetten in der Regel gelöscht oder auch in ihren Bedingungen (Quote und/oder Wetteinsatz) abgeändert werden.

 

 

Wettbörse vs. Wettanbieter: Unterschiede, Vor- und Nachteile

Die Unterschiede zwischen Wettbörse und Wettanbieter sind inzwischen hinlänglich heraus gearbeitet:

Bei der Wettbörse fungiert das Unternehmen als Treuhänder und Vermittler von Wettgeschäften zwischen Privatpersonen wohingegen der Wettanbieter ein festes Wettangebot anschreibt, das von Privatpersonen angenommen werden kann.


Für beide Tätigkeiten behalten sich die Firmen eine Aufwandsentschädigung ein:

Der Wettanbieter gestaltet sein Wettangebot so, dass im Schnitt aller Angebote nach Ausschütten der Wettgewinne ein bestimmter Prozentsatz aus den Wetteinsätzen als Umsatz verbleibt.

Dieser liegt in der Regel zwischen 5 und 8%.

Das Wettbörse-Unternehmen hingegen bringt den Wettgewinnen eine Gebühr in Abzug die sich in ihrer Höhe an der Gewinnsumme bemisst und etwa 2 bis 5% ausmacht.


Der Nachteil der Abwicklung von Wettgeschäften über die Wettbörse liegt in der Möglichkeit, dass keine zweite Wettpartei gefunden wird, weil keine Einigung über den Preis erzielt werden kann.

Umgekehrt liegt in der Tatsache, dass der Preis verhandelt wird eine Chance – nämlich jene, einen Preis zu erzielen, der über dem Marktwert liegt.

Die Möglichkeit, die Rolle des Layers einzunehmen eröffnet rein prinzipiell eine neue Perspektive – ob diese nun zum Vor- oder Nachteil gereicht hängt davon ab, was der Einzelne daraus macht.


Grundsätzlich sei zu erwähnen, dass sich bei der Sportwette für den Backer andere Wahrscheinlichkeiten ergeben, als für den Layer.

Ein Beispiel:
Bei der Dreiweg-Fußball-Wette wettet der Backer, dass eines von drei möglichen Ergebnissen eintritt.

Sportliche Niveauunterschiede, aktuelle Form und ähnliche Determinanten in Abzug gebracht – also bei einer Gleichverteilung der Wahrscheinlichkeiten auf die möglichen Ergebnisse – ergibt das eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 1:2.

Der Layer hingegen wettet, dass eines von drei Ereignissen nicht eintritt. Er gewinnt also in dem Fall, dass eines der beiden anderen Ergebnisse fällt. Seine Chance steht also genau diametral zu jener des Backers 2:1.


Unabhängig von Wahrscheinlichkeiten, die in einer Gleichverteilung bei der Sportwette sowieso nicht vorkommen, kann die Möglichkeit als Layer wie Backer aufzutreten, zum persönlichen Vorteil genutzt werden…

… unter dem Stichwort „Green Book“ ist eine Strategie bekannt, bei welcher ein definiertes Sportereignis so mit Lay- und Back-Wetten versehen wird, das alle möglichen Ausgänge zwangsläufig einen Profit bringen.

Auch der letzte Vorteil, der hier genannt werden soll hat seine Bedingung darin, dass es kein professioneller Anbieter ist, mit dem das Wettgeschäft eingegangen wird:

Wettanbieter orientieren sich am Markt.

Angebote, die aufgrund hoher Nachfrage Erfolg versprechen, werden geführt, wohingegen „Nischenprodukte“ in der Regel nicht in das Wettprogramm aufgenommen werden.

Dadurch, dass bei der Wettbörse sowohl auf der Seite des Layers als auch des Backers unterschiedliche Personen mit ebenso vielfältigen Interessen auftreten, ist es möglich auch ein Wettgeschäft zu einem weniger populären Wettgegenstand zu attraktiven Bedingungen abschließen zu können.

 

Bekannte Wettbörsen: Betsson &. Co

Wettbörsen sahen sich allerdings angesichts der Novelle zur Wettsteuer gezwungen, sich im Jahr 2012 aus dem deutschen Markt zurück zu ziehen.

Ein wettbewerbsfähiges Angebot unter den neuen Bedingungen zu halten, schien den Betreibern nicht möglich.


Ein solches Relikt aus der Vergangenheit ist die damalige Wettbörse von Betsson.

Letztgenannter ist heute einer der größten Wettanbieter aus dem skandinavischen Raum und als solcher auch in unserem großen Wettfreunde Wettanbieter Test vertreten.

 

 

Früher jedoch hat das Unternehmen eine Wettbörse betrieben – die Wettbörse war sogar alleiniges Start-up Angebot im Jahr 2002, bevor mit der Übernahme durch die Cherry Gruppe (heute BML Group/Betsson AB) auch ein Buchmacherangebot eingeführt wurde.

Aufgrund der Novelle zur Wettsteuer in Deutschland sah man sich jedoch gezwungen die Wettbörse am 26. Oktober 2012 vom deutschen Markt zu nehmen.

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt von: Thomas

thomasSeit über 10 Jahren ist Thomas journalistisch im Sportbereich tätig, zunächst als Praktikant bei einem Online-Portal, danach bei einem großen österreichischen Sportverlag als fixer Redakteur. Er kann somit auf eine große Erfahrung zurückgreifen. Neben seinen absoluten Fachgebieten Tennis, Rad und Ski Alpin verfügt er – aufgrund seiner Begeisterung für die Sportart – über ein fundiertes Wissen zum Thema Fußball. Abgerundet wird das Ganze durch sein bereits lange vorhandenes Interesse an Sportwetten – kurz: die Kombination passt perfekt!