Peter Neururer redet Tacheles zu Bundesliga-Schiris: „Finde ich mehr als problematisch“

Aktualisiert am 03.11.2025 - 20:44 Uhr

Von Karl-Heinz

Peter Neururer Bild: Peter Neururer sah 450 Millionen von der Bayern-Bank kommen.

 

Peter Neururers Kolumne zu strittigen VAR-Entscheidungen am 9. Bundesliga-Spieltag, Bayern – Leverkusen und dem engen Abstiegskampf

 

Auch mit einer 1B-Elf stellte für die Bayern Leverkusen keine echte Hürde dar und mit Hinblick auf das CL-Spiel gegen PSG am Dienstag konnte sogar noch Personal geschont werden.

Ganz anders sieht die Situation für einige Mannschaften im Tabellenkeller aus, wo Gladbach einen kleinen Befreiungsschlag erreichte. Der größte Aufreger für Peter Neururer waren allerdings die Schiedsrichterentscheidungen im Spiel Köln gegen Hamburg.

Außerdem geht der Blick auf Augsburg, die einmal mehr verloren haben, aber weiterhin Trainer Wagner den Rücken stärken, aber wie lange noch? Bei Wetten auf den letzten Spieltag vor der Länderspielpause empfehlen wir den Wettfreunde Buchmacher-Vergleich.

 

Neururer zu Bayern: „Haben mal eben 450 Millionen eingewechselt“

 

Liebe Wettfreunde,

der 9. Spieltag ist Geschichte. Große Geschichte geschrieben allerdings, mit vielen Emotionen. Dass Bayern München die Liga dominiert, Leverkusen als ehemaligen Meister auch an die Wand gespielt hat, nichts Neues. 3:0.

Die Aussagekraft dieses Ergebnisses gleich Null, denn Bayern München hat mal, gehen wir mal in den materiellen Bereich, 450 Millionen Euro eingewechselt. Beim Stand von 3:0. Belastungssteuerung nennt sich das, alle haben die Möglichkeit zu spielen.

Bayern zeigt im Augenblick, dass sie in Bezug auf die Bundesliga mit Abstand den besten Kader haben. Unangreifbar. Sie können sich nur selber schlagen. Das dazu.

 

4. Spieltag Champions League 2025/26

 


Peter Neururer redet Tacheles über Bayernkader, den VAR und Augsburg.

 

Neururer zu Rekord-Gelb-Rot: „Jeder Fußballer würde anders reagieren“

 

Darüber hinaus hat es Entwicklungen gegeben, die mir persönlich am Wochenende gerade speziell, wahnsinnig auf den Nerv gegangen sind. Wieder einmal Ansprechpunkt Nummer Eins, der Videobeweis.

Oftmals richtig entschieden, aber auch bei richtigen Entscheidungen, wie zum Beispiel beim Spiel von Union Berlin, wenn ich da fünf Minuten für brauche, dann frage ich mich, ob da offensichtliches Fehlverhalten oder offensichtliche Dinge passierte sind. Da brauche ich normalerweise keine fünfeinhalb Minuten dazu. Da reicht eine normale Ansage und weiter geht’s.

Andererseits, wenn ich sehe, dass zum Beispiel beim Topspiel für mich, fußballerischer Art, der 1. FC Köln als Aufsteiger gegen den anderen Aufsteiger HSV, der Videobeweis ein Spiel allein entscheidet, mit eigenartigen Entscheidungen, die man regeltechnisch vielleicht vertreten kann, oder mit Sicherheit vertreten kann, aber jeder Fußballer würde auch anders reagieren.

Immanuel Pherai wird eingewechselt, Rekordhalter glaube ich für die Bundesliga, nach drei Minuten war er wieder draußen mit zweimal Gelb. Also einmal Gelb, einmal Gelb-Rot. Wegen ungestümen Verhaltens, wegen der Tatsache, dass er seinen Körper nicht unter Kontrolle hat, weil er ausrutscht und wegen der Tatsache, gut vielleicht ist ein klein wenig Dummheit dabei.

Wenn ich bereits die Gelbe Karte von einem unsicheren Schiedsrichter bekommen habe, dann versuche ich nicht, so in den Zweikampf zu gehen. Das kann man wohl so deuten.

