Fünfmal hat er gegen Jannik Sinner gespielt, fünfmal gewonnen! Es ist erst circa sechs Wochen her, da standen sich beide im Endspiel von Rotterdam gegenüber. Mit 5-7, 6-2, 6-2 gewann Medvedev damals, brillierte mit 85 % erfolgreichen ersten Aufschlägen.
Interessant: In Miami erreichte er lediglich einmal eine Quote von über 80 Prozent. Jannik Sinner dürfte wissen, dass der Russe in Sachen Service nicht immer so konstant ist, wie er es 2021 noch war.
Der Südtiroler steht vor einem entscheidenden Sonntag, könnte für einen Glanzpunkt in seiner Karriere sorgen. Sein Potenzial ist nahezu unbegrenzt, doch abgerufen, das wissen auch die Wettfreunde, hat er es noch zu selten.
In Indian Wells war er nach großem Kampf im Halbfinale an Carlos Alcaraz gescheitert, diesmal aber drehte er den Spieß um. Ich rolle das Feld quasi von hinten auf und beginne mit Sinners jüngstem Auftritt in Miami.
Obwohl er den ersten Satz im Tiebreak gegen Alcaraz verlor, hatte er seine Nerven stark im Griff. Er konterte, schnappte sich ein 6-4, 6-2 und warf den Topfavoriten, für manche überraschend, raus!
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Zwölf Breakchancen schenkte er seinem Gegner, konnte jedoch neun davon abwehren. Auf der anderen Seite nutzte er die Hälfte seiner zwölf Möglichkeiten. Schon vor diesem Sieg hatte Sinner überzeugen können.
Er schlug Grigor Dimitrov mit 6-3, 6-4, war beim 6-2, 6-4 gegen Andrey Rublev oben auf und ließ auch Emil Ruusuvuori (6-3, 6-1) keine Chance. Ebenso wenig zu kritisieren war sein 6-4, 6-2 zum Auftakt gegen Laslo Djere.
Einen einzigen Satz also hat der junge Südtiroler abgegeben, und das im Tiebreak gegen die Nummer 1 der Welt! Keine Frage, er spielt hier ein unglaubliches Turnier und hätte den zweiten Titel des Jahres mehr als verdient.
Während es für Medvedev das erste Endspiel von Miami ist, weiß Sinner, wie sich ein Finale hier anfühlt. Vor zwei Jahren, er war erst 19 Jahre alt, duellierte er sich hier mit seinem guten Freund Hubert Hurkacz.
Er unterlag ganz knapp mit 6-7, 4-6, konnte sich damals im Finale der beiden Überraschungen aber in die Herzen der Fans spielen. Es ist hoffentlich kein schlechtes Omen für Sonntag, dass er auch 2021 schon Emil Ruusuvuori ausgeschaltet hatte.