Peter Neururer redet Tacheles: „Dieses 6:0 wirft Fragen auf“
Aktualisiert am 27.10.2025 - 14:30 Uhr
Bild: Peter Neururer wundert sich über den Augsburger Auftritt.
Peter Neururer Kolumne zum 8. Bundesliga-Spieltag, Gladbach – Bayern, Augsburg und Zweitliga-Tabellenführer Schalke 04
Souverän setzten sich die Bayern auch in Mönchengladbach durch, die weiterhin auf einen Sieg unter dem neuen Trainer Eugen Polanski warten.
Ähnlich ist die Situation in Augsburg für Sandro Wagner, der mit dem FCA gegen Leipzig schwer unter die Räder kam. Laut Peter Neururer könnten da in der Länderspielpause Konsequenzen gezogen werden.
In der 2. Bundesliga schafft Schalke den Sprung an die Tabellenspitze und das nicht unverdient. Der Ex-Trainer mahnt aber zur Ruhe und vor überzogenen Erwartungen. Bei Wetten auf Spiele der 2. Liga empfehlen wir die Top-Anbieter aus unserem Wettfreunde Buchmacher-Vergleich.
Neururer zu Gladbach: „Gibt mit Sicherheit Diskussionen“
Liebe Wettfreunde,
der 8. Bundesligaspieltag war eigentlich ein Spiel as usual. Besondere Sachen sind nicht passiert. Allerdings Dinge, die man besprechen muss.
Denn Bayern München gewinnt bei Borussia Mönchengladbach. Das war nicht unbedingt immer so, aber es war relativ einfach. Zumal die Bayern ja auch nach kurzer Zeit bereits in Überzahl gespielt haben. Trotzdem, die Frage die man sich stellt, was wäre gewesen wenn, erübrigt sich. Das Ergebnis war ganz klar, Bayern München gewinnt 3:0 und demzufolge gibt es in Gladbach mit Sicherheit Diskussionen.
Polanski, ein überragender Typ, ein Mensch, der für Borussia Mönchengladbach steht. Ein Mensch, der bei seiner Mannschaft hervorragend ankommt, auch im gesamten Verein hervorragend ankommt, muss natürlich irgendwann auch mal punkten.
Und Borussia Mönchengladbach, jetzt mit einem neuen Sportdirektor versehen, muss sich Gedanken machen. Ich gehe davon aus, dass man wartet auf jeden Fall, wie es weitergehen soll, in der Hoffnung, Polanski punktet endlich mal.
Das ist notwendig, denn die nächste Länderspielpause kommt bestimmt. Und da muss irgendwo ein Zeichen gesetzt werden, entweder so oder so.
Peter Neururer redet Tacheles über Gladbach, Bayern, Augsburg und Schalke.
Neururer zu Augsburg: „Dieses Verteidigen war einfach katastrophal“
Das gleiche ist geschehen, oder ähnliches ist geschehen, in Augsburg. Augsburg verliert auf eine Art und Weise, wie man damit niemals rechnen konnte. Mit 6:0 gegen Leipzig, verdientermaßen, das muss man sagen.
Die ersten 20 Minuten hat Augsburg gespielt, volles Rohr, nur nach vorne. Früh attackiert, das was Sandro Wagner eigentlich angekündigt hat. Aber dann ist man von einer Falle in die andere gelaufen. Und dass er, Wagner, nachher von Schwierigkeiten in der Restverteidigung gesprochen hat, das war natürlich irgendwo ein Alibi. Verstehe ich aber vollkommen, er wollte seine Mannschaft schützen.
Dieses Verteidigen war einfach katastrophal. Oftmals in Überzahl, aber vor Leipzig ausgekontert und vor allen Dingen komplett unterlegen in Bezug auf Schnelligkeit, Dynamik und Handlungsfähigkeit. Von daher, dieses 6:0, die höchsten Niederlage die Augsburg jemals in der Bundesliga Geschichte auf eigenem Platz erlebt hat, höchster Sieg von Leipzig auswärts ebenso, wirft Fragen auf.
