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Traditionsvereine vs. Kommerzklubs – Ein Blick in die neue Fußball-Gegenwart

Aktualisiert Jun 28

Gerald Pichler

Von Gerald Pichler

Sportwetten-Experte

 
Football World Cup 1954Bild: Seit etwa 150 Jahren gibt es den Fußball und heute ist er begehrter denn je. (© Bernd Thissen / dpa / picturedesk.com)
 

Woran erkennt man einen Traditionsverein? Wodurch zeichnet er sich aus? Diese Frage sorgt bei Fußballfreunden in aller Welt für Diskussionen – vor allem, seitdem sich immer mehr Vereine mit finanzstarker Unterstützung den Weg nach oben bahnen.

 
Im Allgemeinen versteht man unter einem Traditionsverein einen Klub, der bereits vor längerer Zeit gegründet wurde. Allerdings ist das Alter allein nicht der einzige Maßstab. Der Verein sollte in seiner Geschichte auch den einen oder anderen Erfolg vorzuweisen haben.

Als weiterer Faktor wird häufig auch eine starke Bindung zur jeweiligen Region und den dort lebenden Menschen ins Treffen geführt, der sich im besten Fall in einem entsprechend hohen Publikumszuspruch äußert.

Die Grenzen verlaufen in dieser Frage freilich oft fließend. Dennoch grenzen sich die Anhänger sogenannter Traditionsklubs in der heutigen Zeit immer stärker von jenen Vereinen ab, die ihren sportlichen Aufschwung vor allem der wirtschaftlichen Stärke ihrer Inhaber verdanken.


 

Inhaltsverzeichnis:

 


 

Ein Klub, ein Leben lang

Die enge Verbundenheit der Anhänger mit ihrem Klub manifestiert sich zumeist schon sehr früh.

Viele wenden sich bereits in ihrer Kindheit einem Verein zu, oft unter dem Einfluss des jeweiligen Umfelds wie der Familie, des Wohnorts sowie Freunden und Bekannten in der engeren Umgebung.

Und die überwiegende Mehrzahl der Menschen bleibt diesem Verein ein Leben lang treu – manche stärker, andere in einer gemäßigteren Form.

Mit diesem Umstand hat sich auch der englische Autor Nick Hornby in seinem Bestseller „Fever Pitch“ befasst.

Unter anderem schreibt er, dass „die Liebe eines Fans zu seinem Verein in den meisten Fällen länger andauert, als jede andere freiwillig eingegangene Beziehung im Leben“. (1)

 
Fever Pitch

Bild: Der Fußball-Klassiker “Fever Pitch” von Nick Hornby.

 

Für den Großteil jener Menschen ist es auch völlig ausgeschlossen, den Verein zu wechseln. Zwar kommt es vor, dass sich Menschen von ihrem Verein oder vom Fußball überhaupt distanzieren, aber Überläufer, die sich einem anderen Verein zuwenden, sind die Ausnahme.

Das ist wohl auch eine Erklärung dafür, warum viele Anhänger sich sehr vehement für die Interessen ihres Vereins – die mit den eigenen Interessen oft eng verbunden sind – einsetzen.

Anhänger anderer Vereine werden vielfach als Gegner angesehen, die den eigenen Interessen im Wege stehen. Dennoch ist untereinander trotz massiver Differenzen zumindest ein gewisser Grundrespekt vorhanden.

Das zeigt sich meist dann, wenn es gegen gemeinsame Gegner geht. Dazu zählt häufig der übergeordnete Fußballverband, aber auch die Exekutive und vor allem Personen, die als Gefährdung der Fußballkultur gesehen werden.

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Kommerzialisierung als Bedrohung?

Eine große Gefahr sehen langjährige Fans von etablierten Klubs vor allem in der zunehmenden Kommerzialisierung. Wenn „Vereine“ ohne jegliche Vorgeschichte aus dem Nichts aus dem Boden schießen und plötzlich in den oberen Ligen mitmischen, ist das vielen ein Dorn im Auge.

Freilich können auch beim Begriff „Kommerzialisierung“ keine klaren Linien gezogen werden. So gilt Bayern München ohne Zweifel als kommerziell stärkster Klub Deutschlands.

Andererseits sind die 1900 gegründeten Bayern aber auch ein Traditionsklub und seit Jahrzehnten erfolgreich. Schließlich wurde der erste Meistertitel bereits 1932 errungen.

 
Bayern München Meister 1932Bild: In der Allianz-Arena wird auch an Bayerns ersten Meistertitel 1932 erinnert. (© imago images / Ulmer)
 

Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen verdanken die Bayern ihr wirtschaftliches Potenzial aber keinem vermögenden Eigentümer aus dem Nahen Osten oder einem russischen Oligarchen und auch nicht einem bestimmten Unternehmen.

Vielmehr ist es ein Produkt eigener Stärke, in Verbindung mit sprudelnden Geldquellen in Form von üppigen Sponsoreinnahmen, steigenden TV-Verträgen und hohen Erfolgsprämien, wie sie aufgrund der regelmäßigen Teilnahme an der Champions League ausgeschüttet werden.

