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Neururer redet Tacheles: “Tradition” in Leipzig & “Terzic bei Niederlage weg”

Aktualisiert Dez 20

Peter NeururerBild: Peter Neururer schwärmt über die Bayern und Leverkusen. (© Wettfreunde)

 

Peter Neururers Kolumne zu Fan-Protest & möglicher Terzic-Entlassung

 

Der 15. Spieltag der Bundesliga hat uns alle wieder einmal ordentlich gepackt und vor dem letzten Spieltag vor der Winterpause für Zündstoff gesorgt.

Die zwei Topspiele haben den Spieltag ebenso geprägt, wie ein Fan-Protest gegen den Einstieg von Investoren – mit schwerer Unterstützung von Peter Neururer.

Bei “Neururer redet Tacheles” geht der 68-Jährige natürlich auf die wichtigsten Themen ein, blickt auf den nächsten Spieltag voraus und wirft eine mögliche Terzic-Entlassung in den Raum.

 


 

Neururer über Fan-Proteste: “Hervorragenden verhalten”

 

Liebe Wettfreunde,

der 15. Spieltag stand irgendwo unter dem Zeichen „Der zwölfte Mann“. Der zwölfte Mann, die Fans haben sich entschieden – das finde ich richtig und finde ich gut so, zwölf Minuten zu schweigen. Damit wir wieder erleben, was es bedeutet – in der Pandemie haben wir es teilweise schon mitbekommen – ohne Zuschauer, ohne Unterstützung die Bundesligaspiele zu bestreiten.

Nicht nur die Bundesligaspiele, sondern Spiele ganz weit bis nach unten hin. Der Fan macht den Fußball aus, aber der Fan macht sich im Augenblick Sorgen. Sorgen dadurch bedingt, dass Investoren jetzt Zugriff haben, nennen wir es mal so. Mit der Zahlung von bis zu einer Milliarde, unglaublich diese Zahlen, die DFL dazu veranlasst hat, mit ihr zusammenzuarbeiten. Ein Investor investiert, um Geld zu verdienen und von daher verstehe ich die Sorge der Fans auf jeden Fall.

Die Spitzenspiele, die in Deutschland die Einschaltquoten möglicherweise nicht mehr bringen, weil was im Fernsehen schief läuft oder Vermarktungsmöglichkeiten innerhalb der Bundesliga nicht mehr so gegeben sind. Was ist, wenn der Investor irgendwann mal sagt, der deutsche Klassiker Bayern München gegen Borussia Dortmund, und viele Fans haben da das größte Interesse daran, nicht mehr in München oder in Dortmund statt, sondern auf Wunsch des Investors, möglicherweise in Boston oder eben in Doha, irgendwo in der Wüste.

Darauf hat die Bundesliga dann keinen Zugriff mehr, und das fände ich mehr als bedenklich. Und da habe ich Verständnis für die Fans, die dagegen protestieren. Ich würde mich dem anschließen, zumal ich begeistert war, dass man gezeigt hat: Proteste müssen nichts mit Gewalt zu tun haben. Und da hat der Fußballfan in Deutschland sich wirklich hervorragend verhalten. Weiter so!

 


 

Neururer über Leverkusen: “Wer mitspielen will, hat verloren”

 

ja Topspiele der Woche, da haben wir einige Gewinner. Bayern München gewinnt sehr, sehr souverän mit einer taktisch komplett anderen Ausrichtung gegen den VfB Stuttgart. Man hat der Stuttgarter den Ball überlassen und schon sensationell, wie die Bayern das durchgezogen haben.

Die Stuttgarter waren chancenlos im wahrsten Sinn des Wortes bei den Bayern. Auch zwei Tore durch, sage ich einfach mal so, eigenartige VAR-Entscheidung nicht gegeben worden. Drei zu Null sagt nichts über die Überlegenheit im Chancenverhältnis aus. Also großartig, was da gelaufen ist.

Für mich persönlich aber war es nicht unbedingt überraschend, dass derjenige, der Bayern München 5:1 geschlagen hat, eben Eintracht Frankfurt eine Woche zuvor, in Leverkusen chancenlos war.

Sie haben gut mitgespielt, aber das ist im Augenblick das Problem. Wenn man mitspielen möchte gegen Leverkusen, augenblicklich in überragender Verfassung, dann hat man schon verloren. Dieses Ergebnis, das da erzielt wurde von Seiten der Leverkusener, auch klar und eindeutig. Von daher, die Spitze kristallisiert sich heraus, Bayern München jagt Leverkusen. Die ja jetzt bereits der sogenannte “Weihnachtsmeister” sind.

 

Wer wird Bundesliga Meister?

