Ein Top-Mann, keine Frage, doch das 3-6, 2-6 war überraschend deutlich. Oder war diese Niederlage doch eher ein gutes Omen, wenn man dem Klischee der misslungenen Generalprobe glaubt, die nicht gelingen darf?
Kyrgios wäre dies nur recht. In der 1. Runde von New York stand ihm sein Freund und Doppel-Partner Thanasi Kokkinakis gegenüber. Zwar wurde es von Satz zu Satz enger, am Ende aber gewann der Favorit standesgemäß mit 6-3, 6-4, 7-6.
Seine bekannte Stärke: Der Aufschlag. Keine einzige Breakchance gewährte er, 87% gewonnene Punkte beim ersten und sogar 90% beim zweiten Aufschlag waren unglaublich stark.
Benjamin Bonzi, sein jetziger Gegner, rangiert lediglich 25 Plätze hinter ihm. Dennoch sind die deutschen Wettanbieter der Meinung: Kyrgios holt die 2. Runde locker nach Hause. Quoten von 1,10 zu 6,00 sind mehr als eindeutig.
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Im ersten direkten Duell weiß der Franzose natürlich, dass kaum einer mit ihm rechnet. Zum ersten Mal überhaupt tritt er im Hauptfeld der US Open an, da wäre ein Sieg gegen Kyrgios gleich nochmal überraschender.
So locker durchsetzten wie sein jetziger Gegner konnte er sich in der 1. Runde keinesfalls. Gegen Landsmann Ugo Humbert entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch, den Bonzi schließlich mit 7-6, 6-1, 5-7, 3-6, 6-2 für sich entscheiden konnte.
Satte 15 Doppelfehler unterliefen ihm, das wird er sich gegen Kyrgios nicht erlauben dürfen. Dass ihm enge Resultate durchaus liegen, zeigte sich auch bei der Generalprobe in Winston-Salem.
Drei Stück in drei Partien waren es hier, ausgeschieden war er im Viertelfinale, denkbar unglücklich mit 6-7, 6-7 gegen Botic van de Zandschulp. Zuvor in Cincinnati und Montreal lief es ähnlich, sehr knapp scheiterte Bonzi an John Isner und Frances Tiafoe, ebenfalls mit einigen Tiebreaks.
Keine Frage, der Franzose hat sich in diesem Jahr stetig verbessert. Wann er zuletzt mit deutlichem Resultat ausgeschieden ist? Vor über zwei Monaten auf Mallorca, als ein 4-6, 4-6 gegen Stefanos Tsitsipas auch alles andere als eindeutig war!