Das verbindet den FC Bayern in Deutschland mit anderen seit Jahrzehnten international erfolgreichen Klubs wie Real Madrid und FC Barcelona in Spanien, Juventus Turin und AC Milan in Italien oder Liverpool und Manchester United in England.

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Verstärkter Einfluss von Investoren

In den letzten Jahren kamen aber zahlreiche Klubs hinzu, die erst in der jüngeren Vergangenheit aufgrund nahezu unbegrenzter finanzieller Mittel zu stattlichen Erfolgen kamen.

Das betrifft auch einige Vereine, die eine durchaus große Tradition haben, aber nach jahrzehntelanger Talfahrt erst unter neuer finanzstarker Führung wieder an die Spitze zurückkehrten.

Das gilt etwa in England für den FC Chelsea unter dem russischen Eigentümer Roman Abramowitsch oder für Manchester City, das vor der Übernahme durch Investoren aus dem arabischen Raum nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Auch der 1970 gegründete französische Spitzenklub Paris Saint-Germain stieg erst nach dem Einstieg von Nasser Al-Khelalfi aus Katar dauerhaft zu einem internationalen Topverein auf, da Topstars wie Neymar, Edinson Cavani oder Kylian Mbappé verpflichtet werden konnten.

 
Neymar Cavani Mbappe PSGBild: PSG mit seinen Topstars Neymar, Cavani und Mbappé. (© PASCAL GUYOT / AFP / picturedesk.com)
 

In Frankreich dominiert PSG die Liga seit Jahren nach Belieben. Ähnlich ist es in Italien mit Juventus Turin und in Deutschland mit dem FC Bayern. Etwas spannender geht es meist in Spanien mit den beiden Erzrivalen Real Madrid und FC Barcelona zu.

Auch in der englischen Premier League gab es in einzelnen Saisonen immer wieder Einzelgänge aktuell überlegener Teams.

Etwa durch Chelsea, Manchester City oder Liverpool, allerdings kam es nicht zu einer jahrelangen Dominanz einzelner Teams, wie sie in vielen anderen Ländern an der Tagesordnung ist.

In jedem Fall ist aber zu erkennen, dass die Schere zwischen den absoluten Topklubs und der wirtschaftlich schwächeren Konkurrenz immer weiter auseinandergeht.

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Die Champions League spaltet die Fußballwelt

Ein Turbo für diese Entwicklung war zweifellos die Einführung der bereits erwähnten Champions League, die ab 1992 den seit 1955 bestehenden Europapokal der Landesmeister ablöste.

Durch den Modus mit Gruppenspielen, einem hohen Startgeld für die Teilnahme und entsprechenden Siegesprämien konnten sich viele Klubs dauerhaft in der nationalen und internationalen Spitze etablieren.

Zudem wurden die Beschränkungen im Lauf der Jahre immer strenger, sodass es für Vertreter aus kleineren Ligen immer schwieriger wurde, trotz nationalem Meistertitel die Gruppenphase der sogenannten „Königsklasse“ zu erreichen.

Auf der anderen Seite können Topnationen wie England, Spanien, Italien oder Deutschland bis zu vier Teilnehmer in die Gruppenphase der Champions League entsenden.

Diese bevölkerungsreichen europäischen Staaten verfügen auch über größere wirtschaftliche Möglichkeiten.

 
CL Ausschüttung 2018/19Bild: Die Topklubs Europas kassieren auch alljährlich am meisten ab. (© STATISTA)
 

Sie haben finanzstarke Unternehmen im eigenen Land und können aufgrund der hohen Einwohnerzahl auch deutlich höhere TV-Gelder lukrieren als es in kleineren Ländern möglich ist.

Dadurch wurden die Erfolge von Klubs, die nicht aus den Topnationen kamen, in den letzten Jahren deutlich seltener.

Der letzte Champions League Sieger, der nicht aus einer der vier Topnationen kam, war im Jahr 2004 der FC Porto. Der portugiesische Spitzenklub hatte bereits 1987 durch einen Finalsieg über den FC Bayern auch den Europapokal der Landesmeister gewonnen.

Das war damals durchaus eine Überraschung, aber keine Seltenheit. So gewannen in den 1970er- und 1980er-Jahren auch Klubs wie Feyenoord Rotterdam, Steaua Bukarest, PSV Eindhoven oder Roter Stern Belgrad die höchste Trophäe des europäischen Klubfußballs.

Ajax Amsterdam war zwischen 1970 und 1972 sogar drei Mal hintereinander erfolgreich. Auch Nottingham Forest, Benfica Lissabon (je 2 Mal), Celtic Glasgow, Aston Villa oder der Hamburger SV holten den Meistercup.

 
Steaua Bukarest 1986Bild: 1986 gewann Steaua Bukarest sensationell den Europapokal der Landesmeister. (© imago images / Colorsport)
 

Dabei handelt es sich allesamt um renommierte Traditionsklubs, die aber mittlerweile mit wenigen Ausnahmen mehr oder weniger in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind.