 

Absteigerquoten Bundesliga 2025/26

 

Peter Neururer zu Schiedsrichterleistung: „Daraufhin einen Spieler vom Platz zu stellen, finde ich mehr als problematisch“

 

Aber wenn ich sehe, wie die Gelb-Rote Karte von Fabio Viera entstanden ist, da frage ich mich wirklich. Da brauche ich keinen Videobeweis für, das war ja die Entscheidung des Schiedsrichters. Aber wenn ich wegen Meckerns, ich wundere mich in welcher Sprache er gemeckert hat, eine Gelb-Rote Karte sehe, kann ich das nicht begreifen. Vor allem, wenn ich als Spieler einen Schiedsrichter beleidige, muss ich Rot sehen. Konsequentes Rot ist richtig.

Aber eine Gelb-Rote Karte zu ziehen weil er auffordert, Emotionen müssen da sein, dass das Spiel doch endlich mal weitergehen soll, weil die Kölner verständlicherweise das Spiel verzögert haben. Darauf hin einen Spieler vom Platz zu stellen und damit ganz massiv in die Gesamtentwicklung eines Spiels einzugreifen, losgelöst von den Entscheidungen die vorher getroffen wurden, das finde ich mehr als problematisch und das sollte man bitte mal langsam bedenken.

Das Spiel Köln gegen Hamburg war ein Top-Spiel, ein super Spiel, großartiger Fußball. Ein großartiges Fußballspiel mit Begeisterung im Publikum. Großartig! Hat mir Spaß gemacht, wenn diese Videobeweise nicht gewesen wären.

 

Deutscher Meister 2025/26

 

Peter Neururer: „Gnadenloser und harter Kampf gegen den Abstieg“

 

Aber Sport haben wir natürlich auch noch gesehen an diesem Spieltag. Bedenkliche Situation, nicht für Gladbach, die Gladbacher gewinnen 4:0 bei St. Pauli, das muss man sich vorstellen, sondern bedenklich für St. Pauli.

Die rutschen immer weiter ab und immer weiter ab und müssen sich mittlerweile, ich glaube dass im Verein vorher auch daran gedacht wurde, alle in Erinnerung rufen, dass es ein gnadenloser und harter Kampf um den Abstieg, oder gegen den Abstieg wird.

Borussia Mönchengladbach lebt wieder. Die sind weg vom Tabellenende, das geziert wird, in An- und Abführung, von Heidenheim, die einen leidenschaftlichen Kampf abgeliefert haben, 1:1 gespielt haben gegen Frankfurt. Für die Frankfurter eigentlich nicht genug, für Heidenheim aber auch nicht reichlich. Die müssen die Punkte woanders holen, nicht gegen die vermeintlichen Spitzenmannschaften.

 

2. Liga Quoten 2025/26

 

Die Liga unten ist wirklich wahnsinnig eng. Das wird ein spannendes Duell, ein ganz, ganz spannendes Duell. Denn man darf nicht vergessen, dass Mannschaften dabei sind, die sich da unten nicht angesiedelt haben, zum Beispiel Wolfsburg.

Wolfsburg spielt endlich mal wirklich guten Fußball, verliert aber auf eigenem Platz 3:2 gegen Hoffenheim. Heidenheim, wie gerade beschrieben, steht unten drin. St. Pauli kommt mit dazu. Borussia Mönchengladbach ist immer noch drin.

Augsburg hat mal wieder verloren, mal wieder, das möchte ich nicht despektierlich ausdrücken, aber es wird immer enger und enger. Und ich finde im Augenblick toll, dass der Verein komplett hinter Wagner steht und ihm sagt, dass wenn man den Weg so eingeschlagen hat mit ihm gemeinsam, möchte man ihn auch weitergehen. Die Frage ist nur: Was passiert beim nächsten Spiel von Augsburg in Stuttgart?

Die Stuttgarter haben verloren in Leipzig, die Leipziger sind Bayernjäger. Aber die Stuttgarter sind heiß, mit Sicherheit gerade gegen Augsburg, das Ding zu gewinnen. Und wie man dann in Augsburg vor einer Länderspielpause reagiert, das ist die große Frage. Die Frage, dass wir sportlich bleiben ist nicht gestellt. Der Aufruf ist gegeben, bleibt sportlich.

Peter Neururer

 

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Karl-Heinz

Karl-Heinz

Karl-Heinz schloss 2015 sein Studium der Informations-, Medien- und Kommunikationswissenschaften ab und arbeitet seitdem als freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Sport. Seine umfassenden Kenntnisse über Wettanbieter und -angebote machen ihn zu einem festen Bestandteil der Wettfreunde-Redaktion, wo er sich auf das…