Bundesliga Tipps & Prognosen

Anthony Modeste über BVB-Zeit: “Habe mich wirklich verbessert”

Aktualisiert Aug 17

Philipp Stottan

Von Philipp Stottan

Sportwetten-Experte

Anthony ModesteBild: Anthony Modeste bereut seine Zeit beim BVB nicht – ganz im Gegenteil. (© IMAGO / Sven Simon)

 

Anthony Modeste über BVB-Zeit, Saudi-Arabien & Meisterkampf

Das Abenteuer von Anthony Modeste beim BVB kann getrost als Misserfolg bezeichnet werden. Nur zwei Tore in 19 Spielen, im Sommer wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert.

Der 35-Jährige denkt aber noch nicht an ein Karriereende, sondern hält Ausschau nach einer neuen Aufgabe, während er sich bei Regionalligist Fortuna Köln fit hält.

Im Interview mit den Wettfreunden lässt Modeste seine Zeit bei Borussia Dortmund Revue passieren, spricht über einen möglichen Wechsel nach Saudi-Arabien, seine Pläne nach der Karriere und analysiert, ob die Bayern in der Bundesliga aufzuhalten sind.

 

 
Wettfreunde: Anthony Modeste, welche Bilanz ziehen Sie aus Ihrer Saison bei Borussia Dortmund, sowohl für Sie persönlich, als auch mit der Mannschaft?

Anthony Modeste: “Meine Saison in Dortmund war etwas, das ich tun musste, um in der Champions League zu spielen, den Mut zu fassen und aus einer Art Komfortzone herauszukommen und um einfach nichts zu bereuen.

Es gibt kein perfektes Alter, um sich weiterzuentwickeln. Mein Werdegang ist untypisch, aber in den 16 Jahren meiner Karriere habe ich nie aufgegeben, ich hatte nur Erfolge, denn selbst wenn ich hingefallen bin, bin ich wieder aufgestanden.

Und ich bin immer noch da. Ich habe mein Potenzial genutzt um dort zu sein, wo ich jetzt bin.”

 
Warum war es beim BVB so schwer für Sie?

Anthony Modeste: “Ich habe in Dortmund viel gelernt. Zwar sind meine Werte nicht die meiner letzten Saisons und ich habe nicht so viel Erfolg gehabt, aber das ist auch Fußball.

Ich habe mich zwar an einen anderen Spielstil anpassen müssen, aber ich habe auch viel zur Belebung des Spiels beigetragen, mehr als nur zum Abschluss, die Intensität der Saisons mit dem Pokal, der Meisterschaft und der Champions League. Das war für mich alles neu mit Pflichtspielen alle drei Tage.

Im Endeffekt ziehe ich wirklich etwas Positives daraus, auch wenn ich persönlich die Bank nicht mag, aber das ist nicht jedermanns Sache. Ich bin durch diese Spielzeit beim BVB viel reifer geworden.

Wäre ich jünger gewesen, hätte ich vielleicht irgendwann mal die Motivation verloren und eine Zeit lang geschmollt, aber hier habe ich nichts aufgegeben, ich habe wie ein unumstrittener Stammspieler trainiert, ich habe in der Kabine das Wort ergriffen.

Außerdem habe ich mich wirklich verbessert und diese Saison 2022/2023 hat mich in meinem Wunsch bestärkt mit dem Fußball noch ein paar Jahren weiterzumachen.”

 

Anthony Modeste im Portrait

 
Sie fühlen sich im Großen und Ganzen also stärker als vor einem Jahr?

Modeste: Ich bin jetzt viel kompletter. Diese Saison hat mich auf die Probe gestellt, um mich noch weiter zu verbessern. Das ist mir definitiv gelungen.”

 
Seit dem 30. Juni sind Sie vereinslos. Sie trainieren also nur individuell mit einem Fitness-Trainer. Wie geht es nun für Sie weiter?

