Wales – Nordirland Tipp, Quoten & Wetten | EM 2016
Aktualisiert Jun 25
Samstag, 25. Juni 2016 um 18:00 Uhr in Paris – EM 2016 Achtelfinale – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
“Wir sind Erster! Das ist absolut fantastisch”, jubilierte Christopher “Chris” Coleman.
Als großer Außenseiter ist Wales in diese Europameisterschaft gestartet, nun steht der EM-Debütant im Achtelfinale – und das sogar als Sieger der Gruppe B. Sogar noch vor dem „großen Bruder“ England. Damit wurde das Fußball-Märchen der Waliser zumindest um ein weiteres Kapitel erweitert.
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Nachdem die „Dragons“ erstmals bei einer Europameisterschaft dabei sind, setzen sie nun die nächsten Meilensteine in ihrer jahrhundertelangen Fußball-Tradition – vor allem Dank ihrem Alleinunterhalter Gareth Bale.
Gleich im Auftaktspiel gegen die Slowakei folgte dem ersten EM-Tor durch Bale auch gleich der erste Sieg – mit 2:1 gewannen sie auf Anhieb ihr erstes Spiel bei einer EM.
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Und Bale schaffte mit seinem Treffer zum 1:0 auch gleich etwas Historisches: Mit seinem Freistoßtor wurde er der erste Brite, der bei einer Europameisterschaft ein Freistoßtor erzielte.
Danach ging es für die Waliser in die „Battle of Britain“ gegen England. Dort mussten sich die tapfer und aufopferungsvoll kämpfenden „Dragons“ erst durch ein Gegentor in der Nachspielzeit mit 1:2 geschlagen geben.
Aber wieder war es Bale, der mit seinem Tor zur 1:0-Führung für einen Eintrag ins EM-Geschichtsbuch sorgte: Zwei Freistoßtore bei einer EM schaffte zuletzt der Deutsche Thomas Häßler 1992.
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Wales gewinnt gegen Nordirland |
Somit waren die Waliser gezwungen gegen Russland zu punkten, um ins Achtelfinale einzuziehen – und sie hielten Wort: Mit 3:0 wurden die Russen aus der EM geputzt.
Wieder sorgte Bale für einen Glanzpunkt in der EM-Historie: Mit dem Tor zum 3:0 wurde er der erste Spieler seit Ruud van Nistelrooy und Milan Baros (beide 2004 in Portugal), der in allen drei Gruppenspielen mindestens ein Tor erzielte.
“Wir wussten, alles hängt von diesem Spiel ab, und wir haben es in eigenen Händen. Wir wollten es genießen, haben keinen Druck verspürt. Das war eine einzigartige Teamleistung, wohl die beste, seit ich Nationalspieler bin“, schwärmte Bale nach der Partie.
Gewiss ragt der Superstar mit seinem Tempo, seiner Technik und seiner Treffsicherheit immer wieder heraus – so war er an 13 der letzten 17 walisischen Toren war Bale direkt beteiligt (10x als Torschütze, 3x als Vorbereiter).
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Er weiß allerdings, dass Wales nicht “Bales” ist – und er nichts ohne seine Mannschaft wäre: „Wir funktionieren nur als Team“, betont er bei jeder Gelegenheit.
Er sagt es nicht nur, er lebt es auch vor. Allüren sind ihm fremd und das zeigt sich auch, dass er trotz seines Status als Superstar und Anführer nicht die Kapitänsbinde trägt.
Zudem ist er sich – trotz seiner Rolle als offensiver Freigeist – für Defensivarbeit keineswegs zu schade. Coach Coleman unterstrich einmal mehr: “Gareth weiß, dass er Unterstützung braucht. Er kann es nicht alleine.”
Deshalb wird er von einer kompakten, eingespielten Mannschaft unterstützt, die eindrucksvoll vorzeigt, was mit Teamgeist möglich ist.
Wales – Nordirland: Wie viele Tore fallen?
Es gilt: Alle für einen, einer für alle. Das Motto der Musketiere soll sie nun auch in Frankreich noch weiter bringen. Noch weiter als in die Runde der letzten 16.
Davon sind die Waliser überzeugt – aber nicht nur wegen Bale, sondern auch wegen ihres Trainers. Denn der Erfolgslauf der „Dragons“ ist auch eng mit dem taktischen Geschick von Coleman verbunden.
Er findet immer wieder die richtige Taktik, um seine drei Ausnahmespieler Joe Allen, Aaron Ramsey und Gareth Bale so oft wie möglich an den Ball zu bringen. Untereinander gestaltet dieses “Trio Infernale” praktisch alle gefährlichen Angriffe.
Das soll ihnen auch im Achtelfinale gegen Nordirland gelingen, wenn es am Samstag um 18 Uhr im Pariser Prinzenpark zum Aufeinandertreffen der beiden britischen EM-Debütanten kommt.
Während sich die Waliser als Gruppenerster für die Runde der letzten 16 qualifiziert haben, rutschten die Nordiren erst als einer der vier besten Gruppendritten in die K.o.-Runde. Und das auch noch mit einer gehörigen Portion Glück und mit Mithilfe von Titelkandidat Deutschland.
