Peter Neururer zum Pokalspiel BVB – Leverkusen: „Die Luft wird brennen“

Veröffentlicht am 01.12.2025 - 14:26 Uhr

Karl-Heinz

Von Karl-Heinz

Peter Neururer Bild: Peter Neururer freut sich auf die Spiele im DFB Pokal.

 

Peter Neururers Kolumne zur Bundesliga-Abstiegskampf, zum neuen Zweitliga-Tabellenführer Schalke und den anstehenden Pokalspielen

 

Natürlich geht der Blick von Peter Neururer noch einmal in den Rückspielgel auf das vergangene Fußballwochenende der 1. und 2. Liga, aber man spürt auch schon viel Vorfreude auf die DFB Pokal Spiele beim Ex-Trainer.

In der Bundesliga gab es einige Last-Minute-Siege, und Mainz hält plötzlich die Rote Laterne und, laut Peter Neururer, hoffentlich am Trainer fest. Bei Schalke hingegen herrscht pure Euphorie.

Im Pokal kommt es zu den „Rückspielen“ aus der Liga und auch zur Lieblingsdisziplin dieses Wettbewerbs: Groß gegen Klein.

 

Neururer zu Last-Minute-Sieg von Heidenheim: „Unglaubliche Enttäuschung bei Union“

 

Liebe Wettfreunde,

Trouble in den unteren Bereichen der Bundesliga, was ist da passiert am Wochenende?

Union Berlin gegen Heidenheim, ein Beispiel. Union dominiert das Spiel, ist die bessere Mannschaft, keine Frage, geht 1:0 in Führung, auch normal. Und dann kommt die 90. Minute und plötzlich ärgert man sich über ein verlorenes Spiel, nein, nicht unbedingt, aber über zwei verlorene Punkte, denn das 1:1 tut verdammt weh.

Mit diesem Gefühl wird weitergespielt, in der Nachspielzeit plötzlich Eckball für Heidenheim, mit der letzten Aktion 2:1 für Heidenheim.

Natürlich unglaubliche Enttäuschung bei Union, vollständig nachvollziehbar und plötzlich aufkommende Euphorie bei Heidenheim. Sie waren der abgeschlagene Tabellenletzte. Jetzt machen sie einen Sprung, sind nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Großartig. Was ist passiert?

St. Pauli verliert in München, nach großartigem Spiel, nach wahnsinnigem Engagement, allerdings mit 3:1. Da brauchen wir nicht zu diskutieren ob glücklich oder nicht glücklich. Aber St. Pauli rutscht unten rein.

Damit hat eigentlich jeder gerechnet, denn die Konzeption war von vorneherein so und die Zielsetzung auch so ausgegeben, St. Pauli kämpft um den Klassenerhalt. Das ist immer noch möglich, das können sie immer noch schaffen, aber die Situation wird brenzlig.

 


Peter Neururer redet Tacheles über Last-Minute-Siege, Mainzer Kontroversen und die kommenden Pokalspiele mit besonderer Würze

 

Neururer zu den Mainzer Problemen: „Ohne Fehler des Trainers“

 

Noch brenzliger allerdings, weil es eine Sache des Bewusstseins ist, ist es im Augenblick bei einer spielerisch überragend guten Mannschaft, bei einer Mannschaft, die sogar in der Conference League überragend gute Leistung zeigt, auch das schon fast qualifiziert ist für die Finals, Mainz 05. Mainz hat am Sonntagabend in Freiburg ohne jegliche Chance mit 4:0 verloren und ist plötzlich Tabellenletzter der ersten Bundesliga.

Mit diesem Bewusstsein, ich bin dabei im internationalen Geschäft, aber rutsche unten rein und keiner weiß warum, ohne Fehler des Trainers, ohne irgendwelche Unstimmigkeiten im Umfeld, ohne irgendwelche Probleme innerhalb der Mannschaft. Plötzlich bin ich in einem dynamischen Prozess nach unten geschleudert worden und muss damit erst mal klarkommen.

Die Gegner, die gehen mich immer noch an wie eine Spitzenmannschaft und ich selber stehe mit dem Rücken zur Wand. Ich bin gespannt, wie lange sich das Ganze hält. Ich hoffe für den Trainer, dass er bleibt, ich hoffe, dass er die Chance bekommt. Ich hoffe, dass Mainz, eigentlich wie alle Jahre, wieder einen klaren Kopf behält. Aber irgendwann muss man ja reagieren. Ich bin gespannt, wie es da weitergeht.