Zum Teil sicherlich auch aus eigenem Verschulden, aber die Einführung der Champions League hat einen großen Anteil daran, dass heutzutage von der einstigen Vielfalt nicht mehr viel übriggeblieben ist.

Unter vielen neutralen Fußballfreunden kommt auch Langeweile auf, weil manche Teams sehr häufig aufeinandertreffen.

So spielten etwa Real Madrid und Borussia Dortmund im Rahmen der Champions League zwischen 2012 und 2017 zehn Mal gegeneinander. Am häufigsten überhaupt im Europapokal standen sich Real Madrid und Bayern München gegenüber – insgesamt bereits 26 Mal.

21 Mal duellierte sich Real Madrid mit Juventus Turin und 17 Mal standen sich der FC Barcelona und der AC Milan bereits gegenüber.

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Nach dem Bosman-Urteil fielen die Schranken

Einen vielleicht noch größeren Einfluss als die Champions League hatte aber ein anderes Ereignis. Das Bosman Urteil führte im Dezember 1995 zu einer Revolution im internationalen Fußball. (2)

Diese Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes besagte, dass innerhalb der EU jeder Spieler nach Ablauf seines Vertrages zu einem anderen beliebigen Klub wechseln darf.

Im Zuge dessen wurden die bis dahin üblichen Zahlungen von Ablösesummen nach Vertragsende verboten und auch die in vielen Ländern geltenden Regeln, dass nur eine bestimmte Anzahl von Ausländern eingesetzt werden dürfe, wurden aufgehoben.

Zwar galt das zunächst nur für EU-Bürger, wurde aber letztlich auch auf alle anderen Nationen angewendet.

Die Folge war, dass sich nun jeder Klub sein Team aus Spielern aus aller Welt zusammenstellen konnte, ohne auf deren Herkunft achten zu müssen.

 
Arsenal CL 2006Bild: Im Champions League Halbfinale 2006 trat Arsenal ohne englische Spieler an. hi.v.li.: Emmanuel Eboue, Gilberto Silva, Philippe Senderos, Jens Lehmann, Aliaksandr Hleb, Robert Pires; vorne: Fredrik Ljungberg, Thierry Henry, Mathieu Flamini, Cesc Fabregas; Kolo Toure – eingewechselt wurden außerdem Dennis Bergkamp und Robin van Persie. Mit Theo Walcott stand nur ein einziger Engländer im Kader. (© imago images / Paul Marriott)
 

Das änderte das Gesicht des Fußballs nachhaltig. Schon bald sah man englische Mannschaften wie Chelsea oder Arsenal, die ohne einen einzigen englischen Spieler antraten. Auch ukrainische Teams, die zum Großteil aus brasilianischen Spielern bestanden, waren keine Seltenheit.

Der bedeutsamste Effekt dieses Urteils war freilich jener, dass sich vor allem die ohnehin schon finanzstarken Topklubs nun auch ohne Rücksicht auf irgendwelche Ausländerregeln, die besten Spieler sichern konnten. (3)

Für die Spieler hatte das natürlich den Vorteil, dass sie zu jenem Klub wechseln konnten, der das attraktivste Angebot machte – also am meisten zahlte.

Der Markt an Topspielern war freilich bald leergefischt. Zwar holten auch die Klubs aus kleineren Nationen Spieler aus anderen Ländern, die besten waren freilich den Spitzenklubs aus den Topnationen vorbehalten.

Diese verfügten schließlich auch über die stärksten Ligen, was für die Spieler ein wichtiges Argument war, auch wenn sich viele von ihnen bei ihren neuen Klubs mit der Reservistenrolle anfreunden mussten.

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Die Zeit der Alleingänge und Serienmeister

Somit wurde die Kluft zwischen den großen und den kleineren Klubs immer größer. Die nationalen Meisterschaften wurden dagegen häufig immer langweiliger.

Das betrifft auch Deutschland, wo der FC Bayern beginnend von 2012/13 bis zur Saison 2018/19 bereits sieben Mal in Folge den Titel holte.

Noch schlimmer ist es in Italien, wo Juventus Turin seit 2011/12 bereits acht Mal Meister wurde. In Frankreich holte Paris Saint-Germain sechs der letzten sieben Meistertitel.

 

Die Meister der letzten Jahre in den Top-Nationen:

SaisonDeutschlandEnglandSpanien Italien
2018/19 Bayern M. Man CityBarcelonaJuventus
2017/18Bayern M.Man CityBarcelonaJuventus
2016/17Bayern M.ChelseaReal Madrid Juventus
2015/16 Bayern M.Leicester BarcelonaJuventus
2014/15Bayern M.ChelseaBarcelonaJuventus
2013/14Bayern M.Man CityAtletico M.Juventus

 

In Spanien holten der FC Barcelona und Real Madrid 14 der letzten 15 Meistertitel. Einzige Ausnahme war Atletico Madrid in der Saison 2013/14.

