Neururer redet Tacheles zum CL-Finale: „Überlegenheit, die ihresgleichen sucht“
Aktualisiert am 04.06.2025 - 0:10 Uhr
Bild: Peter Neururer gratuliert Luis Enrique und PSG zum Titel.
Peter Neururers Kolumne zum Champions League Finale, den Final Four der Nations League und der Relegation zur 3. Liga
Nie zuvor hat es ein so deutliches Ergebnis im Finale des Europapokals gegeben. Dennoch war es absolut leistungsgerecht, findet Peter Neururer.
Der 70-Jährige gratuliert Luis Enrique zum Titel und zur Entwicklung von PSG ohne die ganz großen Namen der Vergangenheit.
Darüber hinaus gibt es einen Ausblick auf das Nations League Turnier mit deutscher Beteiligung, nicht ohne einen ironischen Seitenhieb auf die Notwendigkeit während der dringen nötigen Sommerpause.
Neururer über CL Finale: „Einfach revolutionär“
Liebe Wettfreunde,
Champions League Finale in München. Großartige Überschrift, leider keine deutsche Mannschaft dabei, aber was wir da gesehen haben, war absolut, absolut einzigartig.
Paris Saint-Germain gewinnt mit 5:0 gegen Inter Mailand. Das Ergebnis selber sagt eine ganze Menge aus, oder eben auch gar nichts. Denn die Unterschiede waren noch größer. Das hat es noch nie in einem Endspiel gegeben, dass eine Mannschaft mit fünf Toren Unterschied gewonnen hat.
Und die Art und Weise, wie ich gesagt habe, einfach revolutionär. Bedingt dadurch, dass die Offensivkraft von PSG, die hinten angefangen hat, sich entwickelt hat, und sich bis vorne durchgezogen hat, natürlich Platz ohne Ende hatte. So viel Platz, wie man es eigentlich gegen italienische Teams oder von italienischen Abwehrreihen und Abwehr-Verhaltensweisen nicht kennengelernt hat.
Es war eine Demontage. Es war eine Überlegenheit, die ihresgleichen sucht. Es war großartiger Fußball. Jetzt reden wir nicht von irgendwelchen politischen Dingen, von Katar oder ähnlichen Sachen, lasst uns das isoliert betrachten als Fußballspiel. Als Fußballspiel war es großartig, auch wenn es einzigartig war.
Mich persönlich hat es richtig gefreut für Luis Enrique. Ich habe vorher Inter Mailand die Daumen gedrückt, habe allerdings befürchtet, in An- und Abführung, dass PSG gewinnen wird.
So drastisch und dramatisch natürlich nicht, aber für Luis Enrique, mit dem Hintergrund der verstorbenen Tochter, mit dem Hintergrund des Aufbaus, mit dem Hintergrund, dass er wirklich eine neue Ära eingeleitet hat, ohne die vermeintlichen Super-Super-Superstars. Großartig für diesen Mann. Toll. Und ich ziehe meinen Hut davor.
Neururer ironisch über Final Four der Nations League: „Großartige Sache, mitten in der Sommerpause“
Am Mittwochabend beginnt das Final Four der Nations League, mein Lieblingswettbewerb. Die deutsche Nationalmannschaft hat sich qualifiziert, spielt zu Hause in München gegen Portugal. Oftmals war Portugal schon ein Gegner, der geholfen hat, uns wieder aufzubauen. Im Augenblick sind wir wirklich in einem guten Flow, nur wir haben Probleme im Offensivbereich.
Kleindienst ist ausgefallen, einige Stürmer ausgefallen. Füllkrug ist wieder dabei, der seit einiger Zeit in England verletzt war, lange verletzt war, jetzt wieder gekommen ist. Woltemade kann sein Debüt geben, der U21-Spieler.
Großartiger Fußballer, aber im vorderen Bereich klemmt es ein klein wenig. Da wir die Alternativen nicht haben, Musiala ist noch nicht fit, kann nicht spielen, vollkommen klar. Also alles in der Offensiv-Bewegung liegt wahrscheinlich auf den Schultern von Florian Wirtz. Die sind aber breit genug.
Dieses Ding, diese Nations League, ist natürlich eine großartige Sache. Eine großartige Sache, mitten in der Sommerpause, wo man sich eigentlich erholen sollte, mache ich ein Halbfinale. Ein Halbfinale, das dann bedeuten würde, nach einem Sieg gegen Portugal erwartet uns entweder Frankreich oder Spanien, die am Donnerstag in Stuttgart spielen.
Nations League hat natürlich richtig was zu bedeuten. Die Entwicklung des Fußballs wird da vorangetrieben, aber ich habe trotzdem riesengroßes Interesse. Ich bin sogar ganz heiß drauf, denn was will man in dieser langweiligen Sommerpause anderes machen, als entweder wetten oder eben Fußball gucken? Ich mache beides.
Neururer über 3. Liga-Relegation: „DFB, bitte wach werden!“
Lustige oder traurige Geschichte am Rande. Am Wochenende war das entscheidende Relegationsspiel um den Aufstieg in die 3. Liga zwischen Lok Leipzig und Havelse. Im Hinspiel gab es ein 1:1 in Leipzig. Und dann war ich natürlich heiß darauf, in Havelse mir das Spiel anzugucken. Ich war selber vor Ort, hat aber nicht ganz geklappt, es sind keine Leute mehr reingelassen worden, das verstehe ich auch.
Aber am Fernsehen, meine Frau ganz clever wie sie halt ist, hat das Spiel aufgenommen. Ich war begeistert. Wunderbar. Guck mir gestern Abend das Spiel an, haben vorher bewusst mich nicht gekümmert um das Ergebnis und das Spiel war ordentlich. Havelse mit leichten Vorteilen, aber das Spiel ging hin und hin und hin und her und irgendwann gab es leider eine rote Karte auf Seiten von Leipzig.
Und dann kam es zur Verlängerung und dann fiel mein Bild aus. Eigenartig, ich habe nichts mehr gesehen. Wunderbar. Aber ich habe dann glücklicherweise über die Wettfreunde erfahren, dass es 3:0 für Havelse ausgegangen ist.
Mein Glückwunsch für den Aufstieg und mir tut’s fürchterlich leid für die Leipziger, denn ich finde es ungerecht und finde es katastrophal, dass ein Meister, der über 30, 35 Spiele, 40 Spiele möglicherweise in der Liga sich durchgesetzt hat, dann plötzlich durch eine Relegation muss. Ich sage DFB, bitte wach werden.
Es gibt Möglichkeiten, das zu regulieren. Ein Meister einer bestimmten Klasse, muss die Möglichkeit haben, aufsteigen zu dürfen und da kann man nicht im Nachhinein noch in eine Relegation gehen. Trauriges Beispiel. Und ich wünsche Lokomotive Leipzig für die neue Saison und einen neuen Anlauf alles Gute.
Bis dann
Euer Peter Neururer.
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Karl-Heinz
Seit seinem Abschluss in Information, Medien und Kommunikation im Jahr 2015 ist Karl-Heinz als freiberuflicher Journalist aktiv - mit besonderem Interesse für Sport. Diese Leidenschaft, sowie das umfangreiche Wissen rund um die Angebote und Perfomances der Wettanbieter, fließen als fixer Bestandteil in die Testredaktion von Wettfreunde.net ein.