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25. September 2019 – bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Veröffentlicht am 25.09.2019 - 14:11 Uhr

Thomas Haider

Von Thomas Haider

Sportwetten-Experte


Bild: 25. September 2019 – bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht. (© imago images / Jürgen Ritter)

 

25. September 2019 – bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

 

Glücksspiel ist spannend, unterhaltsam und macht Spaß.

Dazu kommt, dass die Lust und der Reiz gegen sämtliche Wahrscheinlichkeiten zu gewinnen und durch einen hohen Wettgewinn seine Träume und Wünsche zu verwirklichen, riesengroß sind.

Doch all dies bringt auch Gefahren mit sich.

In Deutschland haben rund 500.000 Menschen Probleme mit übermäßigem Glücksspielen. Hinzu kommen zahlreiche Angehörige, die von dieser Problematik mitbetroffen sind.

Deshalb wird seit 2011 mit dem bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht jedes Jahr am letzten Mittwoch im September deutschlandweit auf das hohe Suchtpotenzial von Glücksspielen aufmerksam gemacht.

An diesem Tag – 2019 am 25. September – wird daran erinnert, dass das Zocken mit dem Glück leider nicht immer ein harmloses Vergnügen darstellt.

Mit unzähligen Aktionen informieren MitarbeiterInnen der Suchthilfe und Ehrenamtliche in persönlichen Gesprächen über die Gefahren, die von der Teilnahme an Glücksspielen ausgehen können.

 

Automaten als größte Quelle der Spielsucht

Aktuelle Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen, dass besonders das Spielen an Geldspielautomaten in Deutschland weit verbreitet ist – und somit eine große Gefahrenquelle für Spielsucht ist.

Rund 1,5 Millionen der 16- bis 70-Jährigen geben an, mindestens einmal im vergangenen Jahr am Automaten gespielt zu haben. Besonders beliebt sind die Automatenspiele im Bereich der 18- bis 25-Jährigen.

In Niedersachsen wiederum, so belegen Studien, wurden alleim im Jahr 2018 insgesamt 530,1 Millionen Euro an Geldspielautomaten verspielt!

Das bedeutet einen monatlichen Spieleinsatz von 44,2 Mio Euro. Auf einen Tag gerechnet sind das 1,5 Millionen Euro!

Um diesen Irrsinn ein Bild zu geben haben sich 24 Suchtberatungsstellen Niedersachsens eine interessante Aktion einfallen lassen: Unter dem Motto „Schreddern wäre eine Alternative“ werden große Bündel aus einzelnen 500-Euro-Papierscheinen in einen Schredder gesteckt und kommen als wertlose Papierstreifen wieder zum Vorschein.

Aber nicht nur in Niedersachsen ist die Spielsucht ein großes Problem – auch in anderen Bundesländern wie beispielsweise Schleswig-Holstein.

Laut Landesstelle für Suchtfragen sind knapp 20.000 Schleswig-Holsteiner spielsüchtig.

Am bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht wird in Schleswig-Holstein flächendeckend in Spielhallen und Wettbüros über Glücksspiele und das Spielsucht-Risiko informiert.

 

Was ist Spielsucht?

Als spielsüchtig wird jemand bezeichnet, der dem Impuls zum Glücksspiel oder Wetten nicht widerstehen kann, auch wenn dies gravierende Folgen im persönlichen, familiären oder beruflichen Umfeld haben kann oder schon hat.

Pathologisches Spielen wird – zusammen mit Trichotillomanie, Kleptomanie und Pyromanie aber ohne Wetten – unter die Abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle eingeordnet.

 

Ist Spielsucht eine Krankheit?

Die Spielsucht wird von den Krankenkassen als Krankheit anerkannt und im englischen als „pathological gambling“ bezeichnet. Auf Deutsch übersetzt heißt das „krankhaftes (pathologisches) Glücksspielen“.

 

Dabei wird auch die Sparte Sportwetten ein Thema sein – und hier kommen wir Wettfreunde sprichwörtlich ins Spiel.

Ein Teil der Glücksspielsucht bezieht sich leider nämlich auch auf Wetten und Tippen.

Die breite Masse der Sportwettenanbieter ist sich dieser Problematik bewusst und geht mit gutem Beispiel voran.

Unter dem Begriff „Responsible Gaming“ bieten die meisten Online Buchmacher unterschiedliche Möglichkeiten im persönlichen Kampf gegen die Spielsucht an – beginnend von Mindestlimits, die selbst festgelegt werden können über eine temopräre Kontosperrung bis hin zu einem Selbstausschluss sind alle Varianten möglich.

Da uns dieses Thema ebenfalls ein großes Anliegen ist, bieten wir hier unterschiedliche Kontaktmöglichkeiten an.

 

Wo gibt es Hilfe für Spielsüchtige?

Für Glücksspielsüchtige und auch schon Gefährdete gibt es bundesweit eigens eingerichtete Beratungsstellen, wo Hilfe in Anspruch genommen werden kann. Auch anonym.

„Die Zahlen der Glücksspielabhängigen sind besorgniserregend und erfordern ein breites Beratungs- und Behandlungsangebot für Betroffene und deren Angehörige“, so Martina Kuhnt von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS).

In Deutschland wurde die Spielsucht mittlerweile schon von der Krankenkasse anerkannt und ist der Alkoholsucht gleichgestellt.

Das Problem ist jedoch, wie auch bei vielen psychischen Krankheiten, dass nach außen hin nichts ersichtlich ist.

Unter der kostenfreien Rufnummer 0800/1 37 27 00 bietet die BZgA eine qualifizierte persönliche Telefonberatung zur Glücksspielsucht an.

 

Weitere Informationen, Selbsttests, Hilfsangebote sowie Kontaktmöglichkeiten findest du hier:

Deutschland: www.spielen-mit-verantwortung.de
Österreich: www.spielsuchthilfe.at
Schweiz: www.sos-spielsucht.ch
 
www.aktionstag-gluecksspielsucht.de
www.spielsucht-therapie.de
www.gluecksspielsucht.de