Pro & Contra: Ist der FC Bayern ein Champions League Favorit?
Aktualisiert am 16.09.2025 - 9:24 Uhr
Bild: Pro & Contra – verlässt Joshua Kimmich den FC Bayern oder verlängert er seinen Vertrag doch noch? (© Wettfreunde)
Ist der FC Bayern ein Champions League Favorit – ja oder nein? Darüber sind sich Fans wie Experten uneinig.
Die einen sind der Meinung, dass der Kader – wenn auch etwas dünn besetzt – gut genug für den Titelgewinn ist. Die anderen trauen den Bayern im Kampf um den Henkelpott nicht sehr viel zu.
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Pro: Darum ist Bayern ein Champions League Favorit
Steffen Peters
In den Champions League Wettquoten stand der FC Bayern vor dem Auftakt im letzten Jahr besser da als aktuell. Doch warum eigentlich? Für mich ist der deutsche Rekordmeister ein klarer Champions League Favorit und auf einem Niveau mit PSG, Real und Co. angesiedelt.
Alleine der Blick auf die erste Elf verrät: Dieser FCB ist stärker aufgestellt als noch vor einem Jahr. Luis Diaz stellt einen Leroy Sané in wirklich jeder Kategorie in den Schatten. Über Harry Kane und Michael Olise muss ohnehin kein Wort mehr verloren werden. Auch der neue Abwehrchef Jonathan Tah ist Minjae Kim aus der Saison 2024/25 weit überlegen und verstärkt so die Defensive merklich.
Während Jamal Musiala noch an seinem Comeback arbeitet, befindet sich Serge Gnabry aus dem Nichts wieder in starker Form und überbrückt die Zeit ohne die Nummer 10 bestens.
Dahinter ist im Kader ebenfalls Druck auf die Etablierten vorhanden. Nicolas Jackson kann beispielsweise Kane entlasten und letzteren so zur Crunchtime in seine Topform verhelfen, statt überspielt zu wirken. Auch Supertalent Lennart Karl kann als Back-Up für Olise oder Diaz gebracht werden.
Nochmal stärker wird die Mannschaft im Spätherbst bzw. Winter durch das Comeback von Alphonso Davies, der die linke Seite qualitativ in höhere Sphären heben wird. Hinter Diaz liegt aktuell noch die größte Problemzone des Rekordmeisters. Doch sobald Davies den Kolumbianer regelmäßig überläuft und Räume schafft, wird das FCB-Spiel jeden Gegner vor riesige Probleme stellen.
Ebenfalls für die Rolle des FC Bayern als Champions League Favorit spricht der Fakt, dass die Mannschaft die Spielidee von Vincent Kompany immer besser verinnerlicht und das Feintuning längst begonnen hat. Hier haben Mannschaften wie Real Madrid (neuer Trainer) oder der FC Liverpool (halb neue Mannschaft) klare Nachteile gegenüber den Münchnern.
All diese Argumente sprechen für mich klar für eine Champions League Wette auf den Sieger Bayern München!
Contra: Darum ist der FC Bayern kein Champions League Favorit
Thomas Haider
Nimmt man die Marktwerte als Referenz, dann ist der FC Bayern kein Champions League Favorit. In der Marktwerttabelle der Champions League Favoriten liegen die Münchner mit ihrem Mini-Kader nur an der 8. Stelle.
Die englischen Teams wie Arsenal, Man City und Liverpool und auch die beiden spanischen Giganten Real Madrid und FC Barcelona sind laut Papierform stärker als der deutsche Primus. Auch der amtierende Titelträger Paris St. Germain hat einen wertvolleren Kader.
Ja, das ist graue Theorie. Aber auch in der Praxis wird es am Ende wohl nicht anders aussehen. Wie auch schon in den letzten Jahren übrigens.
Seit dem „Corona-Triumph“ von 2020 kamen die Bayern nicht mehr ins Finale der Königsklasse. In vier der letzten fünf Saisonen war sogar schon im Viertelfinale Schluss.
Gescheitert sind die Bayern dabei nacheinander an PSG (2021), Villarreal (2022), Manchester City (2023) und in der Vorsaison an Inter Mailand. Die Ausnahme war 2023/24 das Halbfinale (Aus gegen Real Madrid).
Warum sollte es gerade jetzt besser werden, wenn es so viele andere Champions League Favoriten gibt, die etwas über die Bayern zu stellen sind?
PSG ist eine perfekt funktionierende Maschine, die wieder auf Hochtouren laufen wird. Real wird sich unter Alonso ebenso finden, wie der aufgepimpte FC Liverpool. Und auch Barca um Lamine Yamal wird wohl noch etwas besser sein als in der vergangenen Saison. Dazu kommt ein etwas unberechenbares Chelsea-Team, das aber bei der Klub-WM gezeigt hat, was es leisten kann.
Zudem könnte sich der Bayern-Kader, der grundsätzlich viel Qualität hat und mit Luis Diaz sinnvoll verstärkt wurde, aber doch als zu schwach erweisen – und zwar in der Breite. Die Bayern-Stammspieler müssen alle drei Tage ran. Schonung und Rotation wird es eher nur sporadisch geben. Wenn sich ein, zwei Stars ernsthaft verletzen und länger ausfallen wäre das verheerend.
Und auch Musiala muss nach seiner schweren Verletzung ab Januar gleich wieder funktionieren. Viel Eingewöhnungszeit wird er nicht bekommen. Schon gar nicht, wenn beispielsweise Gnabry ausfallen sollte, der in den letzten Jahren ohnehin sehr viel Zeit in der Arztpraxis verbracht hat.
All das könnte sich genau dann rächen, wenn es im Frühjahr in die „Crunch Time“ geht.
Die fehlende Breite im Kader kann zwar im Winter-Transferfenster noch korrigiert werden, aber so viel dürfte da wohl nicht passieren, wenn der Sparkurs fortgesetzt werden soll. Oder darf Max Eberl vielleicht noch einmal eine Leihe verhandeln?
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