Geringfügig mehr Abwechslung gab es in den letzten 15 Jahren in England, wo mit Manchester United, dem FC Chelsea (je 5), Manchester City (4) sowie Sensationsmeister Leicester City (2015/16) vier Klubs in die Meisterliste eintragen konnten.

Aber auch in kleineren Nationen führten die neu geschaffenen Verhältnisse dazu, dass sich oft ein Klub nahezu ein Monopol auf den Meistertitel schaffen konnte.

In der Schweiz holte der FC Basel von 2009/10 bis 2016/17 acht Mal in Serie den Titel, ehe er von Young Boys Bern abgelöst werden konnte.

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Der Großeinstieg von Red Bull

In Österreich holte Red Bull Salzburg seit 2013/14 bis 2018/19 sechs Titel in Folge. Davor wurde in Österreich kein Klub öfter als höchstens vier Mal hintereinander Meister. Das war Austria Wien von 1978 bis 1981.

Während es sich beim FC Basel um einen 1893 gegründeten Traditionsklub handelt, der zudem ohne Großinvestor auskommt, verhält es sich bei den Salzburgern gänzlich anders.

2005 wurde der 1933 gegründete dreifache österreichische Meister Austria Salzburg vom Red Bull-Konzern übernommen. Damit konnte der neu erschaffene Klub Red Bull Salzburg sofort in der höchsten Spielklasse einsteigen. (4)

Ansonsten wollte der neue Klubeigentümer mit der durchaus ruhmreichen Vergangenheit des UEFA-Cup-Finalisten von 1994 nicht mehr viel zu tun haben.

Neben dem Klubnamen wurden auch die Vereinsfarben geändert und die Atmosphäre im Stadion wurde ebenfalls den neuen Verhältnissen angepasst. Von Protesten der Anhänger ließ man sich nicht beeindrucken. (5)

Einige von ihnen wendeten sich daher vom Klub ab, um später Austria Salzburg neu zu gründen. Freilich ohne Aussicht auf jene Erfolge, die Red Bull in den nachfolgenden Jahren feiern sollte. 2007 gab es den ersten von 10 Meistertiteln in den ersten 13 Jahren.

 

Titelgewinne in Österreich seit 2013/14:

SaisonMeisterschaftPokal
2018/19RB Salzburg RB Salzburg
2017/18RB SalzburgSturm Graz
2016/17RB SalzburgRB Salzburg
2015/16RB SalzburgRB Salzburg
2014/15RB SalzburgRB Salzburg
2013/14RB SalzburgRB Salzburg

 

Das Beispiel Red Bull macht die Diskrepanz zwischen Traditionsvereinen und Kommerzklub auf besonders drastische Weise deutlich. Zumal Salzburg erst der Anfang war. Das Ziel war schließlich nicht, die österreichische Liga zu dominieren, sondern international erfolgreich zu sein.

Daher wurden weitere Red Bull Filialen – etwa in den USA und in Deutschland – gegründet. RB Leipzig heißt offiziell „Rasenball-Sport“, weil Sponsoren im Vereinsnamen in Deutschland nicht erlaubt sind.

Das hinderte Red Bull freilich nicht, im Lauf der Jahre zahlreiche Spieler von Salzburg nach Leipzig zu verschieben.

Dazu zählten etwa Naby Keita, Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Peter Gulacsi, Massimo Bruno, Stefan Ilsanker, Dayot Upamecano, Amadou Haidara oder Hannes Wolf.

Nicht jeder vollzog diesen Wechsel gerne. So verweigerte der damalige Salzburger Martin Hinteregger 2016 den Wechsel nach Leipzig und zog einen Wechsel nach Augsburg vor.

Dabei beschwerte er sich auch massiv über die Praxis und die Art und Weise, wie „Salzburg kaputt gemacht“ werde.(6)

Wie fließend die Grenzen zwischen den beiden „Vereinen“ sind, zeigte sich im Juli 2016, als beim Champions League-Qualifikationsspiele von Red Bull Salzburg gegen FC Liepaja der Salzburger Andreas Ulmer nach der Pause irrtümlich in einem Trikot von RB Leipzig spielte. (7)

 
Andreas Ulmer Red BullBild: Peinlicher Fauxpas: Salzburgs Andreas Ulmer in der CL-Qualifikation im Dress von RB Leipzig. (© imago images / Eibner Europa)
 

Die enge Verflechtung der beiden Klubs führte auch dazu, dass die UEFA „bedeutende Management- und strukturelle Änderungen“ verlangte, damit beide Vereine am Europapokal teilnehmen dürfen. (8)

Diese wurden dann soweit vorgenommen, dass zumindest aus Sicht der Verbandes keine Wettbewerbsverletzung mehr bestand.

Tatsächlich durften ab 2017 sowohl RB Leipzig als auch RB Salzburg am Europapokal teilnehmen und in der Saison 2018/19 standen sich die beiden Vereine auch in der Gruppenphase der Europa League gegenüber.

