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Liverpools Absturz: 5 Gründe für die Krise der Reds

Aktualisiert Mrz 10

Philipp Stottan

Von Philipp Stottan

Sportwetten-Experte

Liverpool Krise
Bild: Kann Jürgen Klopp die Liverpool Krise noch rechtzeitig beenden? (© Matthias Schrader / AP / picturedesk.com)

 

Die 5 Gründe für die Krise von Liverpool und Klopp

 

Vor einem Jahr schwebte der FC Liverpool im 7. Fußball-Himmel. Jetzt setzt es geschichtsträchtige Niederlagen – dass ein amtierender englischer Meister sechs (!) Heimspiele in Folge verliert, gab es noch nie!

Sechs Heimniederlagen in einer Spielzeit kassierte Liverpool zuletzt in der Saison 1953/54, nach welcher der Klub als Tabellenletzter abstieg.

Das kann jetzt zwar nicht mehr passieren, aber der Meistertitel in der Premier League ist deshalb längst kein Thema mehr und es droht das Verpassen der Champions League.

Laut den aktuellen Wettquoten ist Liverpool für das Erreichen der Top-4 der Premier League nur noch Außenseiter…

 

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Aber warum befindet sich der FC Liverpool seit Wochen und Monaten im freien Fall?

Das sind die 5 Gründe für die Liverpool Krise – die zeigen, warum Jürgen Klopp und sein LFC diese Saison nicht an den Erfolg der letzten Jahre anknüpfen können.

 

1. Die Verletzungsmisere mit van Dijk & Co.

Während auf der ganzen Welt eine Pandemie herrscht, hat der FC Liverpool mit seiner ganz eigenen Epidemie zu kämpfen. Das Verletzungspech der Mannschaft hat in dieser Saison ein ungeahntes Maß erreicht.

Angefangen hat es bereits früh in der Saison. Nach nur fünf Spieltagen, genauer gesagt im Duell mit Lokalrivalen Everton, gab es den ersten großen Schock. Torhüter Jordan Pickford räumte Liverpools Schlüsselspieler Virgil van Dijk gnadenlos im Strafraum ab, der riss sich das Kreuzband – und fällt die gesamte Saison aus.

Im selben Spiel wurde auch Neuzugang Thiago in seinem ersten Spiel ebenfalls rüde von den Beinen geholt – auch er fiel lange Zeit aus.

 

SpielerPositionVerpasste Spiele (2020/21)
AlissonTorhüter4
Virgil van DijkInnenverteidigung20
Joe GomezInnenverteidigung18
Joel MatipInnenverteidigung16
Rhys WilliamsInnenverteidigung1
Kostas TsimikasAußenverteidigung13
Trent Alexander-ArnoldAußenverteidigung2
Neco WilliamsAußenverteidigung1
FabinhoVerteidigung/Mittelfeld7
ThiagoMittelfeld12
Naby KeitaMittelfeld15
Jordan HendersonVerteidigung/Mittelfeld3
Alex Oxlade-ChamberlainMittelfeld11
James MilnerMittelfeld5
Sadio ManeAngriff3
Diogo JotaAngriff12
Mohamed SalahAngriff1
Xherdan ShaqiriAngriff11

 

Dann erwischte es auch noch zwei Innenverteidiger, wie Joe Gomez und Joel Matip – damit fallen die Top-3-IVs im Liverpool-Ranking bis zum Saisonende aus. Schon bald stand kein gelernter Innenverteidiger mehr am Feld, der über 22 Jahre alt ist.

Zwischenzeitlich mussten aus Mangel an Alternativen die defensiven Mittelfeldspieler – wie Fabinho und Kapitän Jordan Henderson – in der Innverteidigung aushelfen. Aber auch sie verletzten sich im Saisonverlauf.

Im Winter wurde die Defensive mit Ben Davies und Ozan Kabak nachjustiert und es kamen auch ein paar Pflegefälle aus der Reha-Abteilung zurück, aber eine gespielte Formation in der Defensive gibt es dadurch nicht.

 

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Klopp findet in der Liverpool Krise nicht die richtige Mischung

Van Dijk und Gomez sind nicht nur ein eingespieltes Duo und herausragende Einzelspieler, sie bringen vor allem eine wichtige Fähigkeit mit: Geschwindigkeit. Klopps FC Liverpool war vor der Krise für seine hohe Abwehrkette bekannt, bei der die gegnerischen Angreifer regelmäßig ins Abseits liefen.

Und wenn nicht, war das IV-Duo schnell genug um den größten Schaden zu verhindern. Ihre Ersatzmänner sind weder so gut abgestimmt, noch bringen sie dieselben Fähigkeiten mit. Klopp und sein Trainerteam mussten die Spielanlage anpassen. Man stand anfangs wesentlich tiefer und war somit weiter weg vom gegnerischen Tor.

