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Peter Neururer zu Costa Rica: “Alle Alarmglocken sind angestellt!”

Aktualisiert Dez 2

Oliver Treffkorn

Von Oliver Treffkorn

Sportwetten-Experte

WM Experte Neururer fordert Goretzka gegen Spanien
Bild: Nach der Überzeugung des WM Experten Peter Neururer kommt es gegen Costa Rica (im Bild: David Raum) vor allem auf die richtige Einstellung an (© IMAGO / MIS International)
 
Erstmals überhaupt wartet eine deutsche Mannschaft nach dem zweiten Auftritt bei einer WM-Endrunde noch immer auf – weshalb erneut der K.o. in der Vorrunde droht.

Dank der Leistungssteigerung gegen Spanien und vor allem Costa Ricas unverhoffter Schützenhilfe gegen Japan kehrte bei vielen Anhängern dennoch die Zuversicht zurück.

Mit dem Wettfreunde WM Experten Peter Neururer sprachen wir vor dem heutigen Gruppen-Endspiel gegen die Zentralamerikaner unter anderem über die aus diesem Optimismus resultierenden Gefahren.

Droht sich hier der Sündenfall von 2018 gegen Südkorea zu wiederholen – und kann die aktuelle deutsche Mannschaft überhaupt den am Abend benötigten Dominanz-Fußball?

 

“Das beste Spiel der bisherigen WM”

 
Wettfreunde: Wie bewerten Sie die Leistung der deutschen Mannschaft gegen Spanien?

Peter Neururer: Wir haben ein großartiges Spiel gesehen. Es war eine wunderbare Leistung von beiden Mannschaften. Die Deutschen waren imstande, endlich einmal imstande, so gegen den Ball zu arbeiten, dass man nach Ballgewinnen auch konstruktiv nach vorne arbeiten konnte. Ein Spiel auf Augenhöge gegen diese vermeintliche Weltklasse-Mannschaft der Spanier.

Eines der besten Spiele bei der bisherigen WM schlechthin, sowohl was das Taktische, das Spielerische als auch das Läuferische und Athletische betrifft. Klar, ein paar Tore hätten mehr fallen können, doch das spricht natürlich auch für beide Abwehrreihen.

 

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Wettfreunde: Das klingt ja sehr positiv. Dann sind sie guten Mutes, dass es jetzt auch gegen Costa Rica erfolgreich weitergehen kann? Wie sollen wir ihrer Meinung nach am Donnerstag auftreten?

Vom Engagement her genauso, wie gegen die Spanier. Das ist auch notwendig, denn Costa Rica kann, trotz des 0:7 gegen Spanien, ein klein wenig Fußball spielen. Das haben sie ja auch schon gezeigt gegen die Japaner, gegen die wir auch schon Schwierigkeiten hatten.

Trotzdem ist jetzt natürlich irgendwie der Moment gekommen, an dem wir ein klein wenig durchatmen können, weil wir wieder im Geschäft sind. Ich glaube, dass wir weiterkommen. Ich bin auch überzeugt, dass wir Costa Rica schlagen werden, aber wir dürfen von der Einstellung her keinen Millimeter weiter zurück gehen, als wir dies im Spiel gegen Spanien gezeigt haben.


Wenn wir Costa Rica jedoch in einem Quasi-Finale nicht schlagen können sollten, dann müssen wir ganz ehrlich sein, dann haben wir bei dieser Weltmeisterschaft auch wirklich nichts zu suchen.

Gegen Costa Rica muss die DFB-Elf ihre WM-Tauglichkeit beweisen


Wettfreunde: Muss Niclas Füllkrug jetzt nicht in die Startelf, zumal Thomas Müller ja ein wenig schwächelt und mittlerweile schon seit 6 WM-Spielen ohne Treffer ist?

Auf Thomas Müller bezogen ist dass durchaus richtig, aber Müller hat früher auch auf einer anderen Position gespielt.

Er war gegen Spanien auf der klassischen Neun unterwegs und hat eine Laufarbeit verrichten müssen, die mit einem Stürmer eigentlich nicht in Verbindung zu bringen ist. Er hat versucht, die Spanier zuzumachen und zuzustellen und sich für die deutsche Mannschaft aufgeopfert.

Es war für mich dennoch überraschend, dass Füllkrug nicht von Anfang an gespielt hat. Das sind aber so Dinge, die kann der Bundestrainer nur alleine entscheiden, weil er auch derjenige ist, der bei allen Trainingseinheiten und bei allen Gesprächen dabei ist.

 

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Wir als Außenstehende sagen natürlich, Füllkrug müsse unbedingt sofort von Beginn an spielen, denn unser Manko ist natürlich die nicht besetzte Nummer Neun. Alles andere ist wirklich hervorragend.

Alles schreit deshalb nach Füllkrug, aber beurteilen können das wirklich nur der Bundestrainer und seine Mitarbeiter.