 

Aber ich muss sagen, das was mich an diesem Spieltag beeindruckt hat, ist, dass ein Verein wie RB Leipzig ein Spieler neun Jahre lang hatte, der sich verabschiedet hatten, dem man einen Abschied bereitet hat, der sehr, sehr emotional war. Man hat ja oftmals diejenigen, die Leipzig nicht unbedingt so leiden mögen, vom Retorten Club gesprochen. Und so weiter und so weiter.

Aber da war wirklich Emotion im Spiel, was mit viel Tradition zu tun hat. Tradition, nämlich eines Spielers, der neun Jahre lang aus Schweden, Malmö kommend, neun Jahre lang für RB Leipzig gespielt hat. Und von der zweiten Liga den Weg gegangen ist, bis in die Champions League mit diesem Verein.

Neun Jahre, wirklich hervorragende Außendarstellung, neun Jahre hervorragender Fußballer und jetzt geht’s ab zum Bruder oder Schwester, wie man es nennen will, nach RB, nach New York.

Ich wünsche Emil Forsberg auf jeden Fall wirklich nur das Beste, in der Major League Soccer. Bleib gesund und strahle ein bisschen aus, was du hier schon ausgestrahlt hast: Sympathie, fußballerischer Hochglanz und sehr, sehr sympathisches, skandinavisches Auftreten. Weiter so, du hast der Bundesliga gut getan.

 

Jeden Donnerstag – wöchentlich frisch auf den Tisch!

Peter Neururer

 

Neururer über Bochum: “Fans & Mannschaft eine Symbiose”

 

Der VfL Bochum feiert eine Weihnachtsfest – losgelöst vom letzten Spiel, was man natürlich auch noch erfolgreich bestreiten will – mit einem Sieg gegen Union Berlin. Union Berlin, kräftig durchgearbeitet nach dem 3:1-Sieg gegen Gladbach. Ich persönlich habe sie ja auch schon wieder wesentlich stabiler eingeschätzt.

Aber VfL Bochum hat dieses Spiel wirklich dominiert. Hat das Spiel auch 100 % verdientermaßen in der Höhe gewonnen, hat mit Leidenschaft und einfachen taktischen Strukturen wirklich gezeigt, wozu sie im Stande sind. Sie wissen, was es heißt, Abstiegskampf im eigenen Stadion zu bestreiten.

Die Fans und die Mannschaft, das ist eine Symbiose, die nur eine Richtung kennt im eigenen Stadion an der Castroper Straße. Egal, wer da kommt, diesen Herz-erfrischenden Fußball zu zeigen, mit Leidenschaft geprägt. Der VfL ist so auf diese Art und Weise mit Sicherheit auf dem Weg, den Klassenerhalt wieder einmal zu schaffen.

 

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Dortmund – Mainz: “Bei Niederlage, Terzic nicht mehr BVB Trainer”

 

Liebe Freunde, der 16. Spieltag hat es in sich.

Borussia Dortmund spielt – Revue passierend den 34. Spieltag des letzten Jahres, als man mit einem Sieg gegen Mainz 05 Deutscher Meister werden konnte – spielt gegen Mainz 05. Die wiederum im Augenblick wirklich hervorragend Fußball spielen, aber keine Punkte machen und in akuter Abstiegsgefahr sind. Es geht natürlich um die Frage, einerseits schafft Edin Terzic die Wende? Der Abstand wird immer größer,zum Champions League Platz.

Von daher die Frage, wie lange wird man in Dortmund noch stillhalten? Oder wird man bei einer Niederlage möglicherweise gar nicht mehr durchzuhalten? Aber ich befürchte im Falle, dass das Spiel verloren wird, dass Terzic nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund bleiben wird, nach der Winterpause.

Bei Mainz ist es ein wenig anders. Ein Interimstrainer, der aus dem Verein kommt, hat auch dafür gesorgt, dass man gut Fußball spielt, aber punktet leider auch nicht. Gegen Dortmund kann man eigentlich verlieren. Aber in der Situation, in dem die Mainzer sind, da ist es egal, gegen wen man spielt, man muss Punkte sammeln.

Denn ansonsten wird es ganz, ganz problematisch, da unten wieder rauszukommen und fast nicht mehr möglich. Und wenn die Möglichkeit besteht, das haben die Mainzer damals schon gezeigt, als man Svensson verpflichtet hat, waren sie abgeschlagen am letzten Tabellenplatz und haben es trotzdem noch geschafft.

Die gleiche Situation kann ich mir nicht vorstellen, man mit dem jetzigen Interimstrainer das auch macht. Also nochmal alle werden wach, alle spielen um den Verbleib, alle spielen um den Verbleib aber auch des jeweiligen Trainers. Von daher eine sehr, sehr spannende Konstellation.

 

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