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Pro & Contra: Soll der BVB den Vertrag mit Marco Reus verlängern?

Veröffentlicht am 06.02.2023 - 0:17 Uhr

Thomas Haider

Von Thomas Haider

Sportwetten-Experte

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Bild: Wie lange spielt Marco Reus noch bei Borussia Dortmund? Wird der auslaufende Reus BVB Vertrag verlängert? (© IMAGO / Revierfoto)
 

Der Reus BVB Vertrag wird wohl DAS Thema bei Borussia Dortmund sein in den nächsten Monaten. Der Vertrag des Kapitäns läuft mit Saisonende aus, dann wäre er ablösefrei.

Soll der BVB den Vertrag mit Marco Reus verlängern?

Hier ein echter Dortmunder Junge, der Kapitän und Leader und mit Sicherheit jener Akteur im Klub ist, der sich wie kein anderer mit dem Verein und der Stadt identifiziert. Dort ein 33-Jähriger verletzungsanfälliger in die Jahre gekommender Spieler, der immer wieder lange Ausfallszeiten hatte und dem auch oft die Führungsqualitäten abgesprochen wurden – trotz Kapitänsbinde.

Was also tun? Den hochdotierten Vertrag um ein paare Jahre verlängern um weiter eine BVB-Identifikationsfigur zu haben oder den hochbezahlten Kapitän ziehen lassen und so auch viel Geld sparen?

 

Pro: Das spricht für einen neuen Reus BVB Vertrag

Wenn sein aktueller Dortmund-Vertrag am 30. Juni ausgelaufen ist, wird Marco Reus am 31. Mai seinen 34. Geburtstag gefeiert haben. Sein Lausbubengesicht hat ein paar Falten und Furchen bekommen, aber am Ball zählt er mit Sicherheit noch immer zu den Besten in der Bundesliga.

Ja, Marco Reus hatte immer wieder Verletzungspausen. Teils sehr lange. Aber er ist dennoch ein wichtiger Teil bei Borussia Dortmund. Seit elf Jahren spielt er beim BVB.

Es hätte viel mehr sein können, denn der im Dortmunder Stadtteil Körne und später in Wickede lebende Marco spielte bereits ab der F-Jugend beim BVB bis ihn ein Jugendtrainer wegen – keine Ironie – „fehlender körperlicher Robustheit“ aussortiert hat. So ging Reus nach Ahlen und später zu Borussia Mönchengladbach bis er 2013 nach Hause geholt wurde.

Bei Borussia Dortmund wurde er Fanliebling, Kapitän, Bestverdiener. Es ist sein Trikot, dass sich im schwarz-gelebn Kosmos am meisten verkauft – sogar in der Haaland-Zeit. Anders formuliert: Marco Reus ist das Gesicht des Vereins.

 

Marco Reus & BVB: Echte Liebe


 

Er ist seit einem Jahrzehnt die Konstante im Klub. Er hat in seinen elf BVB-Jahren insgesamt sieben Trainer (Klopp, Tuchel, Bosz, Stöger, Favre, Rose und zwei Mal Terzic) erlebt und musste fast jährlich mitansehen wie Toptalente zu Superstars geworden sind und mit ihrem Wechsel sehr viel Geld (zusätzlich) vedient hatten – wie etwa Mario Götze, Robert Lewandowski, Ousmane Dembele, Jadon Sancho und zuletzt Erling Haaland.

Marco Reus ist immer geblieben. Er hat 2018 seinen Vertrag sogar verlängert, obwohl er einige lukrative Angebote hatte. Das ist echte Reus BVB Liebe.

Klar, mit 12 Millionen Euro pro Jahr wird man auch in Dortmund nicht arm sein. Aber in einer Zeit, in der nur noch das Geld zählt, ist es ihm in gewisserweise auch anzurechnen, dass er geblieben ist und nicht ablösefrei für viel Handbeld gegangenn ist – und dem BVB damit auch die theoretische Chance auf Titel gegeben hat.

All das ist Vergangenheit. Marco Reus ist verletzungsanfällig und ist derzeit Topverdiener. Das sind die Fakten. Aber es braucht – gerade in der schnelllebigen Fußballwelt – auch eine Konstante im Klub und in einer Mannschaft.

 

Steckbrief Marco Reus: Alter, Frau, Gehalt

Name:
Geburtstag:31. Mai 1989
Geburtsort:Dortmund (Deutschland)
Nationalität:Deutschland
Größe:1,80 m
Familienstand:verheiratet mit Scarlett Gartmann
Kinder:1
Aktueller Klub:Borussia Dortmund
Position:Mittelfeld
Trikotnummer:11
Gehalt:12 Mio. Euro / Jahr
Bisherige Profi-Klubs:2007–2011 Ahlen | 2011-2013 Gladbach | seit 2013 Borussia Dortmund
Instagram:marcinho11

 

Wie es Thomas Müller beim FC Bayern ist bzw. in den nächsten Jahren sein wird. Auch er wird nicht mehr Stammspieler sein – aber: Er ist ein wichtiger Teil in der Mannschaft und in der Kabine. Und auch für den Trainer. Das ist auch Marco Reus beim BVB.

