Fast vier Stunden lang standen beide auf dem Platz, spielten ein Spiel, in dem eigentlich niemand als Verlierer hätte vom Court gehen sollen. Alexander Zverev und Jordan Thompson waren sich im Halbfinale so gar nicht einig, wer denn nun ins Finale einziehen möchte.
Beide verwerteten drei ihrer wesentlich mehr Breakchancen, und obwohl der Australier in Sachen Aufschlag der etwas Schlechtere war, durfte er am Ende über ein 7-5, 4-6, 7-6 jubeln. Es waren die berühmten entscheidenden Momente, in denen er einfach da war.
Thompson vergab vor dem Tiebreak im fünften Satz einige Matchbälle, am Ende aber hielten seine Nerven. Nicht selbstverständlich, schließlich war er als klarer Außenseiter in die Partie gegangen.
Nun durfte er einen seiner größten Erfolge überhaupt feiern, erstmals in seiner Karriere nämlich steht er nun im Finale bei einem ATP-Turnier. In den ersten Runden von Los Cabos waren seine Leistungen noch gar nicht richtig einzuschätzen gewesen.
Er erwischte relativ einfache Gegner, setzte sich erst mit 6-4, 6-3 gegen Ernesto Escobedo und anschließend mit 7-6, 6-3 gegen Emilio Nava durch. Auch im Viertelfinale wartete mit Alex Michelsen noch kein Top-Mann, sodass Thompson mit 0-6, 7-6, 7-5 gewann.
Ein ganz seltsames Match, vom ersten bis zum letzten Satz! Und schließlich wies er eben Alexander Zverev in die Schranken, damit dürfte er selbst auch nicht so richtig gerechnet haben.
Dabei ist er mit einer Körpergröße von 1,83 Metern eher klein, es gehört schon einiges dazu, den 15 Zentimeter größeren Zverev in Schach zu halten. Inklusive Qualifikationen hat er sich übrigens schon viermal mit seinem kommenden Gegner gemessen.
Casper Ruud, der übrigens exakt die gleiche Größe mitbringt, trat er zuletzt 2021 an, und das gleich doppelt. Sehr interessant: Alle drei Duelle in einem Hauptfeld trugen sich bei einem Grand Slam zu.