Neururer redet Tacheles am Ende der Transferperiode: „Wunderbar, keine Spekulation mehr, keine Hin- und Herschiebereien mehr“
Aktualisiert am 03.09.2025 - 0:11 Uhr
Bild: Peter Neururer begrüßt das Ende der Transferperiode.
Peter Neururer Kolumne zur Entlassung von ten Hag bei Leverkusen und dem Schluss der Transferliste
Gerade einmal zwei Spieltage hat es gedauert, bis der erste Trainer bereits wieder beurlaubt wurde. Die Rede ist von Bayer Leverkusen und Erik ten Hag.
Für Peter Neururer können das nicht nur sportliche Gründe verursacht haben und spekuliert, dass da intern möglicherweise etwas vorgefallen sein könnte.
Davon abgesehen ist auf dem Transfermarkt endlich Ruhe und der Ex-Trainer bewertet die Last-Minute-Bundesliga-Transfers um Jackson und Boniface. Die besten Anbieter für die Bundesliga findest du im Wettfreunde Wettanbieter Vergleich.
Neururer: „Dinge vorgefallen, die nicht an die Öffentlichkeit dürfen?“
Liebe Wettfreunde,
der Bundesligastart, der 2. Spieltag ist gelaufen und schon gibt es einen Rekord. Bayer Leverkusen entlässt, oder beurlaubt, den Trainer Erik ten Hag. Den Trainer, den sie gerade erst verpflichtet haben, müssen sie leider entlassen.
Aufgrund von Ergebnissen, würde ich nicht unbedingt sagen, denn die Ergebnisse selber, die waren nicht gut, aber die waren letztendlich nicht ausschlaggebend dafür, dass man einen Wechsel vorgenommen hat oder den Trainer beurlaubt hat.
Was ist da intern hinter den Kulissen gelaufen? Ein Verein mit einem großen Gedankengut, mit einem großen sportlichen Hintergrund, mit auch sportlichen Erfolgen. Nach zwei Spieltagen den Trainer zu beurlauben, da muss sich jeder hinterfragen. Oder es sind Dinge vorgefallen, die, und das wäre auch der Stil von Leverkusen, nicht an die Öffentlichkeit gehören dürfen.
Denn ein Mann, der es damals bei Ajax Amsterdam gezeigt hat, mit einer Nachwuchsmannschaft und im Augenblick hat er eine mehr oder weniger Nachwuchsmannschaft bei Leverkusen gehabt, der erfolgreich bei Ajax gearbeitet hat, der wird, nachdem er im Pokal auch noch gewonnen hat, nach einem Unentschieden in Bremen, das natürlich kurios zustande gekommen ist, mit 3:1 Führung gegen zehn Mann dann noch ein Unentschieden einzustecken, ist sicher nicht im Sinne des Erfinders des großen Fußballs.
Aber er war relativ erfolgreich, bis auf die Zeit, die er bei Manchester United verbracht hat. Er hatte jetzt die große Chance, seinen Ruf noch mal aufzupolieren bei Leverkusen. Und da muss irgendwas im internen Bereich, in der Ansprache, in der Kommunikation oder wo auch immer nicht gestimmt haben.
So eklatante Handlungsweisen gibt es eigentlich bei Leverkusen nicht. Die Bundesliga hat einen Rekord, auf den man gern verzichten könnte. Ich persönlich sage, das ist abgeschlossen. Leider abgeschlossen für ten Hag. Er wird irgendwo wieder unterkommen, wir werden ihn irgendwo wiedersehen. Wo, da stellt sich natürlich die Frage.
Peter Neururer bewertet die ten Hag-Entlassung und Last-Minute-Transfers.
Peter Neururer über Ende der Transferphase: „Sensationstransfer Boniface“
Aber ein Thema ist glücklicherweise, für mich persönlich, beendet. Die Transferliste ist zu, ist das nicht herrlich. Wunderbar, keine Spekulation mehr, keine Hin- und Herschiebereien von irgendwelchen Spielern mehr. Nein, jetzt können wir uns Gedanken machen, wie die jeweilige Mannschaft, die wir zu beurteilen haben, aussieht.
