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Pro & Contra: Soll Manuel Neuer die Nummer 1 im DFB-Tor sein?

Veröffentlicht am 15. Juni 2024

Thomas Haider

Von Thomas Haider

Sportwetten-Experte

Neuer Nummer 1 EM
Bild: Pro & Contra – sollte Manuel Neuer bei der EM die Nummer 1 Deutschlands sein? (© Wettfreunde)
 

Im März gab Bundestrainer Julian Nagelsmann bekannt, dass Manuel Neuer die Nummer 1 im DFB-Tor bei der EM 2024 sei. Einmal mehr hatte der 38-jährige seinen Widersacher Marc-André ter Stegen ausgestochen.

Doch in den letzten Wochen häuften sich die Fehler, die mittlerweile gar zu einer öffentlichen Diskussion führen, wer bei der Heim-EM (→ zu den Europameister Quoten) im Tor stehen sollte.

Es gibt viele Gründe, warum Neuer die Nummer 1 bei der EM sein sollte – oder warum ter Stegen vielleicht die bessere Wahl gewesen wäre.

 

Pro: Darum ist Manuel Neuer die Nummer 1 bei der EURO 2024

Steffen Peters

Seit 2009 spielt Manuel Neuer für Deutschland und hatte seitdem einen großen Anteil an Erfolgen wie etwa dem Weltmeistertitel 2014. Rein aus Dankbarkeit für die Vergangenheit sollte kein Spieler für die DFB-Elf nominiert werden oder gar in der Startelf stehen.

Doch genau das ist bei Neuer für Deutschland nicht der Fall.

Ja, Neuer hat zuletzt einige Fehler gemacht – mehr, als es vielleicht in der Vergangenheit einmal waren, in der er übermenschlich agiert hatte. Im Halbfinale der Champions League war ein solcher Fehler sogar spielentscheidend. Doch ein Torwartwechsel würde meiner Meinung nach mehr Probleme bereiten, als dass er diese lösen würde.

Innerhalb der Mannschaft ist Neuer die klar anerkannte Nummer eins und ein absoluter Führungsspieler. Nicht durch Zufall fiel die Wahl von Julian Nagelsmann am Ende auf ihn und eben nicht auf Marc-André ter Stegen. Was viele im kurzweiligen Fußballgeschäft vergessen: Jahrelang waren ter Stegens Nationalelf-Auftritte eine Highlight-Show aus “Pleiten, Pech und Pannen”.

In der Saison 2023/24 liegen beide Torhüter im Klub im Übrigen gleichauf bei zwei Gegentreffern aus klaren eigenen Fehlern.

Selbst nach Fehlern strahlt Manuel Neuer als Nummer 1 die absolute Selbstverständlichkeit aus. Genau das braucht die Nationalmannschaft, die in den Testspielen gegen die Ukraine und Griechenland wieder alte Probleme aufleben ließ.

In der Woche vor dem Turnierstart seine Nummer eins abzusägen und seinen eigentlichen Kapitän – bei allem Respekt für den ruhigen Ilkay Gündogan – auf die Bank zu setzen, käme einem Schuss in die eigenen Füße gleich.

Nicht nur würde die Unruhe in der Öffentlichkeit nochmals ansteigen. Vielmehr würde man die Mannschaft selbst zum Nachdenken bringen. Und das ist vor dem 14. Juni wirklich das letzte, was es benötigt.

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Contra: Darum wäre ein Torhüter-Wechsel richtig (gewesen)

Thomas Haider

Im Tor der Deutschland-Tor bei der EURO 2024 soll ein Neuer stehen – aber nicht Manuel, sondern Marc-Andre ter Stegen als neue Nummer 1.

In den letzten Spielen hat Neuer ungewohnt oft gepatzt. So etwa im letzten Testspiel gegen Griechenland. Zuvor beispielsweise im Bayern-Trikot im CL-Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid, wo es sein folgenschwerer Fehler war, der den Anfang vom Bayern-Ende bedeutete.

Es schon klar, dass Nagelsmann vor dem EM-Beginn gegen Schottland keinen Torhüterwechsel vornehmen wird, weil dies enorme Unruhe in den DFB-Tross bringen würde. Es wäre nicht nur ein Torhüter-Wechsel, es wäre ein Politikum mit nationaler Tragweite.

Dieser mögliche (Generationen-)Wechsel von Neuer zu ter Stegen wurde schon in den letzten Monaten verabsäumt.

Unbestritten, wie grandios das Comeback von Manuel Neuer nach seinem schweren Skitouren-Unfall war, bei dem er sich im Dezember 2022 eine schwere Beinverletzung zugezogen hat, aber warum Neuer nach seiner Rückkehr automatisch zur Nummer 1 für die EURO 2024 gemacht?

Es wäre es nur gerecht gewesen, hätte ter Stegen eine wirklich faire Chance bekommen, um die Nummer 1 bei der EURO 2024 zu sein. Ein solches Duell gab es ja schon einmal.

Man erinnere sich an die Heim-WM 2006 zurück als der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann plötzlich den Kampf ums DFB-Tor zwischen dem damaligen Platzhirsch Oliver Kahn und der “ewigen Nummer 2” Jens Lehmann ausgerufen hat – und am Ende war es sogar Lehmann, der bei der WM 2006 die Nummer 1 im DFB-Kasten war. Und es war Lehmann, der einen großen Anteil hatte, dass Deutschland bis ins Halbfinale gekommen war.

Ter Stegen spielt seit 2014 beim FC Barcelona, war dort an vier Meistertitel als Stammtorhüter beteiligt und ist längst in der in die Riege der Weltklasse-Torhüter angekommen. Das belegen unter anderem auch die Auszeichnungen “Spieler der Saison” und “Torhüter der Saison”, die er 2023 in Spanien bekommen hat.

Warum sollte er nicht gut genug sein, um die Nummer 1 im DFB-Tor zu sein? Ist Neuer aktuell wirklich der Bessere? Eine Glaubensfrage.

Manuel Neuer ist zweifelsfrei einer der besten Torhüter aller Zeiten, er hat das Torhüterspiel revolutioniert. Allerdings – und auch das gehört zur Wahrheit – war bei den letzten Turnier-Blamagen der deutschen Mannschaft nicht nur dabei, sondern als der Kapitän sogar direkt beteiligt: Sowohl bei der WM 2018 war im Tor, wie auch bei der WM 2022. Der große Rückhalt war er bei beiden Peinlichkeiten nicht.

Sollte Neuer jetzt bei der Heim-EURO patzen – und vielleicht folgenschwer – wird Nagelsmann das verantworten müssen. Sein Festhalten an Neuer ist ein Spiel mit dem Feuer. Ein Fehlgriff und die Diskussion beginnt so richtig.

 

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