Ein klassischer Aufsteiger nach jahrzehntelangem Hobbygekicke ist der SSV sicherlich nicht. Zwar wird das Heimspiel am Sonntag tatsächlich als das erste Spiel in der 2008 gegründeten 3. Liga in die Klubgeschichte eingehen, doch die Schwaben blicken auf eine schillernde Geschichte zurück.
An die glorreichen Tage der Donaustädter erinnert man sich im Schwabenland gerne. Den Höhepunkt stellt dabei mit Sicherheit die Spielzeit 1999/2000 dar, als die “Spatzen” in der Bundesliga sogar kurzzeitig mit den Bayern auf Tuchfühlung gingen.
Nach zwischendurch zahlreichen Insolvenzen und einem Neustart in der 5. Liga ist der SSV nun endlich wieder da. Und es scheint tatsächlich der Fall zu sein, dass in der Region Ulm und um Ulm herum um die 10.000 Zuschauer dem Ligaauftakt beiwohnen wollen.
Die Spatzen zeichneten sich bislang durch einen Kader aus, bei dem viele Spieler entweder im Verein ausgebildet wurden oder hier lange Zeit verbrachten.
Allerdings ist der Vereinsführung klar, dass um den Drittliga-Klassenerhalt sichern zu können langfristig keine Transferpolitik à la Atletico Madrid mehr betrieben werden kann.
Bei den jüngsten Verpflichtungen setzte der Klub nahezu ausschließlich auf junge Spieler, die ein gewisses Entwicklungspotenzial besitzen. Tom Gaal ist in der Innenverteidigung zu Hause, Sascha Risch dagegen auf der Außenbahn.
Julian Kudala ist im Mittelfeld variabel einsetzbar, Max Brandt fühlt sich im Zentrum am wohlsten. Dazu sind mit Lenn Jastremski und Leonardo Scienza zwei weitere Angreifer neu im Ulmer Kader – ein nötiger Schachzug, schoss man in der Aufstiegssaison in 34 Spielen doch nur 59 Tore.