Modeste: “Der nächste Verein, den ich finde, wird mich rachsüchtig und motiviert vorfinden. Ich bin wirklich hungrig nach einer Herausforderung, noch mehr als ich es mir vor dieser Saison vorgestellt habe.

Ich werde weiter machen und mein eigenes Potenzial weiterhin voll ausschöpfen.”

 
Wie lang planen Sie noch zu spielen?

Modeste: “Ich fühle mich noch bereit zwei bis drei Saisons auf dem höchsten Niveau zu spielen. Ohne Berücksichtigung von Unwägbarkeiten, die sich unabhängig davon ergeben können.

Ich habe in meinen 16 Profijahren keine schweren Verletzungen erlitten, ich habe kein körperliches Trauma. Insofern mache ich erst einmal weiter.”

 
Wäre für Sie die Wüste, besonders mit Saudi-Arabien wo viele große Spieler in diesen Wochen hinziehen, eine ernsthafte Option?

Modeste: “Klar sind in den vergangenen Wochen etliche gute Spieler nach Saudi Arabien gewechselt, insbesondere Karim Benzema, Cristiano Ronaldo, N’Golo Kante, Marcelo Brozovic, Firmino, Seko Fofana, und so weiter.

Es handelt sich dabei um Angebote, die 99% der Leute annehmen würden. Der Fußball funktioniert nicht nur mit den Wünschen der Spieler, es gibt eine Marktrealität, die man berücksichtigen muss.

Ob ich auch hinziehen werde, kann ich heute nicht beantworten.”

 
Wie planen Sie Ihre Zeit nach Ihrer Profi-Karriere? Haben Sie bereits bestimmte Ideen?

Modeste: “Nein, ich weiß es nicht, da ist einiges möglich. Meine Kinder sind in Deutschland aufgewachsen, sie sind gerne hier in Köln, also werden wir sehen, wohin uns das Leben führt.”

 

Anthony Modeste: “Bayern ist perfekte Herausforderung”

 
Raphael Guerreiro wechselte in diesem Sommer von Borussia Dortmund zu Bayern München. Eine Saison lang haben sie beim BVB zusammen gespielt. Wird sich der portugiesische Nationalspieler beim deutschen Rekordmeister durchsetzen?

Modeste: “Rafa ist ein richtig toller Typ. Er ist ein bodenständiger Mann, sehr familiär und lustig.

Sportlich betrachtet ist er sehr professionell, schnell, flink, technisch versiert und konzentriert. Er hat sich entschieden zu Bayern zu gehen. Ich wünsche ihm viel Erfolg.”

 
Hat ein Wechsel ausgerechnet vom BVB zu Bayern nicht immer mal wieder einen faden Beigeschmack?

Modeste: “Wenn man Ambitionen hat, scheint Bayern die perfekte Herausforderung zu sein. Es ist seine Wahl und es gibt nichts zu diskutieren.

Ich finde, dass wir oft dazu neigen, Spieler zu kritisieren, die von einem großen Verein zu einem anderen wechseln. Das ist traurig.”

 
Werden die Münchner in den kommenden Jahren ihre Meistertitelserie fortsetzen, dadurch, dass der BVB mit Jude Bellingham, Leipzig mit Christopher Nkunku und Bayer Leverkusen mit Moussa Diaby ihren jeweiligen besten Spieler verloren haben?

Modeste: “Selbst wenn diese Teams ihren derzeit besten Spieler verloren haben, wird die Philosophie dieser Vereine ihre Verluste ausgleichen. Natürlich ist Bayern der Favorit, das ist eine Tatsache, aber das ist nicht schlimm.

Es ist eben auch eine Quelle der Motivation und des Stolzes um zu versuchen, sie zu stürzen. In diesem Jahr konnte der FC Bayern bis zum letzten Spieltag gefordert werden. Ich bin gespannt wie es in der neuen Saison laufen wird.”

Das Interview wurde geführt von Alexis Menuge.

 

Bundesliga Meister Wetten & Quoten

 

Das könnte Dich auch interessieren: