Neururer redet Tacheles zu Rassismus im Stadion: „Vollidioten haben auch noch Unterstützer“
Veröffentlicht am 18.08.2025 - 13:56 Uhr
Bild: Peter Neururer blickt auf die 1. Pokalrunde und Probleme im Stadion. (© Wettfreunde)
Peter Neururer Kolumne zu DFB-Pokal und Bundesliga: Wer wird Bayernjäger?
Der Großteil der Spiele der 1. DFB-Pokal Runde sind absolviert und fast alle Erstligisten haben ihre Aufgabe deutlich oder zumindest glücklich absolviert.
Von den Ergebnissen unabhängig verurteilt Peter Neururer die rassistischen Beleidigungen in den Stadien aufs schärfste. Und während in Leipzig die Gesamtheit noch mitgemacht hat, lobt er die Geschlossenheit gegen Rassismus in Potsdam.
Wenn am Freitag die Bundesliga startet, gibt es gleich das erste Top-Spiel. Der 70-Jährige erwartet ein enges Rennen um die Europapokal-Plätze und nicht viel Tabellen-Mittelfeld. Die besten Anbieter für deine Bundesliga Langzeitwetten findest du im
Neururer: „Diese Vollidioten haben noch Unterstützer, und nicht nur Einzelne“
Liebe Wettfreunde,
die 1. Runde DFB Pokal ist noch nicht zu Ende gespielt, es folgen noch ganz, ganz entscheidende und wichtige Partien. Bundesligamannschaften, wie Bayern München zum Beispiel, sind noch nicht dabei gewesen. Wie Stuttgart, wie Mainz 05, Zweitligamannschaften wie Fortuna Düsseldorf usw. Die Spiele finden statt noch bis nächste Woche Mittwoch, allerdings sind schon einige Dinge passiert, über die man reden sollte oder reden kann.
Dass Werder Bremen bei Arminia Bielefeld ausgeschieden ist, ist letztes Jahr auch schon passiert. Da war Bielefeld noch Drittligist, jetzt sind sie Zweitligist, also keine große Überraschung. Dass der eine oder andere Erstligist sich sehr, sehr schwer getan hat, vollkommen normal. Das wird immer wieder der Fall sein.
Dass Nürnberg zum Beispiel im Elfmeterschießen ausscheidet, ist eigentlich relativ normal. Das kann auch passieren, aber nicht gegen Illertissen. Das ist ein Viertligist, sehr ambitioniert, aber das war schon eine Überraschung.
Schalke 04 und der VfL Bochum haben sich bei Viertligisten sehr, sehr schwer getan. Knapp durchgerutscht, einmal mit Verlängerung und einmal kurz vor der Verlängerung der entscheidender Treffer gefallen.
Peter Neururer verurteilt die rassistischen Äußerungen im Pokal.
Also sehr, sehr schwer für einige Mannschaften. Aber über die Ergebnisse muss man eigentlich gar nicht großartig diskutieren.
Über die Ergebnisse kann man berichten, okay, aber worüber man unbedingt berichten muss, ist über die Tatsache, dass mal wieder im deutschen Fußballstadion Rassismus pur ausgelebt wird. Konsequenzen unterschiedlicher Art, das finde ich bedrohlich und bedenklich.
Denn in Leipzig, beim Spiel Lok Leipzig gegen Schalke 04, ist ein Schalker Spieler, Christopher Antwi-Adjei, massiv beleidigt worden. Das ist auch dem Linienrichter mitgeteilt worden, der daraufhin den normalen Gang eingeleitet hat. Stadionlautsprecher eingeschaltet und da gegen Rassismus plädiert.
Das muss man eigentlich gar nicht, das muss selbstverständlich sein. Aber die Konsequenz bei diesem Spiel, Leipzig gegen Schalke 04, war die, dass Christopher, der arme Kerl, der ohnehin schon beleidigt wurde aufs übelste, dann 120 Minuten lang ausgepfiffen wird, bei jedem Ballkontakt.
Also diese Vollidioten, die sich da daneben benommen haben, haben noch Unterstützer und zwar nicht einzelne.
Peter Neururer über die Reaktion in Potsdam: „Da sollten wir daraus lernen“
Man soll nicht immer davon ausgehen, dass es nur Einzelne sind. Und das, was der Schalker Trainer nach dem Spiel wirklich 100 % treffend gesagt hat, ist wirklich so. Nicht über den Einzelnen reden, sondern die Gesamtheit ist gefordert, gegen Rassismus vorzugehen.
Gesamtheit hat sich gezeigt in einem eindeutigen Bild in Potsdam, bei RSV Eintracht Stahnsdorf im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Auch da fielen gegen einen Lauterer Spieler, der sich warm gemacht hat, rassistische Beleidigungen und Äußerungen. Rassismus ist abzulehnen. Aber was da passiert war, war großartig.