Da die Deutschen das letzten Gruppenspiel gegen die Nordiren nur mit 1:0 gewannen und dabei Chancen auf vier, fünf und gar sechs Tore ungenützt ließen, schaffte es die „Green and White Army“ mit drei Punkten und einem ausgeglichenen Torverhältnis im Turnier zu bleiben.
Mit einer 0:4-Niederlage beispielsweise, wäre das Turnier für sie nun zu Ende gewesen.
Wales – Nordirland mit Handicap 1:0
Doch nun geht das zweite britische Märchen dieser EM weiter. Auch, deshalb weil sich die Nordiren nach der 0:1-Auftaktpleite gegen Polen nicht aufgegeben haben, sondern sich selbst wieder ins Turnier zurückgekämpft haben.
Das war ihre erste Niederlage nach 12 Spielen – oder anders formuliert: Erstmals seit März 2015 hatte die nordirische Nationalmannschaft wieder ein Spiel verloren. So eine lange Serie gab es im nordirischen Fußball noch nie.
Gegen die Ukraine wurden fünf Spieler getauscht, das Spielsystem geändert und das Team besannen sich wieder ihrer Stärken und kehrten auf die Siegerstraße zurück. Das 2:0 war ihr erster EM-Sieg überhaupt und damit wahrten sie die Chance auf das Achtelfinale.
Jetzt wollen sie noch mehr. Ihr Vorbild war schon vor EM-Beginn die Sensationsmannschaft von Leicester City, die in der vergangen Spielzeit überraschend englischer Meister wurde.
So sagte Nationaltrainer Michael O’Neill bereits vor EM-Beginn: „Wir fahren zur EM, um sie zu gewinnen. Es gibt große Ähnlichkeiten zwischen Leicester und Nordirland, wenn man sieht, wo die Spieler herkommen und wie wir spielen.“
Die Mannschaft besteht zu einem großen Teil aus hochmotivierten Spielern unterklassiger Vereine. Aber es sei „nicht nur Kampfgeist und Zusammenhalt“, der die Nordiren so weit gebracht habe, sondern auch andere Qualitäten: „Wir haben unsere Qualifikationsgruppe gewonnen und die meisten Tore erzielt. Und wir sind eine Macht bei Standards – einem wichtigen Teil des Spiels.“
Darauf werden auch die Waliser aufpassen müssen – aus so einer Standard-Situation, einem Freistoß, fiel gegen die Ukraine auch das erste EM-Tor der Nordiren. Torschütze: Innenverteidiger Gareth McAuley.
„Nach der Auslosung waren sich die Leute einig, dass wir keinen einzigen Punkt holen. Wir haben ihnen das Gegenteil bewiesen“, strotzte er nur so voll Zufriedenheit.
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Nun gehen sie im Achtelfinale wieder als Außenseiter auf den Platz. Die Wettanbieter sehen die Waliser klar als Favorit. Für einen Sieg der Nordiren gibt es Quoten um 4,5.
Wohl auch, weil der letzte Sieg der Nordiren über die „Dragons“ schon 36 Jahre zurück liegt. Im Mai 1980 gewann Nordirland in Wales mit 1:0. Seitdem haben sie gegen die Waliser vier Mal verloren und ebenso oft Remis gespielt. Das letzte gab es vor ein paar Monaten im März, mit einem 1:1. Allerdings waren da die wichtigsten Waliser, Gareth Bale und Aaron Ramsey, nicht dabei.
Das Team Nordirland ist der “Minimalist” dieser EM: Von allen 24-EM-Teilnehmern hatten die nach den drei Gruppenspielen die wenigsten Ecken (7), die wenigsten gespielten Pässe (635) und die wenigsten Torschüsse (17).
„Wir brauchen niemanden zu fürchten“, lautet der allgemeine Tenor im Lager der Nordiren. Und schon gar nicht, wenn man einen Spieler im Kader hat, der immer „on fire“ ist: Will Grigg.
Der Stürmer von Wigan Athletic, der in der dritten englischen Liga in 40 Spielen 25 Treffer erzielte, kam bei dieser EM allerdings noch nicht zum Einsatz.
90 Minuten auf der Bank gegen Polen, 90 Minuten auf Bank der gegen die Ukraine, 90 Minuten auf der Bank gegen Deutschland – dennoch wird er von den Fans frenetisch gefeiert, sein Fangesang „Will Grigg’s on fire“ nach der Melodie von „Freed vom Desire“ ist der Hit dieser EM.
Video: “Will Grigg’s on fire” – die nordirischen Fans feiern ihren Kult-Stürmer. (Quelle: YouTube/FootyLive100)
Man mag sich den Jubelrausch kaum vorstellen, sollte Grigg von Coach O´Neill tatsächlich noch eingewechselt werden und dann sogar noch treffen – und damit Nordirland ins Viertelfinale schießen.
Dort wartet auf den Sieger dieses Duells der Sieger aus Ungarn gegen Belgien.
Die Wettfreunde glauben aber, dass Ober-Drache Bale mehr Feuer versprühen wird als Kult-Star Grigg und letztlich wohl auch die individuelle Klasse dieses britische Duell entscheiden wird – deshalb tippen wir auf einen 2:0-Sieg für Wales.
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