Neururer redet Tacheles: „Nicht immer sind die Trainer schuld“
Veröffentlicht am 05.05.2025 - 16:38 Uhr
Bild: Peter Neururer gratuliert den Bayern zur Meisterschaft.
Peter Neururers Kolumne zu Bundesliga, 2. Liga & Trainerentlassungen
Der FC Bayern ist nach einem Jahr Abstinenz wieder Deutscher Meister und das nicht unverdient, das attestiert zumindest Peter Neururer.
„Vorzeitig, verdient und souverän sei es gelaufen, aber international ist im nächsten Jahr noch Luft nach oben, gibt der 70-Jährige zu bedenken.“
Außerdem geht der Blick auch in die 2. Liga und zu den Beurlaubungen bei Wolfsburg, Köln, Schalke und Münster.
Neururer über van Wonderen Entlassung: „Eigenartige Verhaltensweise“
Liebe Wettfreunde,
in der 2. Liga, da brennt die Luft. Was da so passiert, zwei Spieltage vor Schluss. Es ist unglaublich.
Schalke 04 verliert gegen Paderborn, kann ja mal passieren, aber die Konsequenz daraus, Kees van Wonderen wird beurlaubt. Eigentlich zum zweiten Mal gefühlt. Eigenartige Verhaltensweise auf jeden Fall von der Führungsetage bei Schalke 04, denn absteigen können sie nur noch rein mathematisch, aber ansonsten nicht mehr.
Denn unten ist es verdammt eng geworden. Preußen Münster hat auch den Trainer beurlaubt und ein ehemaliger Schalker, Pander, der sportliche Leiter, sitzt als Interims-Coach auf der Bank und schon gewinnen sie beim Aufstiegs-Kandidaten mit 5:0. Preußen Münster gewinnt in Magdeburg 5:0 schier unglaublich.
Weiter geht es. Ich war am Wochenende selber dabei, mit dem 1. FC Köln, zu Hause gegen Regensburg 1:1 zu spielen, das ist natürlich nicht gerade im Stil einer Spitzenmannschaft. Aber der Tabellenplatz zwei, den sie im Augenblick noch einnehmen, mit drei Punkten Vorsprung vor dem Dritten, der hat zu bedeuten, dass auch da nicht nur der Trainer, nein, der Sport Geschäftsführer auch geben muss.
Auch da fragt man sich zwei Spieltage vor Schluss, was muss da intern passiert sein, damit man da in der jetzigen Situation noch auf dieser Position steht, aber den Trainer und den Geschäftsführer rausschmeißt. Unglaubliche Geschichten.
Aber der Kampf oben um die Plätze bleibt weiterhin unglaublich spannend. Der HSV, entgegen seiner normalen Maßnahmen in den letzten Jahren, gewinnt plötzlich ein Spiel, was er gewinnen muss. Auswärts 4:0, großartig. Sie empfangen jetzt zu Hause den SSV Ulm, die jedoch noch ums Überleben kämpfen. Aber ich glaube, die Hamburger sind in diesem Jahr reif, die werden das Ding durchmachen.
Was die Kölner machen, mit welchem Trainer auch immer, mit welchem Sport Geschäftsführer. Der wird wahrscheinlich nicht eingestellt, aber als Trainer könnte ich mir Friedhelm Funkel vorstellen, der die Mannschaft noch für die beiden Spiele betreut. Die müssten es eigentlich schaffen.
Aber was danach kommt, das ist Wahnsinn. Elversberg, Kaiserslautern und und und. Alle noch dabei im Rennen um den dritten Platz. Es wird spannend und wir sind dabei.
Peter Neururer über Meister Bayern: „Vorzeitig, verdient, souverän“
Wir mussten warten. Genau ein Jahr mussten wir warten, bis das alte Prozedere wieder eingetreten ist. Bayern München ist Deutscher Meister, vorzeitig, verdient, souverän, das muss man auch sagen. Mit hervorragenden Leistungen in dieser Saison, mit schwächelnden Konkurrenten, allen voran Leverkusen, die aber immerhin Zweiter sind, der Deutsche Meister wird Vizemeister.
Business as usual. Glückwunsch an Bayern München. Großartig, keine Frage. National zumindest, aber international muss im nächsten Jahr ein klein wenig mehr kommen, bei den Ansprüchen von Bayern München.
In der Bundesliga ist eigentlich nur noch der Kampf um den Relegationsplatz, um den Nicht-Abstieg und der Kampf um die internationalen Plätze sehr, sehr, sehr spannend, das muss man sagen.
Für mich daher unerklärlich, dass jetzt auch zwei Spieltage vor Schluss ein Trainer wie Hasenhüttl bei Wolfsburg, die jenseits von Gut und Böse stehen, beurlaubt wird.
Die Entwicklung im Fußball ist mit Sicherheit nicht angenehm. Da sollten sich einige aus der Führungsetage mal ein paar Gedanken machen. Nicht immer sind die Trainer schuld.
Neururer über Bundesliga: „Es wird wahnsinnig spannend“
In der Bundesliga eskaliert es mehr oder weniger, im Positiven, beim Kampf um den letzten Platz der Champions League-Teilnahme. Dortmund macht riesen Schritte nach vorne, wurde aber gebremst noch, denn Eintracht Frankfurt ist im Prinzip etabliert. Da müssen wir von ausgehen.
Aber Freiburg kämpft wie wahnsinnig, hervorragende Leistung. Die Leipziger haben gegen Bayern München alles rausgehauen, führen 2:0 und waren schon wieder Richtung Champions League unterwegs. Aber dann kam der Wendepunkt. Das 3:3 reicht nicht unbedingt, um sich zu sichern.
Es wird wahnsinnig spannend. Ein Dreikampf um den letzten freien Platz in der Champions League. Das hat die Bundesliga schon lange nicht mehr gesehen.
Alle anderen sind mehr oder weniger gesetzt. Es bleibt also speziell um diesen Platz wahnsinnig spannend und interessant.
Bleib sportlich. Euer Peter Neururer
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Karl-Heinz
Seit seinem Abschluss in Information, Medien und Kommunikation im Jahr 2015 ist Karl-Heinz als freiberuflicher Journalist aktiv - mit besonderem Interesse für Sport. Diese Leidenschaft, sowie das umfangreiche Wissen rund um die Angebote und Perfomances der Wettanbieter, fließen als fixer Bestandteil in die Testredaktion von Wettfreunde.net ein.