Möchte man ihm einen Vorwurf machen, dann wohl den, dass er nur sechs seiner 17 Breakchancen nutzen konnte. Mehr als 50 % brachte er in Wimbledon noch nie auf seine Seite, meist genügt solch eine Ausbeute allerdings auch.
Djokovic bekommt es nun mit seinem mit Abstand härtesten Gegner zu tun. Erst ein einziges Mal, in Monte Carlo vor einem Jahr, duellierte er sich mit Jannik Sinner, damals behielt er beim 6-4, 6-2 klar die Oberhand.
Und obwohl Sinner in London unglaublich stark aufspielt, traut man ihm kaum etwas zu. Auch die neuen Wettanbieter sehen ihn als deutlichen Außenseiter, mit 6,20 zu 1,10 wird alles andere als eine Überraschung erwartet.
Was soll Jannik Sinner aber mehr tun, als absolute Spitzenleistungen abzuliefern? Gegen Novak Djokovic favorisiert zu werden, ist eben nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Der Italiener erwischt in London aber ein unglaubliches Turnier.
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Tat er sich beim 7-5, 4-6, 6-3, 6-2 gegen Stan Wawrinka zu Beginn noch etwas schwer und benötigte er auch beim 6-4, 6-3, 5-7, 6-2 gegen Mikael Ymer einen vierten Satz, begann er anschließend, gegen die besseren Gegner richtig aufzutrumpfen.
Schon sein 6-4, 7-6, 6-3 gegen John Isner war beeindruckend, der König der Asse biss sich die Zähne aus und erhielt keine einzige Chance zum Break. Was er allerdings im Achtelfinale ablieferte, war fast noch eine Klasse besser.
6-1, 7-4, 6-7, 6-3, und zwar gegen keinen Geringeren als Carlos Alcaraz! Alle sieben Breakchancen wehrte Sinner ab, dass er selbst nur vier seiner zwölf nutzte, ist auch schon das einzige Manko gewesen.
Mehr als 60 % kommen beim ersten Aufschlag nicht über das Netz, mit 70 % gewonnener Punkte beim ersten Service im Schnitt gehört der 20-Jährige alles andere als zu den Besten. Dennoch hat er nun die Chance, erstmals in seiner Karriere in ein Halbfinale bei einem Grand Slam einzuziehen.