Pro & Contra: Ist der Füllkrug-Verkauf vom BVB richtig?
Veröffentlicht am 12.08.2024 - 15:32 Uhr
Bild: Pro & Contra – ist der Wechsel von Niclas Füllkrug von Dortmund zu West Ham ein Fehler? (© Wettfreunde)
Der Niclas Füllkrug BVB Verkauf zu West Ham United in die Premier League ist ein echter Paukenschlag. Borussia Dortmund bekommt zwar über 27 Millionen Euro, verliert aber einen deutschen Nationalstürmer und Publikumsliebling.
Pro & Contra: Ist der BVB-Verkauf von Niclas Füllkrug richtig oder falsch?
Pro: Darum ist der BVB- Verkauf von Niclas Füllkrug richtig
Steffen Peters
Rund 30 Millionen Euro soll der Niclas Füllkrug Verkauf dem BVB zu West Ham United recht sicher einbringen. Für mich gibt es keinen Zweifel daran, dass dies für Dortmund eine sinnvolle Entscheidung ist.
Vor nur einem Jahr verpflichtete der BVB den Nationalstürmer für 17 Millionen Euro aus Bremen. Nun geht Schwarz-Gelb mit einem richtig satten Plus aus der Personalie hervor, konnte den Einsatz vor einem Jahr fast doppelt vergolden.
Finanziell ergibt es also absolut Sinn, ihn nur 12 Monate später wieder abzulegen. Mit 31 Jahren gehört Füllkrug zudem nicht mehr zu den jungen Wilden. Die 27 Millionen Euro feste Ablöse allein bedeutet für den BVB den viertteuersten U30-Abgang in der Bundesliga aller Zeiten. Einzig Robert Lewandowski, Mats Hummels und Sadio Mané waren beim Vereinswechsel teurer.
Die Summe ist auch insofern überraschend, als dass Füllkrug nüchtern betrachtet 2023/24 nicht einmal eine großartige Saison absolviert hat. 12 Bundesliga-Treffer waren nicht einmal die BVB-interne Nummer 1 – die ging an Flügelflitzer Donyell Malen, obwohl der Holländer rund 500 Minuten weniger spielte als “Lücke”.
Jetzt kommt mit Sehrou Guirassy nicht nur die drei Jahre jüngere Variante als Mittelstürmer, sondern auch einfach die bessere. Für den VfB erzielte er mit elf Spielminuten weniger insgesamt 16 Tore mehr. In sämtlichen relevanten Statistiken liegt Guirassy offensiv vor Füllkrug.
Mit dem Sympathie-Bonus als volksnaher deutscher Nationalspieler passt Füllkrug zwar wunderbar nach Dortmund. Doch wenn der BVB endlich einmal die eigene Leistung in den Vordergrund stellt, spricht im Grunde alles für einen teuren Füllkrug BVB Verkauf in die Premier League.
Sollte sich ein Guirassy nicht langfristig verletzen, wird in einem Jahr niemand mehr Füllkrug vermissen – wetten?
Contra: Darum macht Dortmund mit dem Füllkrug-Transfer einen Fehler
Thomas Haider
JA, es gibt gute Argumente für einen Füllkrug BVB-Verkauf. An die 30 Millionen Euro für einen 31-Jährigen sind ein tolles Angebot. Die Dortmunder Finanzabteilung darf sich über ein sattes Plus freuen, denn „Fülle“ wurde im Sommer 2023 für 17 Millionen Euro von Werder Bremen geholt.
Aber dennoch fühlt sich der Füllkrug BVB-Verkauf irgendwie falsch an – oder zumindest nicht richtig.
Füllkrug ist sicherlich nicht in der Kategorie Weltklasse, er hat Defizite im Kombinationsspiel und letzte Saison auch immer wieder mal Schwächephasen – ABER: Er bringt Tugenden mit, die perfekt zu einem Klub wie Borussia Dortmund passen: Einsatz, Laufbereitschaft, Engagement und Effektivität.
In seinen 43 BVB-Spielen kam er auf insgesamt 25 Torbeteiligungen. Kein schlechter Wert, auch wenn es im Vorjahr nur 12 Bundesliga-Treffer von ihm gab.
Ja, Guirassy war letzte Saison besser, allerdings hat „Fülle“ nicht zuletzt bei der EURO 2024 bewiesen, dass er ein perfekter Joker ist und sein kann.
Seine Effektivität in Kurzeinsätzen wird der BVB irgendwann vermissen. Spätestens dann wenn sie in den Schlussminuten einen kopfstarken Brecher brauchen, um noch ein Remis zu retten oder einen Last-Minute-Sieg zu holen.
Außerdem hat er sich in seinen nur 12 BVB-Monaten sehr schnell zu einem Publikumsliebling und auch zu einem Führungsspieler entwickelt. Und genau so ein Typ könnte der Dortmunder Mannschaft nun fehlen, nachdem mit Marco Reus und Mats Hummels zwei andere Führungsspieler gegangen wurden.
Ich denke, dass Trainer-Praktikant Nuri Sahin ein Typ Füllkrug in dieser Saison fehlen wird. Auf und neben dem Platz.