 
Peter Neururer Deutschland Costa Rica
Bild: Hat die DFB-Elf aus dem “erbärmlichen” Scheitern bei der WM 2018 (im Bild: Entsetzen nach dem Abpfiff gegen Südkorea) die richtigen Schlüsse gezogen? (© IMAGO / Sven Simon)
 

Wettfreunde: Die Zuversicht im deutschen Team scheint zurück. Doch sehen sie gefährliche Parallelen zur WM 2018, als auf eine Auftakt-Niederlage die vermeintliche Befreiung gegen Schweden folgte, bevor dann im Gruppen-Finale gegen Südkorea mit einem Male nichts mehr ging? Ist die Mannschaft dieses Mal weiter als damals?

Die Mannschaft bei der WM in Russland ist von der Situation selbst überrascht worden. Diese hatte niemals damit gerechnet, dass sie da in Schwierigkeiten geraten kann.


Und ich glaube, dass dieses Scheitern – es war ein erbärmliches Scheitern für den deutschen Fußball – nun hilfreich ist. Denn einige Protagonisten, die in Russland auch beteiligt waren, werden den Finger sicherlich in die Höhe heben und daran erinnern, was passieren kann, wenn die Einstellung nicht stimmt.

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Von daher glaube ich, dass die Einstellung dieses Mal stimmen wird. Partien wie gegen Costa Rica gewinne ich vor dem Spiel und nicht während des Spiels.

Diese Spiele verliere ich allerdings auch schon vor dem Anpfiff, und zwar dann, wenn ich die Einstellung nicht mitbringe, die es benötigt, um auch gegen Costa Rica erfolgreich zu sein.

Wir aber werden die Einstellung mitbringen – ein zweites Desaster wie in Russland werden wir nicht erleben!

 

“Die DFB-Elf braucht eine “Rest-Verteidigung”

 
Wettfreunde: Gegen Spanien hatte die DFB-Elf nur rund 36% Ballbesitz – der niedrigste Wert, der für eine deutsche Mannschaft bei einer WM je gemessen wurde. Gegen Costa Rica wartet nun ein ganz anderes Spiel: Kann die deutsche Elf aktuell auch den benötigten Dominanz-Fußball spielen?

Ich glaube, dass wir das können. Einmal vor dem Hintergrund, dass wir gewinnen müssen, dieser positive Druck ist da. Die Verpflichtung eines jeden einzelnen, der da reinkommt, ist es aber, alles rauszuhauen und ich gehe davon aus, dass wir mit eigenem Ballbesitz so viele 1:1-Situationen schaffen können, dass wir dann eben auch torgefährlich werden.

Wir müssen natürlich darauf achten, dass uns der tief stehende Gegner ein komplett anderes Spiel aufzwingt wie gegen Spanien und wir deshalb imstande sind, eine vernünftige, gute konstruierte Rest-Verteidigung zu haben, so dass wir nicht von einem Konter in den nächsten laufen.

Das wird aber nicht der Fall sein, dafür sind die Alarmglocken schon angestellt. Es ist eine ganz andere Aufgabe als gegen Spanien, aber eins ist klar: Das Ziel ist das gleiche – wir müssen (und wir werden) gewinnen!

 

Bild: Auf dem Youtube-Kanal der Wettfreunde ist das gesamte Interview mit Peter Neururer zum heutigen Duell gegen Costa Rica zu sehen (© IMAGO / Moritz Müller)
 

Wettfreunde: Wir lautet ihr Ergebnis-Tipp? Können wir hoch gewinnen und sehen wir eine spielerische ansprechende Partie der deutschen Mannschaft?

Wir sehen ein Spiel der deutschen Mannschaft, welches dominant sein wird. Ich habe etwas die Befürchtung, dass wir bei Standardsituationen noch nicht sicher stehen und hier dem Gegner zu viele Möglichkeiten geben. Deshalb befürchte ich, dass wir ein Gegentor bekommen, da hilft auch Manuel Neuer nichts. Aber wir werden durchschlagkräftig sein – und gewinnen mit 3:1!

Wettfreunde: Trotz allem sind wir auf spanische Schützenhilfe angewiesen. Beim WM-Prophet, dem Tippspiel der Wettfreunde, zeigen sie sich aber von einem souveränen Sieg der Iberer überzeugt. Haben sie hier gar keine Bedenken?

Wir können das gern noch weiterspinnen, bei den ganzen WM Wetten, da bin ich gern dabei: Deutschland gewinnt mit 8:0 gegen Costa Rica und Spanien verliert mit 0:1 – was machen wir denn dann?

Wettfreunde: Dann kommt es – als Gruppensieger – vielleicht zu einem Achtelfinale gegen Marokko, auf das wir uns schon eingestellt haben; der Neuauflage des Achtelfinales von 1986 und eine drohende Kopie des Achtelfinal-Kraftakts gegen Algerien bei der WM 2014 in Brasilien.

Wunderbar, das haben wir ja dann gewonnen!

 

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