Davon abgesehen mischen die Rasenballer mittlerweile auch in der Bundesliga immer stärker im Kampf um den Meistertitel mit. Sehr zum Missfallen vieler Fans von Traditionsklubs.

Der entzündete sich in den letzten Jahren mehrfach in Beschimpfungen der jeweiligen Persönlichkeiten, die für die Kommerzialisierung des Fußballs verantwortlich gemacht werden.

Das betrifft neben Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz auch Dietmar Hopp, den Mäzen der TSG Hoffenheim.

Zwar hat Letzterer in frühen Jahren tatsächlich für den 1899 gegründeten Verein gespielt, aber erst die Millionen des Mitbegründers von SAP machten in den 2000er-Jahren den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga möglich.

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Die Fans begehren auf – am Beispiel Dietmar Hopp

2020 erreichten die Missfallenskundgebungen der Fans gegenüber Hopp einen Höhepunkt. Nachdem Anhänger des FC Bayern Transparente mit Schmähungen gegenüber dem Hoffenheim-Mäzen enthüllt hatten, wurde das Spiel beim Stand von 6:0 für die Bayern zunächst unterbrochen.

Nach einer Pause wurde die Partie zwar wieder angepfiffen, die Akteure spielten sich aber in der verbleibenden Zeit aus Protest die Bälle nur noch gegenseitig zu. (9)

Begründet wurde die Unterbrechung mit dem Drei-Stufen-Plan, der bei „ Diskriminierungen aufgrund von Alter, Behinderung, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, ethnischer Herkunft oder sexueller Identität“ zur Anwendung kommen soll.

Der DFB beschloss, dass dies nun auch bei personifizierten Gewaltandrohungen – etwa Personen im Fadenkreuz – angewendet wird. (10)

 
Dietmar Hopp HoffenheimBild: Das Engagement von Dietmar Hopp bei Hoffenheim ruft viel Kritik hervor. (© Uwe Anspach / dpa / picturedesk.com)
 

Kritiker vermissten jedoch derartige Maßnahmen bei bisherigen rassistischen und homophoben Vorfällen. Nun, wo es um Anfeindungen gegen einen Milliardär und wichtigen Geldgeber – einem Premiumpartner des DFB – ging, war man mit einer Reaktion schnell zur Hand. (11)

Recht übertrieben wirkte hingegen die Aufregeung einiger, die Hopp als Opfer von Diskriminierung und Verfolgung sahen. (12)

Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil die NS-Vergangenheit von Hopps Vater allgemein bekannt ist. (13)

In diesem Zusammenhang wurde auch erwähnt, dass die in diesem Fall “wegen Rassismus und Diskriminierung” angegriffenen Bayern-Fans vor einigen Jahren den Julius-Hirsch-Preis erhalten haben, da sie sich für das Vermächtnis des von den Nazis vertriebenen legendären Bayern-Präsidenten Kurt Landauer eingesetzt haben. (14)

Das zeigt aber auch den schmalen Grat, auf dem sich Fußballfans im Allgemeinen bewegen. Um gehört zu werden, müssen sie zuweilen zu drastischen Mitteln greifen, wobei aber auch immer wieder Grenzen überschritten werden.

In der allgemeinen Aufregung ging allerdings das konkrete Anliegen der Fans auf der Strecke. Die Proteste richteten sich einerseits dagegen, dass durch Persönlichkeiten wie Hopp die 50+1-Regel, wonach einzelne Personen keinen mehrheitlichen Einfluss auf Fussballvereine haben dürfen, unterwandert wird.

 
Stuttgart FansBild: In vielen deutschen Stadien – wie hier beim VfB Stuttgart – gab es Proteste gegen Hopp und den DFB. (© Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com)
 

Zudem hatte der DFB trotz gegenteiliger Zusicherungen im Fall von Borussia Dortmund nach Schmähungen gegen Hopp wieder Kollektivstrafen gegen Anhängergruppen im Gesamten verhängt.

Es sind vor allem die BVB-Fans, die immer wieder mit Hopp aneinandergeraten. So wurden bei Heimspielen von Hoffenheim bereits Störgeräusche eingesetzt, um die Fangesänge der Gästefans zu übertönen. (15)

In diesem Spannungsfeld flammten die Konflikte zwischen Traditionsvereinen und Kommerzklubs erneut auf – erst die Corona-Krise sorgte danach für eine ungeplante und massive Unterbrechung des allgemeinen Fußballbetriebs.

Hopp selbst meinte, nicht zu verstehen, was die Fans für ein Problem mit ihm hätten. Zumal er nachweislich viel für karitative Zwecke spendet. Andererseits hat er bei SAP die Einführung eines Betriebsrates blockiert und damit demonstriert, wer das Sagen hat. (16)

Vor allem die Herrscher-Ansprüche und die massiven Investitionen einzelner Personen sind es, die weiten Teilen des Fußballvolks sauer aufstoßen. Vor allem jenen, die Teil von Mitgliedervereinen sind.