Dadurch sicherte der LFC seine Abwehr, wurde Offensiv aber viel zu harmlos. Zwischen Spieltag acht und 19 gab es daher gleich sechs Remis, bei welchen man nie mehr als ein Tor erzielte (4 Siege, 2 Niederlagen). Also passte Klopp das System erneut ein wenig an.

Liverpool agierte wieder aggressiver und weiter vorne, was bei den zwei 3:1-Erfolgen gegen die direkte Konkurrenz Tottenham und West Ham aufging. Doch schnell wurde die entblößte, uneingespielte Abwehr ins Visier genommen. Es folgten vier Niederlagen am Stück mit einer Tordifferenz von 2:10 und der ersten Niederlage in Anfield gegen Everton seit über 20 Jahren.

Obwohl das Angriffs-Trio Salah, Mane, Firmino weiterhin fit bleibt und auch das Mittelfeld mit Wijnaldum, Jones und Thiago nominell stark aufgestellt ist, bekommt Liverpool in der Krise keine Balance aufs Feld.

 

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3. Firmino, Mane, Alisson: Liverpools Stars im Formtief

Das wiederum hat einen relativ einfachen Grund: Die LFC-Schlüsselspieler finden kaum in ihre bekannte Form, welche sie in den letzten Jahren zu einem Champions-League- und einem Premier-League-Sieg geführt hatte.

Robert Firmino, das Herz und der Motor der Mannschaft, wie Jürgen Klopp ihn gerne beschreibt, läuft seiner Form meilenweit hinterher.

Das Pressing wurde notgedrungen zurückgefahren, weshalb der Brasilianer mit seiner wohl größten Stärke nicht mehr so punkten kann. Zudem kam dem 29-Jährigen seine Torgefährlichkeit beinahe komplett abhanden, Stopp- und Abspielfehler bringen das Angriffsspiel zu oft ins Stocken.

Sieht man sich die Expected Goals von FBREF an, so fällt sofort eines auf: Salah kann als einziger Spieler seine xG überbieten (17 Tore bei 12,7 xG). Mane (7 Tore bei 10,5 xG) und Firmino (6 Tore bei 9,8 xG) präsentieren sich nicht treffsicher genug.

 

SpielerSpieleToreVorlagen
Mohamed Salah24173
Sadio Mane2274
Roberto Firmino2565
Diogo Jota95-
Georginio Wijnaldum2521
Andrew Robertson2515
Trent Alexander-Arnold2313
Jordan Henderson2111
Takumi Minamino91-
Joel Matip1012
Virgil van Dijk51-
Stand: 25.2.2020
 

Der LFC erspielte sich selbst in schwachen Phase mehr als genügend Chancen um viele der Spiele zu den eigenen Gunsten zu drehen, die Spieler vergaben die Chancen oftmals aber kläglich.

Diogo Jota, der vor seiner Verletzung beinahe nach Belieben traf (5 Tore bei 2,4 xG – in nur 9 Spielen), wird in der Mannschaft schmerzlich vermisst.

Doch nicht nur in vorderster Front kriselt es. Auch Schlüsselakteure wie Trent Alexander-Arnold, Alisson oder Thiago sind vor Fehlern nicht gefeit.

Im Fall der beiden Defensivspieler führen die Fehler auch mal zu direkten Gegentoren – siehe die 4:1-Niederlage gegen Manchester City. Die Konzentration in der Mannschaft scheint oft zu niedrig, der Frust dafür umso höher.

4. Ohne Fans geht nichts

Schlussfolgernd ist eine der größten Stärken von Klopp-Teams derzeit völlig ad acta gelegt: die mentale Stärke. In den letzten zwei Jahren hatte der FC Liverpool seine Gegner bereits im Kopf besiegt, bevor das Spiel zu Ende war – und die Gegner wussten das.

Es war oft nur eine Frage der Zeit, bis das entscheidende Tor fiel. Nun ist es beinahe gegenteilig, denn die Gegner wissen sie können auch mit nur einer guten Chance treffen und die Reds fallen danach in ein mentales Loch.

Es ist bekannt, dass es schwer ist Spieler nach großen Erfolge immer wieder neu zu motivieren, vor allem für vermeintlich kleinere Spiele. Erstmals bei Liverpool scheint auch Jürgen Klopp dieses Problem zu spüren zu bekommen.

Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Faktor: Anfield und seine Fans. Vier Spiele in der Premier League absolvierten die Reds vor Zuschauern diese Saison. Keines davon ging verloren.