Das Spiel ist unterbrochen worden, der Stadionsprecher, Matthias Killing, hat sich ganz klar, ganz klar geäußert. Das sind Menschen, die sich so verhalten, die nicht nur im Fußballstadion, nein, in unserer Gesellschaft nichts zu tun haben. Der Mann ist gefasst worden, der Mann ist ausgewiesen worden, und daraufhin haben sich beide Fanlager zusammengetan und sind beide gemeinschaftlich gegen Rassismus vorgegangen.
Das ist eine Konsequenz, die großartig ist. Da sollten wir daraus lernen. Der Fußball, der Sport soll zeigen, welche Richtung wir einschlagen: Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Gleichheit und vor allen Dingen gegen Rassismus. Alle gemeinsam gegen Rassismus, das ist das, was wir lernen müssen und durchziehen müssen.
Peter Neururer freut sich auf den Bundesligastart
Liebe Wettfreunde, Freitag 22.August, 20:30 Uhr es ist so weit. Die Bundesliga startet mit dem Deutschen Meister, mit Bayern München im Spiel gegen RB Leipzig. Ein Topspiel? Direkt am Anfang auf jeden Fall, toll, dass es wieder losgeht. Freitagabend sind wir alle dabei.
Ich erwarte eine ganze Menge von dieser Bundesliga in diesem Jahr. Dass wir die höchsten und die besten Zuschauer weltweit in Bezug auf Fußball haben, das dürfte jedem klar sein und wird weiterhin so auch sein. Und ich gehe davon aus, das unterstützend zur 1. Liga die 2. Liga das nochmal unterstreicht. Das ist Fakt.
Die Frage, die allerdings immer wieder gestellt wird, Bayern München der große Titel-Favoriten, wer jagt die Bayern? Die Frage ist gut und es macht natürlich Spaß, auf die Antwort zu warten. Ich bin gespannt, wer dabei ist. Der eine oder andere hat sich verstärkt, gehen wir mal von oben aus, gehen wir mal von unten aus. Alle wollen bestimmte Ziele erreichen.
Ich persönlich freue mich auf eine Bundesliga, die nicht unbedingt die ausgeglichenste ist, aber die zweigeteilt ist und in der Zweigeteiltheit eine unglaubliche Spannung verbirgt. Die ersten neun, sage ich mal, dann haben wir noch die Hälfte dabei, die werden um die Titel mitspielen.
Beim Titel Bundesliga Meister zu werden, also Deutscher Meister zu werden, da ist eigentlich Bayern München an Nummer eins gesetzt. Gejagt von Dortmund, von Leipzig, von Frankfurt, von Leverkusen, von Stuttgart, ja, und von wem noch? Das ist die große Frage. Ich sage neun Mannschaften haben vielleicht oder haben durchaus die Möglichkeit, international dabei zu sein. Das wird ein großes Gerangel werden.
Ein Mittelfeld der klassischen Art sehe ich in diesem Jahr nicht, das macht die Bundesliga natürlich interessant, denn in den unteren Bereichen geht es um den Klassenerhalt. Ich bin am meisten gespannt auf die beiden Aufsteiger, auf den 1. FC Köln und auf den HSV. In der 1. Pokalrunde haben beide Mannschaften sehr, sehr, sehr glücklich operiert und gegen die unterklassigen Mannschaften gerade mal so, den Kopf aus der Schlinge gezogen will ich nicht unbedingt sagen, aber sehr, sehr glücklich die Runde überstolpert.
In der Bundesliga erwartet man einiges von ihnen. Hohe Zuschauerzahlen klar, beide Teams werden mit Sicherheit auswärts oder auch zu Hause immer fantastisch unterstützt. Die Zielsetzung kann nur sein, die Liga zu halten. Ich bin gespannt, ob es gelingt. Und wie gesagt, wer wird sich herauskristallisieren, herausputzen zum großen Bayernjäger.
Dass Bayern Deutscher Meister wird ist jetzt eigentlich schon, den sogenannten Experten schon klar. Auf jeden Fall sind sie für mich persönlich ein ganz, ganz großer Favorit. Viel Spaß!
Bleibt sportlich, Euer Peter Neururer.
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Karl-Heinz
Karl-Heinz schloss 2015 sein Studium der Informations-, Medien- und Kommunikationswissenschaften ab und arbeitet seitdem als freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Sport. Seine umfassenden Kenntnisse über Wettanbieter und -angebote machen ihn zu einem festen Bestandteil der Wettfreunde-Redaktion, wo er sich auf das…