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Traditionsklubs auf Talfahrt

Als Gegenargument wird häufig ins Treffen geführt, dass die sogenannten Traditionsklubs an ihrer Misere selbst schuld wären.

So ist es durchaus richtig, dass so mancher Traditionsklub aufgrund eigener Fehler eine Talfahrt hinlegte.

Das betrifft etwa die ehemaligen Meisterklubs Hamburger SV, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg oder 1. FC Kaiserslautern – allerdings beansprucht jeder Kommerz-, Werks- oder sonstige Retortenclub einen Platz in der Bundesliga auf Kosten eines alteingesessenen Klubs.

Neben dem Klub des Pharmariesen Bayer Leverkusen – der allerdings schon seit Jahrzehnten fixer Bestandteil der Bundesliga ist, trifft dies etwa auf den VW-Klub VfL Wolfsburg und vor allem eben auf die TSG Hoffenheim und RB Leipzig zu.

 
HSV MartkwertBild: Am Marktwert der Mannschaft ist der Niedergang des Traditionsklubs HSV abzulesen. (© STATISTA)
 

Dabei wird auch ins Treffen geführt, dass jene Klubs zwar vom hohen Zuschauerschnitt in den Spielen gegen die anderen Vereine sehr profitieren, selbst aber nur wenig beitragen können, weil die Anhängerschar höchst überschaubar ist.

Bei den Traditionsklubs ist das anders. Viele der heute existierenden Fußballvereine sind gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und sind seitdem eng mit ihrer Heimat und der dortigen Bevölkerung verbunden.

Diese Verbundenheit reicht oft über mehrere Generationen hinweg. Die Leidenschaft, die viele Fußballfans mit ihrem Verein verbindet, hat auch tatsächlich viel mit „Leiden“ zu tun.

Bei vielen Anhängern geht das soweit, dass sie ihrem Verein auch zu Auswärtsspielen tausende Kilometer hinterherreisen – nur um ihn dann verlieren zu sehen. Dabei wird viel an Zeit, Geld und Energie investiert.

Bei Personen, die sich derart engagieren, ist es wohl auch nicht ganz unverständlich, wenn diese mit wenig Toleranz auf jene reagieren, die aus ihrer Sicht dazu beitragen, den Fußball zu zerstören.

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Die ältesten Fußballklubs

Nachdem 1857 mit dem FC Sheffield der erste Fußballklub der Welt gegründet wurde, folgten zunächst weitere Gründungen in England und auf der britischen Insel. 1862 folgte Notts County, ein Jahr später Stoke City und Preston North End, jener Klub, der 1889 den ersten Meistertitel holte.

 

Vereinsgründungen in England (Auswahl):

GründungsjahrKlub
1862Notts County
1863Preston North End, Stoke City
1865Nottingham Forest
1874Aston Villa, Bolton Wanderers
1875Birmingham City, Blackburn Rovers
1876FC Middlesbrough
1877Wolverhampton Wanderers
1878FC Everton, Ipswich Town, West Bromwich, Manchester United
1879Sunderland AFC, FC Fulham
1880Manchester City
1882Newcastle United, Queen's Park Rangers, FC Burnley, Tottenham Hotspur
1884Derby County, Leicester City
1885FC Southampton, FC Millwall, FC Bury
1886FC Arsenal
1892FC Liverpool
1895West Ham United
1905FC Chelsea, Crystal Palace

 

Traditionsklubs in Deutschland

Es dauerte einige Jahre, bis sich auch auf dem europäischen Kontinent die ersten Vereine zusammenschlossen, zumeist auf Initiative von Engländern, die in den jeweiligen Ländern beschäftigt waren.

In Deutschland gilt der BFC Germania 1888 als ältester noch existierender Klub. Bereits 1848 formierte sich der Münchner Turnverein, der 1860 offiziell gegründet wurde. Die Einrichtung einer Fußballabteilung folgte aber erst 1899.

Die Wurzeln das Hamburger SV gehen zwar bis 1887 zurück, der Zusammenschluss zum HSV erfolgte aber erst 1919. 1891 wurden der Karlsruher FV gegründet, ein Jahr später in Berlin Hertha BSC.

1893 entstanden der VfB Stuttgart, ein Jahr später der Karlsruher SC. 1895 folgten Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig.

 

Nicht allein eine Frage des Alters

Allerdings macht allein das Gründungsjahr noch keinen Traditionsklub. So wurde bereits 1904 der Turn- und Sportverein Leverkusen gegründet, aber aufgrund der massiven Unterstützung und die spätere Übernahme durch den Pharmariesen Bayer wurde der Verein das Etikett des „Werksklubs“ niemals los.

Auch die TSG 1899 Hoffenheim wird trotz früher Gründung – die Fußballabteilung gibt es seit 1920 –heute nicht als Traditionsverein gesehen, da der sportliche Aufstieg ausschließlich dem Engagement des Milliardärs Dietmar Hopp zu verdanken ist.

Auf der anderen Seite gelten etwa der 1. FC Köln oder Dynamo Dresden durchaus als Traditionsklubs, obwohl die Gründung beider Vereine erst nach dem Ende des 2. Weltkriegs erfolgte.