In diesen vier Partien zeigte man durchwegs starke Leistungen und holte ein 4:0 ( Wolverhampton), 2:1 (Spurs) und ein unglückliches 1:1 (West Brom). Und dabei waren es nur 2.000 Fans, die ihr Team anpeitschten.

Dieser Faktor wird die Liverpool Krise aber nicht beenden, denn mit Fans kann man in der Saison 2020/21 nicht mehr rechnen. Für den Verein ist zu hoffen, dass dies in der nächsten Spielzeit schon wieder anders aussehen wird.

 

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5. Liverpool Krise durch Pech & Schiedsrichtern

Ein Sprichwort besagt: Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht. Das fasst die Saison des Liverpool FC ganz gut zusammen. Denn neben den zahlreichen Verletzungen und den Formkrisen der Spieler, fehlt es wie in solchen Phasen üblich auch am Glück.

Angefangen bei Schüssen die das Tor nur denkbar knapp verpassen, oder gegnerische Torhüter die plötzlich über sich hinaus wachsen. So etwas ist normal und bedenkt man, wie oft eben solche Situation in der vergangenen Saison für die Reds gelaufen sind, war es wohl unausweichlich.

Ganze 14 Mal hat der VAR eine Entscheidung in einem LFC-Spiel overruled: 5 Mal für die Reds, ganze 11 Mal dagegen. Kein einziges Mal führte dies zu einem Tor für Liverpool, aber sechs Mal wurde eines aberkannt.


Video: Highlights vom 2:2 zwischen Liverpool und Everton – mit VAR-Kontroverse. (Quelle: YouTube / Everton Football Club)


3 Mal führte ein VAR-Eingriff zu einem Gegentor, 1 Mal wurde eines nachträglich aberkannt. Das alles zeigt natürlich keine grundsätzlich Benachteiligung durch die Schiedsrichter, sondern ist auf Pech zurückzuführen.

Allerdings waren es teilweise groteske Schiedsrichter-Leistungen, die den Ärger von Verein und Fans auf sich zogen.

Sinnbildlich dafür die zwei Spiele gegen Everton, als der VAR beim ominösen Foul an van Dijk nicht auf Elfmeter entschied oder ein Tor von Mane wegen einem bis zuletzt nicht eindeutig nachweisbaren Abseits aberkannt wurde. Oder zuletzt bei der 0:2-Niederlage, wo eine klare Fehlentscheidung bei einem Elfmeter nicht zurückgenommen wurde.

 

Liverpool-Krise: Klopp entlassen oder auf nächste Saison hoffen?

Wie in jeder Krise, so auch bei Liverpool, stellt sich unweigerlich die Trainerfrage.

Klar ist, dass es sich der Verein nicht leisten kann die Champions League zu verpassen. Die Besitzer Fenway Sports Group wollen, dass sich der Verein selbst finanziert. Covid-19, die fehlenden Fans usw. haben Liverpool finanziell geschadet.

Das Geld aus der Königsklasse wird also dringend benötigt, auch um den Kader auf dem höchsten Niveau halten zu können. Daher könnte ein Trainer-Wechsel und der damit einhergehende frische Wind eine Rolle in den Köpfen der Besitzer spielen.

Deshalb hatten auch die Wettanbieter reagiert: Bei den Wettquoten für die nächste Trainerentlassung in der Premier League tauchte der Name Jürgen Klopp bereits im Spitzenfeld auf…

 

 

Ob es tatsächlich soweit kommen wird?

Der FC Liverpool hat Jürgen Klopp unheimlich zu viel zu verdanken, immerhin brachte er den Verein wieder an die Spitze Europas. Obendrein würde eine Entlassung vor Klopps Vertragsende 2024 ebenfalls einiges an Geld kosten.

Den Besitzern wird klar sein, dass diese Saison keine gewöhnliche ist.

Die Pandemie komprimiert die Saison weiterhin, das Verletzungspech und die Formkrise taten ihr Übriges. Derzeit ist eher davon auszugehen, dass die Saison 2020/21 eine Ausnahmeerscheinung für den FC Liverpool ist und der Weg aus der Krise nur über Zeit gehen wird.

 

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Philipp Stottan

Sportwetten-Experte

Philipp Stottan

Für Philipp gibt es seit jeher nur ein Thema: Sport. Daher war der Weg zur journalistischen Arbeit bei u.a. Spox und Laola1 bereits früh geebnet. Speziell im Fußball kann er aufgrund seiner Leidenschaft für Statistiken und Hintergrund-Recherchen eine ideale Sportwetten-Expertise bieten. Doch auch in anderen Sportarten ist auf sein Wett-Knowhow Verlass.