Wie sagte Reus vor ein paar Jahren: „Der BVB ist mein Verein, Dortmund ist meine Heimatstadt und ich würde gerne hier meine Karriere beenden.“

Also warum einigen sich beide Parteien nicht auf einen neuen leistungsbezogenen Reus BVB Vertrag? Er wäre weiter das Gesicht seines Klubs, er wäre weiter Teil einer Mannschaft, die um Titel mitspielen kann und könnte sich mit seinem Karriereende bei Borussia Dortmund endgültig zur Ikone machen. Titelgewinne hin oder her.

 

Contra: Das spricht gegen einen neuen Reus Vertrag in Dortmund

Marco Reus hat in seinen elf Jahren bei Borussia Dortmund insgesamt 145 Spiele versäumt. Stand Januar 2023. Rechnet man überschlagsmäßig 50 Pflichtspiele pro Saison hat er fast drei Spielzeiten (!) komplett ausgesetzt. Wegen Verletzungen.

Kreuzbandriss, Schambeinentzündungen, diverse Muskelverletzungen wie Faserrisse, Syndesmoseband-Verletzungen. Die vollständige Liste würde jeden Rahmen sprengen. Marco Reus hat die Dortmunder Reha-Klinik in so mancher Saison öfter gesehen als die Kabine.

Spätestens als er verletzungsbedingt die Weltmeisterschaft 2014 wegen einer Verletzung verpasste – zugezogen im letzten Testspiel vor WM-Beginn – und er zu Hause mitansehen musste, wie Deutschland zum Weltmeister gekürt wurde, gilt er als Seuchenvogel des deutschen Fußballs.

 
Statistik: Entwicklung des Marktwertes des Fußballspielers Marco Reus vom Februar 2008 bis zum Juni 2022 (in Millionen Euro) | Statista Grafik: Die Marktwertentwicklung von Marco Reus. (© Statista
 

Es sind aber nicht nur die vielen und schweren Verletzungen, für die er in den BVB-Berichterstattungen oft kritisch gesehen wird. Es steht seit Jahren der Vorwur im Raum er würde und könnte die Mannschaft nicht ganz nach oben treiben. Obwohl er Kapitän und Führungsspieler ist.

Als Reus im Sommer 2013 zu Borussia Dortmund gekommen ist, war der BVB gerade zwei Mal im in Fogle deutscher Meister geworden. 2013 holte der BVB zudem den Pokalsieg und stand im Finale der Champions League. Seit er das BVB-Trikot trägt gab es nur noch zwei Pokalsiege (2017 und 2021). Dazu aber noch sechs zweite Plätze in der Liga hinter dem FC Bayern. Mehr nicht.

Die chronische Dortmunder Erfolglosigkeit im Meisterkampf an Reus festzumachen wäre mehr als ungerecht. Aber dennoch gibt es immer wieder Stimmen im Dortmunder Umfeld, die meinen, dass mehr möglich gewesen wäre – ja, wenn Reus mehr Führungsqualitäten hätte und nicht so oft verletzt gefehlt hätte.

 


 

Jetzt läuft der Reus BVB Vertrag, der mit einem Jahresgehalt von 12 Millionen Euro versehen ist, aus. Eine Verlängerung würde dem BVB viel Geld kosten – und man stellt sich aus Vereinssicht trotz aller Sympathie für seinen Fanliebling die Frage: Ist Reus das Geld wert?

Denn egal, ob der neue Reus BVB Vertrag reduziert oder stark leistungsbezogen sein wird – er wird dem Klub einige Millionen Euro pro Jahr kosten.

Und Marco Reus? Der hätte jetzt – und einige Jahre verspätet – noch einmal die Chance ein paar Millionen zusätzlich zu kassieren. Jenes Geld, das ihm durch einen früheren Wechsel zu diversen Top-Klubs möglicherweise durch die Lappen gegangen ist.

Anstatt beim BVB vielleicht Woche für Woche auf der Ersatzbank zu sitzen, weil er vielleicht nicht mehr in die Startformation kommt und deshalb regelmäßig die wiederkehrenden Fragen von einfältigen „Sportjournalisten“ beantworten muss, warum es nicht für die erste Elf reiche, könnte er irgendwo in der Sonne, sei es vielleicht in Miami oder gar in der Wüste, seine Karriere ausklingen lassen.

 

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