Der Abstiegskampf also spannender als je zuvor. Wir müssen andere Mannschaften, die jetzt auch da unten mit reingeraten sind, gar nicht mit einbeziehen. Die drei Mannschaften alleine machen schon eine Menge aus. Die drei Klubs müssen zusammenhalten, die drei Klubs müssen nach außen hin und auch intern Stärke zeigen, um da unten rauszukommen.

In der ersten Bundesliga reden wir auch von der Tabellenspitze. Die Spitze bildet Bayern München, vollkommen klar, aber Borussia Dortmund gewinnt in Leverkusen mit 2:1 und da zeigt sich doch ganz klar, dass die ersten Mannschaften in der Bundesliga mehr oder weniger die selben bleiben.

 

Meisterschafts-Favoriten & Quoten

 

Neururer zu Schalke 04: „Diese Mannschaft glaubt an sich“

 

Und da hin zu kommen, bedarf es einiger Punkte, einiger Punkte und einiger Aufstiege, oder ein Aufstieg reicht alleine. Im Augenblick träumt man auf ganz Schalke von diesem Aufstieg.

Tabellenführer geworden, nachdem man am Freitagabend den Tabellenführer Paderborn geschlagen hat. 2:1, verdientermaßen muss man sagen, geschlagen. Das hat eine Euphorie losgetreten, wie ich sie auf Schalke in den letzten Jahren kaum erlebt habe. Diese Mannschaft glaubt an sich. Diese Mannschaft glaubt an Schalke 04. Sie lebt Schalke 04 und erzielt Ergebnisse, die absolut nicht erklärbar sind.

Auch gegen Paderborn war es so, dass sämtliche Statistiken, die alle hochwissenschaftlichen Fußballlehrer heranziehen, Pässe, Laufwege, Passfolgen, Ballbesitz und so weiter, alles für Paderborn gemacht. Aber die entscheidende Statistik, 2:1 für Schalke 04, war sogar gerecht.

Sehr diszipliniert, sehr engagiert und konsequent, auch sehr, sehr erfolgreich hat Schalke 04 den ehemaligen Tabellenführer Paderborn geschlagen und hat sich jetzt an die Spitze gesetzt. Was hier im Ruhrgebiet los ist, kann man sich vorstellen.

 

Tipps zur 2. Liga

 

Peter Neururer zu BVB – Leverkusen: „Es gibt nur eins: Weiterkommen“

 

Der Pokal schreibt seine eigenen Geschichten. Eine großartige Geschichte ist natürlich, dass Union Berlin Bayern München empfängt. Da war doch was vor einigen Wochen. Kurios, die Bayern sind gebremst worden von Union. Jetzt gilt es natürlich im Pokal. Eigener Wettbewerb, ein absolutes Finale, klar, das Ding zu drehen. Ich bin mal gespannt, wie es läuft.

Das Gleiche, Borussia Dortmund empfängt Leverkusen. Am letzten Wochenende war es noch andersrum. Ich gehe davon aus, da wird die Luft brennen, denn das ist ein Finale, wie ich das von vielen Spielern gehört habe. Dieses Pokalspiel wird angesehen wie ein Finale. Es gibt nicht die große Taktiererei, es gibt nur eins: Weiterkommen.

Das Gefühl des Weiterkommens hatte ich mal vor Jahren mit dem VfL Bochum, die jetzt den VfB Stuttgart empfangen. Bochum als Zweitligist gegen VfB Stuttgart. Stuttgart Top-Favorit, gar keine Frage. Aber wir haben es damals auch geschafft. Armin Veh, Trainer damals von Stuttgart, war mehr als überrascht, über einen Zweitligisten, der mit dem Publikum im Rücken und einer unglaublichen Leidenschaft die Stuttgarter besiegt hat.

Großartige Zeit, großartige Erinnerung. Es wird ein toller Pokalabend. Viel Spaß dabei. Bleibt sportlich.

Euer Peter Neururer

 

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Karl-Heinz

Karl-Heinz schloss 2015 sein Studium der Informations-, Medien- und Kommunikationswissenschaften ab und arbeitet seitdem als freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Sport. Seine umfassenden Kenntnisse über Wettanbieter und -angebote machen ihn zu einem festen Bestandteil der Wettfreunde-Redaktion, wo er sich auf das…