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Jay-Jay Okocha im Wettfreunde Interview: “Bayern gegen PSG leichter Favorit”

Aktualisiert Feb 15

Philipp Stottan

Von Philipp Stottan

Sportwetten-Experte

Jay-Jay OkochaBild: Jay-Jay Okocha wird von vielen wegen seiner technischen Fähigkeiten verehrt. (© IMAGO / Jan Huebner)

 

Jay-Jay Okocha im Interview über Bayern – PSG, Pariser CL-Chancen & Arsenal

 

Jay-Jay Okocha gilt in jedem Land, in dem er aktiv gespielt hat, als der Inbegriff der technischen Finesse und des Dribblings.

Mit Eintracht Frankfurt, Paris St. Germain und den Bolton Wanderers war er in drei der fünf großen Ligen Europas im Einsatz und brachte es immerhin auf zwölf Einsätze in der Champions League.

Im Interview mit den Wettfreunden spricht Jay-Jay Okocha über die Chancen von PSG gegen den FC Bayern, den Ausfall von Kylian Mbappe, die Favoriten in der Königsklasse und wer sich die Krone in der Premier League schnappt.

 

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Herr Okocha, glauben Sie, dass Ihr Ex-Verein Paris Saint Germain in den kommenden Jahren die Champions League endlich gewinnen wird?

“Definitiv, ja. Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich habe keine Zweifel daran, dass sie die Champions League gewinnen werden. Die Frage ist nur, wann passiert es, wann ist die Mannschaft soweit?

Nicht nur, weil ich früher bei PSG war (1998-2002), sondern weil ich auch ein großer Fan des Vereins bin, setze ich das Team ziemlich unter Druck, indem ich ihnen sage, dass sie die Champions League gewinnen müssen. Es ist das Einzige, was diesem Verein noch fehlt.”

 
Was stimmt Sie dabei optimistisch?

“Ich glaube, sie haben zuletzt ein paar Spieler gekauft, die auch den Jüngeren dabei helfen, daran zu glauben. Und ich glaube, dass es das ist, was ihnen derzeit noch fehlt, um den Titel zu gewinnen: Der Glaube daran, dass sie es können.

Und ich glaube, wenn sie erst einmal die Champions League gewonnen haben, dann wird es ihnen nicht mehr schwer fallen, es zu wiederholen. Im Grunde genommen hat PSG das gleiche Gerüst wie 2021-2022, abgesehen vom Abgang von Angel Di Maria zu Juventus. Was komplett neu, ist der Trainerstab um Christophe Galtier.”

 
Hat Christophe Galtier das Zeug PSG auf Europas Thron zu führen?

“In den vergangenen Jahren sind die Pariser an sich selbst gescheitert. Schauen Sie sich die bitteren Niederlage im Achtelfinale der Königsklasse wie 2017 beim Barcelona, 2018 gegen Manchester United oder letzte Saison bei Real Madrid: Jedes Mal hatte PSG so gut wie alles im Griff und beim ersten Gegentreffer sind sie komplett auseinander gefallen.

Nun soll Galtier dafür sorgen, dass die Spieler mit diesen extremen Druck-Situationen besser umgehen, bzw. dass sie nicht mehr so leicht aufgeben, und dass sie druckresistenter sind, die Nerven nicht verlieren.”

 
Was braucht es dafür?

“Einfach mehr Disziplin. Dafür müssen Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé in der Lage sein sich für die Mannschaft zu zerreißen, die nötigen Kilometer zu laufen, die sie in den letzten Monaten nicht unbedingt erledigt haben, damit PSG endlich wie eine eingeschworene Truppe auftritt.”

 
Durch den Ausfall von Kylian Mbappé, glauben Sie, dass die Münchner dadurch der logische Favorit im Hinspiel im Prinzenpark sein werden?

“Vielleicht der leichte Favorit, aber der Kylian wird womöglich spätestens beim Rückspiel in der Allianz-Arena zurück sein, und dann gibt es keinen klaren Favoriten mehr.

Bei solchen Duellen spielen Details eine eminent wichtige Rolle, wie man bereits vor zwei Jahren im Viertelfinale zwischen diesen Teams feststellen konnte. Ohne Robert Lewandowski, der damals verletzungsbedingt sowohl im Hin- als auch im Rückspiel nicht dabei war, galt PSG dadurch als Favoriten und konnte sich nur ganz knapp durchsetzen. Dieses Mal könnte es ja umgekehrt laufen.”