Der „Effzeh“ entstand aus der Fusion zwischen dem Kölner BC und der SpVgg Sülz 07, die zwar einige Tradition aber vergleichsweise wenig Erfolge aufzuweisen hatten.

 

Vereinsgründungen in Deutschland (Auswahl):

GründungsjahrKlub
1888BFC Germania 1888
1892Hertha BSC
1893VfB Stuttgart
1894Karlsruher SC
1895Fortuna Düsseldorf, Eintracht Braunschweig
1896Hannover 96
1898SV Darmstadt 98, Dresdner SC
1899Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, 1860 München (Fußballabteilung)
1900Bayern München, Mönchengladbach, 1. FC Nürnberg, 1. FC Kaiserslautern
1903SpVgg Fürth
1904Schalke 04, SC Freiburg
19051. FSV Mainz 05, Arminia Bielefeld
1907Bayer Leverkusen (Fußballabteilung)
1909Borussia Dortmund
1910FC St. Pauli
1919Hamburger SV
1945VfL Wolfsburg
19481. FC Köln
1953Dynamo Dresden
2009RB Leipzig

 

Im Februar 2020 feierten die Kölner ihren 72. Geburtstag mit der Rekordzahl von 111.111 Mitgliedern. Damit ist der 1. FC Köln der sechstgrößte Sportverein Deutschlands – der viertgrößte Fußballverein nach Bayern München, Schalke 04 und Borussia Dortmund.

Auch Dynamo Dresden wird als Traditionsklub anerkannt, obwohl die Gründung erst 1953 erfolgte. Allerdings hat der Fußball in der sächsischen Metropole eine große Vergangenheit.

Der 1898 gegründete Dresdner SC, dem unterem der spätere Weltmeister-Trainer Helmut Schön angehörte, wurde in den 1940er Jahren zwei Mal Deutscher Meister und Pokalsieger. Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde der Verein im Osten Deutschland aber gemäß der Kapitulationsbestimmungen aufgelöst.

Zwar wurde der Verein später neu gegründet, erlangte aber nie wieder die einstige Bedeutung. Somit ist heute Dynamo jener Klub, hinter dem sich große Teile der Dresdner Bevölkerung versammeln.

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Vereine in Österreich und der Schweiz

In Österreich dauerte es bis 1894, ehe der First Vienna Football Club das Rennen um den ältesten Verein um einen Tag vor dem Vienna Cricket and Football Club für sich entschied.

Dieser hatte sich zwar bereits 1892 formiert, aber die Unterlagen erst 1894 bei der Vereinsbehörde eingereicht.

1896 folgten der Wiener Athletic Club, 1899 wurde mit Rapid Wien der bis heute erfolgreichste österreichische Klub (32 Meistertitel) gegründet. Der große Wiener Rivale Austria formierte sich 1911 nach einer Spaltung des Vienna Cricket and Football Club.

Der österreichische Fußball war jahrzehntelang vor allem eine Wiener Angelegenheit. Erst 1965 gewann mit dem LASK erstmals ein Klub außerhalb der Hauptstadt den Meistertitel.

 

Vereinsgründungen in Österreich (Auswahl):

GründungsjahrKlub
1894First Vienna Football Club, Vienna Cricket and Football Club
1896Wiener AC
1899Rapid Wien
1901Hakoah Wien, Simmeringer SC
1902Grazer Athletic-Klub, Rudolfshügel, Slovan Wien
1904Floridsdorfer AC
1905Admira Wien
1907Wiener Sport-Club (Fußballabteilung)
1908Linzer ASK, Wacker Wien
1909Sturm Graz
1911Austria Wien
1913FC Wacker Innsbruck
1933Austria Salzburg
2005Red Bull Salzburg

 

Die erste Gründung eines Fußballklubs im deutschsprachigen Raum erfolgte 1879 in der Schweiz mit dem FC St. Gallen. Etwas später folgten der Grasshopper Club Zürich (1886), Servette Genf (1890) und der FC Basel (1893).

Das sind neben dem FC Zürich (gegründet 1896) und den Berner Young Boys (1898) im Wesentlichen auch jene Klubs, die bis heute das Fußballgeschehen bei den Eidgenossen prägen.

Allerdings ist Rekordmeister Grasshoppers Ende der 2010er-Jahre in die Zweitklassigkeit abgerutscht.

 

Vereinsgründungen in der Schweiz (Auswahl):

GründungsjahrKlub
1879FC St. Gallen
1886Grasshopper Club Zürich
1890Servette Genf
1893FC Basel
1894La Chaux-de-Fonds
1896FC Zürich, FC Winterthur, Lausanne Sports
1898Young Boys Bern, FC Thun
1909FC Sion
1916Xamax Neuchatel

 


 

Der Fußball lebt von Tradition

Abschließend wäre zu sagen, dass sich der überwiegende Teil der heute aktiven Fußballklubs als Traditionsverein bezeichnen darf.