Die Transferliste ist zu, es sind noch große Transfers gemacht worden. Jackson, der hin- und hergeschoben wurde von Chelsea nach Bayern, in Bayern geblieben obwohl er nach Chelsea wieder zurück musste und dann letztendlich aber jetzt auf den letzten Drücker verpflichtet worden, als Backup für mehrere Offensivpositionen.
Für mich ein Sensationstransfer zum Beispiel ist Boniface, der schon beim AC Milan war, da dann beim Medizincheck was auch immer zu hören bekommen hat und jetzt plötzlich bei Werder Bremen unterschrieben hat.
Damit hat Werder Bremen natürlich einen Topscorer verpflichtet und hat eine Perspektive sich eröffnet. Ich gehe davon aus, dass man jetzt vernünftig arbeiten kann. Zielgerichtet auf eine Situation, auf einen Moment mit einem neuen Trainer Steffen, der ja möglicherweise auch größere Ziele angreifen kann. Mit Boniface ist vieles möglich. Eine gute Verpflichtung.
Über Woltemade reden wir gar nicht mehr, das ist schon eine Geschichte von gestern. Für einen Spieler, der krass ausgedrückt ein halbes Jahr in der Bundesliga beim VfB Stuttgart sehr, sehr gut und sehr, sehr erfolgreich gespielt hat, bezahlt man mittlerweile auf dem Markt 90 Millionen Euro Ablösesumme. Das ist dekadent, das ist eigenartig und auch von uns schon mal diskutiert worden. Für mich nicht nachvollziehbar, aber so ist es auch.
Peter Neururer über Schalke 04: „Jetzt wachsen irgendwelche Ansprüche“
Auch in der 2. Liga geht es reichlich rund. Noch kein Trainer im Urlaub, das ist wunderbar. Schalke 04 ist plötzlich nach drei Siegen in vier Spielen oben mit in der Tabellenspitze. Wer hätte das gedacht? Ich bin ganz ehrlich, ich nicht. Ich habe vielleicht Vieles mir erhofft, aber jetzt geht es weiter. Jetzt wird man plötzlich ganz anders angesehen, jetzt wachsen irgendwelche Ansprüche.
Sylla bleibt übrigens, der Stürmer, den man eigentlich abgeben muss. Ich glaube nicht unbedingt mit freudigen Hintergedanken. Mit Valencia im Gespräch gewesen, in der Championship in England im Gespräch gewesen, in der Major League Soccer unterwegs gewesen, überall gehandelt, aber letztendlich bleibt er bei Schalke 04.
Schalke darüber hinaus einen Stürmer aus Winterthur verpflichtet, mit Gomis. Na, vielleicht gibt das Alternativen im Vorderbereich, vielleicht erwächst da was Großes. Wobei „groß“ in diesem Jahr für Schalke 04 sein sollte, oben mitzuspielen. Realistische Ansichten.
Wer auf dem Transfermarkt großartig war bis zum damaligen Zeitpunkt, ist der jetzige Tabellenführer Hannover 96. Vier Spieler und vier Siege. Großartig. Mit dem neuen Trainer Christian Titz ist man auf der richtigen Spur. Viele, viele neue Spieler, allesamt im Prinzip nicht mit den größten Namen, aber das Gefüge scheint kurzfristig schon zu passen. Es gibt viel, viel Spannung.
Im unteren Bereich bewegen sich im Augenblick in der 2. Liga Mannschaften, mit denen man mit Sicherheit nicht da unten gerechnet hat. Der VfL Bochum hat jetzt schon ernste Sorgen, aber ich glaube, warten wir es ab, was da so passiert. Warten wir es ab, die nächsten Spiele werden sehr, sehr interessant und sehr spannend.
Bis dahin bleiben wir alle sportlich.
Euer Peter Neururer.
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Karl-Heinz
Karl-Heinz schloss 2015 sein Studium der Informations-, Medien- und Kommunikationswissenschaften ab und arbeitet seitdem als freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Sport. Seine umfassenden Kenntnisse über Wettanbieter und -angebote machen ihn zu einem festen Bestandteil der Wettfreunde-Redaktion, wo er sich auf das…