 

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Welche Duelle werden in diesem Spiel Ihrer Meinung nach von besonderer Bedeutung sein?

“Da gibt es einige hochinteressante Duelle, allein schon Lionel Messi gegen Alphonso Davies oder Neymar gegen Joao Cancelo, sowie Jamal Musiala gegen Marco Verratti auf der anderen Seite. Allein dafür lohnt es sich diese beiden Spiele zu verfolgen.”

 
Dass PSG die Champions League trotz jahrelanger enormer Investitionen nicht gewonnen hat – ist das ein Zeichen für das Scheitern des Projekts PSG?

“Keineswegs. Schauen Sie sich Manchester City an. Sie haben wahnsinnig viel Geld in die Mannschaft investiert und bisher konnte sie ihren Traum von dem Triumph in der Champions League immer noch nicht erfüllen.

Auch Chelsea musste gut zehn Jahre warten bis der erste Champions-League-Titel soweit war. Die Pariser Akteure müssen einfach die Ruhe bewahren und sich geduldig zeigen.”

 
Nach seinem ersten verkorksten Jahr bei PSG, glauben Sie, dass Messi PSG zum kontinentalen Triumph führen wird?

“Die Saison-Vorbereitung verlief vielversprechend, sowie der Saison-Auftakt in der Ligue 1, wo er eine Gala-Vorstellung nach der anderen lieferte. Leo macht einen richtig guten Eindruck, auch seit seiner Rückkehr aus seinem Urlaub nach der WM.

Ich wäre alles andere als überrascht, wenn er in dieser Saison noch einmal so richtig zünden würde.”

 

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Gehört PSG für Sie in dieser Saison erneut zum engsten Favoritenkreis in der Champions League?

“Mit diesem Kader und diesen finanziellen Rahmenmöglichkeiten gehört Paris immer zu den 4-5 Favoriten. In der vergangenen Saison gab es diese große Enttäuschung bei Real Madrid, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Spieler aus all diesen bitteren Erfahrungen lernen und noch stärker den Kampf wieder aufnehmen werden.”

 
In Paris haben Sie zwischen 1998 und 2002 gespielt. Wer war damals Ihren besten Mitspieler?

“Der beste Mitspieler, den ich je hatte, war Ronaldinho. Denn wenn man mit jemandem spielt, der ähnlich tickt wie man selbst, muss man gar nicht viel kommunizieren, um sich zu verstehen.

Man muss sich nur anschauen und weiß, was zu tun ist.”

 

 
In der Premier League bahnt sich eine Sensation an mit Arsenal an der Spitze. Werden die Gunners am Ende der Saison sensationell Meister oder wird Manchester City noch einmal zurückkommen?

“Manchester City verliert in dieser Saison für seine Verhältnisse erstaunlicherweise viele Spiele. Arsenal spielt konstant gut, ich gehe davon aus, dass die Niederlage in Everton zuletzt nur ein Ausrutscher war.

Ich traue Arsenal zu Meister zu werden, dafür muss er aber in beiden Duellen gegen Man
City gut abschneiden.”

 
Wer ist unter den derzeitigen afrikanischen Spielern in der Premier League Ihr Favorit und wer verdient Ihrer Meinung nach den Titel des besten afrikanischen Spielers in der Premier League im Moment?

“Mir gefällt Idrissa Gueye beim FC Everton sehr gut, er erobert wahnsinnig viele Bälle zurück und er verfügt über ein tolles Stellungsspiel.

Dazu gefällt mir auch Riyad Mahrez von Manchester City. Er hat eine fantastische Entwicklung genommen, er ist flink und kaum zu halten mit dem Ball, sowie ein Spieler, der für jeden Gegner der Welt schwer zu greifen ist.”

 
Tomas Partey spielt eine sehr solide Saison bei Arsenal. Glauben Sie, dass er von Fans und Medien unterschätzt wird?

“Nein, das denke ich nicht, er war ja immer wieder verletzt, aber in dieser Saison kann er endlich sein Potential voll ausschöpfen.”

Das Jay-Jay Okocha Interview wurde geführt von Alexis Menuge.

 

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