Viele von ihnen sind deutlich über 100 Jahre alt und auch hinter einigen jüngeren Vereinen versammelt sich eine große und engagierte Anzahl an Anhängern.

Allerdings nimmt der Einfluss an wirtschaftlich starken Investoren zu, die einstige Traditionsvereine unter ihren Einfluss bringen und in der Folge massiv umkrempeln.

Das bringt zwar in einigen Fällen einen deutlichen sportlichen Aufschwung mit sich, führt aber zuweilen auch zur Entfremdung zwischen Klubführung und den Anhängern, die sich mit „ihrem“ Klub nicht mehr identifizieren können.

Darin liegt sicherlich eine Gefahr, denn das größte Kapital eines Fußballvereins ist die eigene Anhängerschaft.

Jeder Klub braucht ein Publikum, das sich für das Schicksal des Vereins interessiert und damit identifiziert. Emotion ist ein wesentlicher Teil im Fußball, der auch mit sehr viel Geld auf Dauer nicht ersetzt werden kann.

 

Weitere Vereinsgründungen in Europa (Auswahl):

GründungsjahrKlub/Nation
1869FC Kilmarnock (Schottland)
1872Glasgow Rangers (Schottland), FC Wrexham (Wales), FC Le Havre (Frankreich)
1874Heart of Midlothian (Schottland)
1875Hibernian Edinburgh (Schottland)
1880Royal Antwerpen (Belgien), Aarhus GF (Dänemark)
1881FC Aberdeen (Schottland), Girondins Bordeaux (Frankreich)
1888Celtic Glasgow (Schottland), Sparta Rotterdam (Niederlande)
1891FC Brügge (Belgien; Djurgardens IF (Schweden), Vejle BK (Dänemark)
1892FC Lüttich (Belgien), Vitesse Arnheim (Niederlande)
1893Genua 1893 (Italien)
1897Juventus Turin (Italien)
1898Athletic Bilbao (Spanien)
1899Olympique Marseille (Frankreich), AC Milan (Italien), FC Barcelona (Spanien), Panathinaikos Athen (Griechenland)

 

Ein Fußballverein ist aber mehr als nur 2 x 45 Minuten am Wochenende. Viele nehmen auch eine soziale Verantwortung wahr.

Der Status eines Klubs hängt ganz wesentlich davon ab, was er in der Vergangenheit erlebt und geleistet hat.

Auch ein Verein wie Bayern München lebt nicht allein von aktuellen Erfolgen, sondern wurde ganz wesentlich durch Triumphe der Vergangenheit – etwa der Mannschaft der 1970er-Jahre um Franz Beckenbauer, Gerd Müller oder Sepp Maier – geprägt.

Das fehlt jenen „Emporkömmlingen“, die erst über 100 Jahre später erstmals auf der Bildfläche erschienen sind, völlig.

Daher ist auch die Zukunft von Projekten wie bei Red Bull fraglich. Was wird übrigbleiben, wenn die Geldgeber das Interesse daran verlieren?

Vereine wie Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayern München wird es wohl auch in 100 Jahren noch geben – bei RB Leipzig scheint das ungewiss.

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Quellen:

  1. Hornby, Nick: Fever Pitch. Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 13.
  2. https://www.stern.de/sport/fussball/sportrecht-zehn-jahre-bosman-urteil-3499826.html
  3. https://it.uefa.com/insideuefa/news/newsid=372080.html
  4. https://11freunde.de/artikel/farbenblinde-bullen-aufstand-in-salzburg/344922
  5. https://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Wenn-RB-Anhaenger-merken-dass-Tradition-weg-ist&folder=sites&site=news_detail&news_id=12746
  6. https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/rb-leipzig/article157932161/Spieler-verweigert-Wechsel-in-der-Red-Bull-Familie.html
  7. https://www.derstandard.at/story/2000041020856/trikot-gate-salzburgs-ulmer-spielte-im-leipzig-dress
  8. https://www.welt.de/sport/fussball/article166650856/Warum-RB-Leipzig-doch-Champions-League-spielen-darf.html
  9. https://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2020/02/plakate-gegen-dietmar-hopp-bayern-gegen-hoffenheim-vor-abbruch-skandal-im-protokoll
  10. https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/gladbach-plakat-mit-fadenkreuz-gegen-hopp-bei-bundesligaspiel-16647602.html
  11. https://www.dfb.de/verbandsstruktur/partner-des-dfb/sap
  12. https://taz.de/Diskriminierung-von-Hoffenheims-Hopp/!5666640
  13. https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/die-legende-vom-unschuldigen-nazi
  14. https://www.spiegel.de/sport/fussball/fc-bayern-muenchen-schickeria-ultras-erhalten-julius-hirsch-preis-a-997151.html
  15. https://www.tagesspiegel.de/sport/hoffenheim-dortmund-stoergeraeusche-vor-der-gaestekurve/4499558.html
  16. https://www.computerwoche.de/a/sap-fuehrung-wehrt-sich-gegen-betriebsrat,572915