Sandro Wagner hat wirklich großartige Dinge versucht einzuleiten, ob es geklappt hat, Fragezeichen. Es müssen Ergebnisse her. Jeder Spruch der kommt, ich weiß wovon ich rede, der muss aber irgendwo auch mehr oder weniger untermauert sein mit Punkten.
Augsburg war im letzten Jahr sehr, sehr erfolgreich. Eigentlich mit die erfolgreiche Saison nach Punkten gespielt der letzten Jahre. Man hat den Trainer gewechselt, um was Neues zu machen. Tatsächlich, es ist mit einem neuen Trainer, der die erste Trainerstation in der Bundesliga bekleidet hat, wirklich Neues entstanden, nämlich eine neue Situation.
Bei Augsburg hat sich leider nichts verändert, ganz im Gegenteil, es ist schlechter geworden. Auch da glaube ich, ähnlich wie bei Gladbach, nur anders gelagert, dass in erster Linie jetzt darüber gesprochen wird, lasst uns bis zur Länderspielpause durchhalten, lasst uns im Pokal vor allen Dingen, jetzt unter der Woche gegen Bochum, gewinnen. Ansonsten werden die Diskussionen immer größer.
Bis zur Länderspielpause wird mehr oder weniger ein Kalkül herausgelassen, geht es weiter, dann aber richtig, mit Sandro Wagner, was ich ihm persönlichen wünsche und mir auch erhoffe, oder muss man sich trennen? Traurige Fragen. Mal schauen, wie die Antworten sind.
Peter Neururer zu Schalke: „Einfach sensationell. Endlich Ruhe im Umfeld“
In der 2. Liga spielt sich in der Spitze der absolute Wahnsinn ab und Schalke 04 ist Tabellenführer und das auch noch verdientermaßen. Lassen wir mal die Niederlage von Elversberg raus, die Niederlagen von anderen Mannschaften, wie zum Beispiel Darmstadt, die auch oben mit dran waren, die aber auf Schalke verloren haben. Sehen wir nur mal die Entwicklung auf Schalke.
Einfach sensationell. Plötzliche Ruhe im Umfeld. Das trat ein, als Frank Baumann gekommen ist. Er hat gute Entscheidungen getroffen. Er hat auch einen Trainer verpflichtet, den wirklich keiner auf dem Zettel hatte.
Anfangs leicht belächelt, aufgrund der Maßnahmen, die er ausgegeben hat. Dann die ersten Spiele, jaja, leichte Verwunderung, Schalke nimmt das Publikum mit und mittlerweile die Tabellenführung, und zwar verdient.
Eine der wenigen Mannschaften, oder ich sage sogar, im Augenblick die einzige Mannschaft in der 2. Liga, die wirklich zu 100 Prozent das spielt, was sie spielen kann. Begeisternd, wie sie sich reinhauen, begeisternd, wie diszipliniert sie sind, begeisternd, wie sie verteidigen. Es ist großartig.
Die Verteidigung fällt im Gegensatz zu den Jahren zuvor bereits schon vorne an. Man kann sich auch fallen lassen und ist trotzdem noch aggressiv, man schaltet gut um, also all das, was man sich im Augenblick so erträumt, tritt ein. Lasst uns aber bitte, liebe Schalker, ruhig bleiben, seriös bleiben und hoffen, dass es so weitergeht. Die Ruhe im Verein ist wahnsinnig, die hilft, die hilft mit Sicherheit. Das sieht man.
Wir haben im November die Jahreshauptversammlung, da werden hoffentlich keine neuen Ziele herausgegeben. Schalke 04 kann aufsteigen, muss aber nicht aufsteigen. Schalke 04 muss sich weiterentwickeln. Und dieser Weg, den sie im Augenblick eingeschlagen haben, losgelöst von dem traumhaften Platz, nämlich Nummer eins, dem Platz an der Sonne, dieser Weg muss weitergegangen werden. Das braucht Zeit. Glückauf!
Peter Neururer
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Karl-Heinz schloss 2015 sein Studium der Informations-, Medien- und Kommunikationswissenschaften ab und arbeitet seitdem als freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Sport. Seine umfassenden Kenntnisse über Wettanbieter und -angebote machen ihn zu einem festen Bestandteil der Wettfreunde-Redaktion, wo er sich auf das…

